#45 Ekew – „Sobald“
5. Mose 7,12-11,25
Jesaja 49,14-51,3; Matthäus 16,13-20
Als Mose die ersten 40 Tage und 40 Nächte auf dem Berg Sinai verbrachte, bekam er die zwei steinernen Tafeln mit den zehn Worten darauf von YHWH persönlich ausgehändigt.
Und als er mit Mose auf dem Berg Sinai zu Ende geredet hatte, gab er ihm die beiden Tafeln des Zeugnisses, Tafeln aus Stein, beschrieben mit dem Finger Gottes. (2. Mose 31,18)
YHWH stellte die Steintafeln und beschrieb sie mit seinem Finger. Mose war dabei lediglich der Empfänger sowohl des Mediums (der Steintafeln) als auch des Inhalts.
Nach 40 Tagen kehrte Mose vom Berg Sinai zurück, die beiden Steintafeln in seiner Hand haltend (Vgl. 2. Mose 32,15). Doch was er bei seiner Ankunft im Lager sehen musste, ließ Zorn in ihm aufsteigen, weshalb er die Steintafeln, das von Gott gegebene Bündnisdokument, in Stücke zerschlug.
Es geschah aber, als er nahe zum Lager kam und das Kalb und die Reigentänze sah, da entbrannte Moses Zorn, und er warf die Tafeln weg und zerschmetterte sie unten am Berg. (2. Mose 32,19)
Das Volk hatte sich durch den Götzendienst des Goldenen Kalbes vor YHWH versündigt. Der Bund mit dem Allmächtigen, welcher auf der Zusage des Volkes basierte, alles zu tun, was YHWH ihnen sagte (Vgl. 2. Mose 19,8), war gebrochen, bevor er überhaupt richtig geschlossen war. Der Zerbruch der Steintafeln durch Mose war ein Symbol für diesen gebrochenen Bund.
Doch weder YHWH noch Mose hatten das Anliegen, das Volk Israel für immer in die Verbannung zu schicken. Auch wenn beide (Mose und YHWH) über das Verhalten der Kinder Israels zornig waren, wollten sie den Bund doch erneuern.
Und so berichtet uns Mose:
Zu jener Zeit sprach YHWH zu mir: Haue dir zwei steinerne Tafeln aus, so wie die ersten waren, und steige zu mir auf den Berg und mache dir eine hölzerne Lade, so will ich auf die Tafeln die Worte schreiben, die auf den ersten Tafeln waren, die du zerbrochen hast, und du sollst sie in die Lade legen! (5. Mose 10,1-2)
Der alte Bund sollte erneuert werden durch zwei Steinerne Tafeln. Diese Tafeln sollten den ersten gleichen. Doch dieses Mal war es nicht YHWH, der die Tafeln bereit stellte. Es war Moses Aufgabe, zwei steinerne Tafeln auszuhauen.
Letztlich agierte YHWH damit nur logisch, denn Mose war auch derjenige, der die ursprünglichen Tafeln zerschlug. Folglich hatte er dafür zu sorgen, Gott neue Tafeln zur Verfügung zu stellen, auf die Er die zehn Worte erneut schreiben konnte. Und tatsächlich stand auf den neuen Tafeln nichts anderes als auf den ersten.
So machte ich eine Lade aus Akazienholz und hieb zwei steinerne Tafeln aus, wie die ersten waren, und stieg auf den Berg, und die zwei Tafeln waren in meinen Händen. Da schrieb er auf die Tafeln entsprechend der ersten Schrift die zehn Worte, die YHWH zu euch auf dem Berg gesprochen hatte, mitten aus dem Feuer, am Tag der Versammlung. Und YHWH gab sie mir. (5. Mose 10,3-4)
Ist dieser Prozess nicht ein Bild auf unseren Weg mit YHWH? Ist es nicht so, dass wir den ursprünglichen Bund alle gebrochen haben (Vgl. Psalm 14)?
Bereits Adam und Eva haben den Bund und damit die intime Gemeinschaft mit YHWH gebrochen. Fortan wurde die Sünde von Generation zu Generation weitergegeben. Die Menschheit war gefallen und nur die Wiederherstellung des ursprünglichen Bundes konnte sie aus dem Zustand der Trennung von Gott, fern den Bündnissen, die uns in eine intime Beziehung mit Ihm führen, erlösen.
YHWH sandte uns seinen Sohn, das lebendige Wort, mit dessen Blut der ursprüngliche Bund wiederhergestellt werden konnte. Doch was ist unser Part in diesem Prozess?
Genau wie in Moses Beispiel ist es unsere Aufgabe, YHWH ein Medium bereit zu stellen, auf welches er die Worte des Bundes erneut schreiben kann. Und was ist dieses Medium?
Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht YHWH: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein; (Jeremia 31,33)
Doch wie können wir Gott ein Herz bereitstellen, auf welches Er schreiben kann?
Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt und dessen Name »Der Heilige« ist: In der Höhe und im Heiligtum wohne ich und bei dem, der zerschlagenen und gedemütigten Geistes ist, damit ich den Geist der Gedemütigten belebe und das Herz der Zerschlagenen erquicke. (Jesaja 57,15)
YHWH ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und er hilft denen, die zerschlagenen Geistes sind. (Psalm 34,19)
Dann werden sie ihre Schuld und die Schuld ihrer Väter bekennen samt ihrer Untreue, die sie gegen mich begangen haben, und dass sie sich mir widersetzten, weswegen auch ich mich ihnen widersetzte und sie in das Land ihrer Feinde brachte. Und wenn sich dann ihr unbeschnittenes Herz demütigt, sodass sie dann ihre Schuld annehmen, so will ich an meinen Bund mit Jakob gedenken, und auch an meinen Bund mit Isaak und auch an meinen Bund mit Abraham, und ich will an das Land gedenken. (3. Mose 26,40-42)
Ein demütiges Herz, d.h. ein Herz, welches bereit ist, sich den Weisungen Gottes zu beugen, liefert YHWH das Medium, welches er benötigt, um seinen Bund mit uns zu erneuern.
So lasst uns darauf bedacht sein, wann immer wir können, Jeschuas Weisungen zu suchen und danach zu handeln! Denn das ist unser Part auf dem Weg zurück in die intime Gemeinschaft mit Gott!
Bildquelle: Sweet Publishing / FreeBibleimages.org
https://freebibleimages.org/illustrations/moses-golden-calf/
(Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)
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