#18 – Mischpatim – Rechte/Rechtsordnungen
2. Mose 21,1-24,18; Jeremia 34,8-22; 33,25-26
Liebe Geschwister,
ich stelle immer wieder fest, dass man beim Studium der Torahabschnitte ständig etwas Neues entdeckt. Geht es euch auch so? Das Ziel dabei ist, IHN immer tiefer kennenzulernen und unsere Stellung zu Ihm und in Seinem Königreich besser zu verstehen. Das Verständnis des Torahabschnitts dieser Woche „Jetro“ ist grundlegend. Das Geben der Torah am Berg Sinai ist gleich einer Staatsgründung, die Gründung des Staates Israels. Sie folgt exakt einer Staatsgründung in alten Tagen und der Struktur, wie Verträge zwischen Königreichen abgeschlossen worden sind. D. h. jeder, der in alten Tagen diesen Abschnitt oder auch sonstige Torahabschnitte gelesen hatte, wusste, dass er ein rechtliches Staatsdokument las. Die Sprache, die YHWH verwendet, ist die Sprache eines Königs in alten Zeiten, der ein Bündnis mit jemand, einem anderen König und Staat, schloss. Alle Könige aus früheren Zeit sind tot und deren Bündnisse auch, nur YHWH, unser König lebt noch und seine Konstitution auch.
Vertragsbestandteile
Präambel Es gab zu Beginn des Vertrags immer eine Präambel, eine Einführung, die die Beteiligten an dem Vertrag beinhaltete und vorstellte. Der König stellte sich mit Namen und Titeln vor. Das ging oft über Seiten und beinhaltete auch den historischen Kontext: Ich, König sowieso … mit diesen errungenen Siegen usw. YHWH stellt sich vor in Kapitel 19,4: „Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht.“ Oder „Ich bin YHWH, dein Elohim, der dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft geführt habe“ (20,2). (Die Vorstellung von YHWH durchzieht sich natürlich in den 5 Büchern Mose, immer als Hinweis, wer er als Vertragspartner ist). Die Vorstellung der Oberhoheit zeigt dem Untergebenen, was dieser bereits für ihn getan hat, weswegen der Untergebene ihm Treue und Gehorsam schuldete.
Bedingungen Dann wurden die Bedingungen des Bündnisses genannt, und zwar im Überblick und detailliert. „Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen, und meinen Bund (man könnte auch Staatsbund einsetzen) halten, so sollt ihr mein Eigentum sein (er ist der König, wir sind seine Diener) vor allen Völkern (diese verstanden die Rechtskräftigkeit dieser Konstitution); denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein (es gab in allen Königreichen Priester, einen Tempel und ein Heiligtum).“ (2. Mose 19,5-6) YHWH steckt in den folgenden Versen genau die Grenze ab, zwischen Ihm als König und seinen Gefäßen, die Ihm dienen.
Zeugen Dann wurden in den Verträgen die Zeugen festgehalten. YHWHs Zeuge sind Himmel und Erde. „Ich nehme Himmel und Erde heute über euch Zeugen.“ (5. Mose 30,19). Deswegen passieren auch die ganzen Katastrophen (Stürme, Hurrikan, Überflutungen) als Zeugen gegen die Vertragsübertretungen. Hier in unserem Text heißt es: Und alles Volk wurde Zeuge von dem Donner und Blitz und dem Ton der Posaunen und dem Rauchen des Berges“ (20,18).
Segen und Fluch Auch weltliche Verträge von Königreichen enthielten Ankündigungen von Segen und Fluch. (20,5-6) Das schreckliche Volk der Assyrer hat übrigens in ihren Verträgen keine Segnungen versprochen. Dann wurden in den Verträgen der Könige unter Umständen seitenweise deren Götter aufgeführt, denen sich die Vertragsunterzeichner loyal gegenüber zu erweisen hatten. (Kapitel 20 benennt sich YHWH als ihr Elohim und verweist ausdrücklich darauf: darum sollt ihr euch keine anderen Götter neben mir machen (20, 5 u. 23)
Detaillierte Rechtsbestimmungen
Dann werden die ganzen Rechtsbestimmungen angeführt, die nähere Erklärungen der zehn Gebote sind. Ein Bündnis wurde in alten Zeiten immer mit Blut besiegelt (…“da nahm Mose das Blut und besprengte das Volk damit und sprach: Seht, das ist das Blut des Bundes, den YHWH mit euch geschlossen hat auf Grund aller dieser Worte“ (24,8) ; unser Eintritt in diesen Bund ist auch mit dem Blut Yeshuas besprengt.)
Bündnismahl – Opfermahl Ein Bund wurde immer durch ein gemeinsames Mahl bekräftigt. „Und als sie Elohim geschauit hatten, aßen und tranken sie (Mose, Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels) (24,1,9 u.11).
Zwei Abschriften Dann wurden zwei Abschriften gemacht, eine für den König und eine für den Bündnispartner. Deswegen erhielt auch Mose zwei Gesetzestafeln.(32,18) Und sie waren beschrieben auf beiden Seiten (VGers 15). Jede war mit den zehn Worten auf beiden Seiten beschrieben. Aber ehe Mose die beiden Abschriften der Worte erhielt, gab ihm YHWH Anweisungen, ihm ein Heiligtum zu bauen. Warum? Weil die Abschriften (auch die der Könige) immer in einem besonderen Ort, Heiligtum, aufbewahrt werden mussten. Die Abschriften wurden in bestimmten Zeiträumen hervorgeholt und vorgelesen. Deswegen auch die Anweisung YHWHs, dass die Torahrollen alle sieben Jahre vorgelesen werden mussten.
Es gab verschiedene Zeremonien beim Abschluss eines Vertrages, je nach Sitte und Kultur. Ein gewöhnlicher Ritus war, Opfertiere zu nehmen und sie in der Mitte zu zerteilen, genügend Platz zwischen den zerteilten Tieren zu lassen, so dass beide Parteien in der Mitte zwischen ihnen hindurchgehen konnten. Während sie hindurchgingen, legten sie gegenseitig einen Eid ab: „Was mit diesen Tieren passiert ist, wird mit demjenigen, der den Eid bricht, passieren.
Yeshua hat diesen Königsreich-Vertrag erneut gebracht. Er kam, um die Torah zu erfüllen, ist ein jüdische Redewendung, die bedeutet, sie richtig auszulegen. Deswegen hat auch Yochanan (Johannes) der Täufer gesagt: “Tut Buße, denn das Königreich ist nahe herbeigekommen.“ (Math.3,2). Mit anderen Worten sagte er, Yeshua kommt und mit ihm das Königreich und sein Vertrag. Kehrt um und tretet in das Königreich ein und haltet euch an seinen Vertrag. Yeshua bestätigt dies in Matthäus 5,17: „Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz (Torah), bis alles geschieht.“ Sind Himmel und Erde vergangen? Nein. Deswegen gilt auch der königliche Vertrag zwischen YHWH und uns, wenn wir denn in diesen eintreten und ihn akzeptieren. Yeshua hat sein Blut dafür vergossen. Wenn wir dies durch Glauben aus Gnade annehmen, verpflichten wir uns der Annahme des Vertrags, nur IHM zu dienen. YHWH sagt ausdrücklich in diesem Vertrag, dass wir keinen anderen Göttern und deren Sitten und Gebräuche dienen, wie den Sonntag heiligen, andere Feste feiern als die in 3. Mose 23 beschriebenen.
Die Sünde des Goldenen Kalbes. Diejenigen des Volkes, die das Goldene Kalb angebetet haben, meinten in ihrer Anbetung YHWH: “Das ist dein Elohim, Israel, der dich aus Ägyptenland geführt hat. (2. Mose 32,4) Aaron sagte sogar: „Morgen ist YHWHs Fest!“ (32,5) Sie beteten YHWH auf ihre Weise an, anders als er es ihnen gesagt hat. Sie feierten ein Fest (sie meinten Ihn), was nicht von IHM angeordnet worden war.
Ist es nicht so, dass wir alle Buße tun müssen? Das Königreich ist nahe. Wir leben an der Schwelle des dritten Tages. Und deswegen gießt YHWH den Geist Eljahs aus und ruft uns zur Buße auf.
Schabbat Schalom
Emuna