#10 – Zeiten der Wiederherstellung
14 einfache Schritte, wie du wiederherstellen kannst!
Hermeneutik – mal neu formuliert
Wenn wir die Heiligen Schriften lesen, sind wir stark davon beeinflusst, wie sie uns gelehrt wurde, welches allgemeine Verständnis über Auslegungen besteht und wie wir Schriftzusammenhänge aus unserem kulturellen und eben religiösen Hintergrund wahrnehmen.
In der christlichen Auslegung konzentriert man sich meistens auf ein wörtliches Verstehen des Textes und man neigt aufgrund griechischer Methodik dazu, die Texte zu vergeistigen und eine Allegorie daraus zu machen. Man übersieht dabei die historische Bedeutung und den historischen Inhalt.
Bei der Wiederherstellung wird bewusst, dass die gesamten Heilige Schrift, der Tenach (sogenanntes Altes Testament) sowie der Erneuerte Bund (sogenanntes Neues Testament) jüdische Texte sind. Paulus formuliert dies so:“… ihnen sind die Aussprüche Elohims anvertraut worden“ Es ist höchste Zeit, dass wir, wenn wir die Schrift lesen, sie in den historischen und jüdischen Kontext zurückgeben und auf die Aussage und Bedeutung ihrer ursprünglichen Sprache zurückgehen. Auch die Sprache des Erneuerten Bundes ist jüdisch und enthält sehr viele hebräische Idiome, Hebraismen, die im Griechischen keinen Sinn ergeben.
In der jüdischen Hermeneutik gibt es vier verschiedene Methoden der Auslegung der heiligen Schriften und Hauptregeln zur Auslegung. Darüber hinaus finden wir verschiedene Prinzipien wie beispielsweise das Prinzip der verborgenen Dinge, das des dritten Tages und dass die Texte alle neben dem historischen einen prophetischen Charakter haben. Dieses Prinzip ist durchgängig und hilft uns, falsche prophetische Aussagen zu entlarven: Wenn ein historischer Text so ausgelegt wird, dass er seinen prophetischen Charakter verliert, stimmt die Auslegung nicht. YHWH hat dieses Prinzip im Wort festgelegt: „Ich habe von Anfang an verkündigt, was hernach kommen soll, und vorzeiten, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich.“ (Jesaja 46,10).
Um die Heiligen Schriften besser verstehen zu können, ist es notwendig, diese jüdischen hermeneutischen Methoden und Hauptegeln zu verstehen und anzuwenden.
Peschat, Remes, Derusch, Sod
YHWH hat vier Bedeutungsebenen in sein Wort hinein gelegt. Diese vier
Methoden der Schrifterklärung sind:
Peschat (Wörtliche Erklärung): auf dieser Ebene studiert man die Torah, indem man ganz einfach den Text liest.
Remes (andeutender Hinweis): Der Text weist auf eine tiefergehende Wahrheit hin, als man oberflächlich erkennt.
Derusch (Alegorie): Studien in den Schriften oder anderen Quellen betreiben, den Sinn erforschen, hier z. B. herausfinden, was auf den König hinweist; dies schließt Diskussionen mit anderen ein (Midrasch).
Sod (mystischer, verborgener Sinn): Es werden Geheimnisse entdeckt; z. B. die versteckte Bedeutung der hebräischen Worte.
Auf dem Weg ins Paradies
Wenn man die Anfangsbuchstaben dieser vier Wörter aneinanderfügt. PRDS, enthält man das hebräische Wort pardes, was „Paradies“ bedeutet. Der Baum des Lebens, die Torah, steht im Paradies. Das Studium des Wortes YHWHs auf diesen vier Ebenen ergibt reichlich Nahrung vom Baum des Lebens, der Torah.
Die vier Evangelien im Lichte des Paradies
Das Evangelium von Markus ist auf der Ebene des Peschat anzusiedeln. Markus beschreibt, was geschehen ist. So lesen wir: „Und es begab sich…“, „Und nach einigen Tagen…“, Und als er wieder fortging…“ usw.
Matthäus (Matit’jahu) stellt in seinen Schriften den wiederkommenden König vor. Er beschreibt Y’shua als den Sohn Abrahams und den Sohn Davids. Sein Evangelium ist auf der Ebene Derusch (Allegorie) einzuordnen.
Das Evangelium nach Johannes (Yochanan) bewegt sich auf der Sod-Ebene.
Wenn er beispielsweise im Kapitel 1,1 schreibt „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Elohim und Elohim war das Wort“ ist allein diese Aussage ein Geheimnis und birgt viele Geheimnisse in sich.
Wir werden uns im nächsten Kapitel weitere jüdische Hauptregeln zur Auslegung ansehen.
Wir freuen uns, dass YHWH uns ein Puzzlestein nach dem anderen gibt, um Ihn und Sein Wort besser verstehen zu können.
Dieses Puzzle, vielleicht könnte es Wiederherstellungs-Puzzle, heißen, hat aber bestimmt mehr als 1000 Teile.
Viel Freude beim Puzzeln!