22 Wajak’hel – “Und er versammelte”
Wajak’hel
2. Mose 35,1-38,20
2. Könige 12,1-17; Matthäus 17,22-27
Viele Ereignisse in der Bibel sind prophetisch mit den Festen Gottes verbunden. Das ist auch beim Bau der Stiftshütte nicht anders.
Es ist naheliegend, dass der Bau des Zeltes mit Sukkot in Verbindung steht. Doch können wir auch nachweisen, dass der Bau an Sukkot begann? Wir wollen es einmal versuchen.
Der chronologische Ablauf am Sinai
Israel kam im dritten Monat nach dem Auszug aus Ägypten in die Wüste Sinai. Das Fest des dritten Monats ist Schavuot, weshalb wir davon ausgehen können, dass der Allmächtige an Schavuot auf den Berg herabstieg.
Traditionell wird davon ausgegangen, dass Schavuot in diesem Jahr am 6. Sivan (3. Monat) stattfand. Das ist auch sehr naheliegend, denn der Tod der Erstgeburt und die Befreiung der erstgeborenen Nation fand in der Nacht des Sederabends statt. In diesem Szenario hätte Pessach an einem Schabbat stattgefunden und wäre direkt in das Fest der Erstlingsfrucht übergegangen.
Wenn wir also vom 15. Aviv (Sonntag) sieben Wochen zählen, kommen wir ungefähr zum 5.-6. Sivan.
Nun wissen wir auch, dass Mose an diesem Tag für 40 Tage auf den Berg berufen wurde.
Mose aber ging mitten in die Wolke hinein, als er den Berg bestieg; und Mose blieb 40 Tage und 40 Nächte auf dem Berg. (2. Mose 24,18)
Diese 40 Tage dürften ungefähr am 17. oder 18. Tag des vierten Monats geendet sein. Danach kam Mose mit den beiden Steintafeln in der Hand vom Berg, hörte das Geschrei des Volkes und zerbrach die Bündnistafeln (Vgl. 2. Mose 32).
Anschließend ging Mose wieder hinauf auf den Sinai und blieb dort weitere 40 Tage. Da die Sichtungen der Mondsichel aus dieser Zeit ungewiss sind, können wir wieder nur ungefähr errechnen, wann Mose herunterkam. Wenn er also am 18.04. hinaufstieg, müsste er ungefähr am 28. oder 29.05. wieder unten gewesen sein.
Danach allerdings stieg er ein drittes Mal auf den Berg.
Ich aber stand auf dem Berg wie an den vorherigen Tagen, 40 Tage und 40 Nächte lang, und YHWH erhörte mich auch dieses Mal, und YHWH wollte dich nicht verderben. (5. Mose 10,10)
Dieses dritte Mal ließ Mose die zweiten Tafeln beschreiben.
Und wann kam er wieder herunter? Ein Aufstieg am 29.05. würde ihn nach 40 Tagen, etwa am 10.07., wieder am Fuß des Berges erscheinen lassen.
Welcher Tag ist der 10.07.? Jom Kippur.
Die Einbindung der Feste
Die Torah wurde also an Schavuot gegeben. Mose kam dann nach dem dritten 40-Tage-Zyklus an Jom Kippur vom Berg zurück. In diesem Fall hatte er die beiden neuen Bundestafeln in seiner Hand. Das war ein Zeichen dafür, dass Gott Israel vergeben hatte und den alten Bund neu aufrichten wollte.
Und einige Tage später begann das Volk mit dem Bau der Stiftshütte, die zum ersten Tag des folgenden Aviv aufgerichtet werden konnte.
Wir sehen, dass Gottes Handeln meist in den Lauf seiner Feste eingebettet ist. Folglich sollten wir auch unser Leben an den Lauf dieser Feste anpassen.
Bildquelle: KI-generiert (DALL-E 2)
- Erstlingsfrucht und Auferstehung: Die messianische Bedeutung von Jom HaBikkurim - 24. April 2024
- Vom Lamm zum Retter: Einblicke in den Dienst Jeschuas - 17. April 2024
- #28 Metzora – „Aussätziger“ - 14. April 2024