21 Ki Tisa – “Wenn du erhebst”
Ki Tisa
2. Mose 30,11-34,35
1. Könige 18,1-39; Markus 9,1-10
In der Lesung Ki Tisa erfahren wir, wie die Kinder Israels in der Wüste gezählt bzw. gemustert werden sollten. Interessant ist dabei, dass die Musterung des Volkes für den König David später zur Sünde wurde (Vgl. 2. Samuel 24,10-16). Wo also lag der Unterschied zur Zählung in der Wüste?
Wir gehen der Frage in diesem Kommentar nach.
Davids Motiv
Zunächst werfen wir einen Blick auf das Motiv, welches David veranlasste, das Volk Israel zu zählen.
Da der König seinen Heerführer Joab schickte (Vgl. 2. Samuel 24,2), um die Zahl der Kriegsleute in Israel festzustellen, können wir davon ausgehen, dass es ihm darum ging, seine militärische Stärke zu erforschen.
Dabei nehmen wir zur Kenntnis, dass David die Feinde rings um Israel weitgehend geschlagen hatte. Der König hatte Ruhe und Frieden für sein Volk geschaffen. Dennoch wollte er sich Gewissheit über die Größe seines Heeres verschaffen.
Es ist gut möglich, dass David hier nicht nur die Verteidigungsfähigkeit Israels im Blick hatte. Vielleicht war er darauf aus, sein Volk auf einen Feldzug vorzubereiten.
In jedem Fall war David vorzuwerfen, dass er nicht auf Gott vertraute, sondern seine Stärke anhand des Fleisches definierte.
Der Unterschied zur Zählung in der Wüste
Das Motiv der Zählung Israels in der Wüste war ein anderes. Bei der ersten Zählung der Kinder Israels sollte jeder Israelit einen halben Schekel Silber abgeben.
Wenn du die Zahl der Kinder Israels ermittelst, alle, die gezählt werden, so soll jeder YHWH ein Lösegeld für seine Seele geben, wenn man sie zählt, damit nicht eine Plage über sie kommt, wenn sie gezählt werden. Jeder, der durch die Zählung geht, soll einen halben Schekel geben, nach dem Schekel des Heiligtums (ein Schekel gilt 20 Gera) — einen halben Schekel als Hebopfer für YHWH. (2. Mose 30,12-13)
Dieser halbe Schekel wird als Lösegeld bezeichnet. Mit anderen Worten: Wenn die Kinder Israels gezählt wurden, mussten sie ihr Leben mit einem halben Schekel auslösen.
Dieses so gesammelte Silber wurde für den Bau der Stiftshütte verwendet.
Das Silber aber von den Gezählten der Gemeinde betrug 100 Talente und 1 775 Schekel, nach dem Schekel des Heiligtums. Ein Beka je Kopf, ein halber Schekel, nach dem Schekel des Heiligtums, von allen, die gezählt wurden, von 20 Jahren an und darüber, 603 550 Mann. (2. Mose 38,25-26)
Vor diesem Hintergrund können wir festhalten, dass dieses Silber ein Teil des großen Gleichnisses der Stiftshütte ist.
Das Gleichnis
Die Stiftshütte und alles, was sich darin befand, war ein Abbild der himmlischen Wahrheiten (Vgl. Hebräer 8,1-5). Und so waren auch die Füße, die aus dem Silber der Gezählten gegossen wurden, ein Teil dieses Bildes.
Wir erfahren damit, dass jeder Israelit sein Leben hergeben musste, um die Stiftshütte bauen zu können. Das Lösegeld galt im Grunde als Ersatz für das Leben.
Doch warum nur einen halben Schekel? Weil Gott in diesem Bild die andere Hälfte des Lösegelds beisteuert.
Wir können uns nicht selbst erlösen. Wir brauchen die Hilfe Gottes dafür. Und so sehen wir, dass der Bau der Wohnung des Allmächtigen ein Gemeinschaftsprojekt ist. YHWH gibt das Leben seines Sohnes und wir unser Leben, um ein Heiligtum in die Welt zu stellen, das dem Herrscher von Himmel und Erde alle Ehre macht.
Welches Heiligtum?
Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? (1. Korinther 6,19)
Lasst uns darauf bedacht sein, unser Leben heilig und würdig für Gott zu führen.
Bildquelle: DALL-E 2
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