Die Wanderzüge Israels, Buch 3 Teil 9, Lagerplatz 40
übersetzt aus dem englischen Buch „Called to Canaan“ von Danette Davis & Shauna Manfredine
40. Das Überschreiten der Grenze durch sexuelle Sünde (Abarim)
4. Mose 33: 48 Von Almon-Diblataim brachen sie auf und lagerten sich am Bergland Abarim, vor dem Nebo.
Die Gefahr bei Israels Durchzug durch Abarim bestand darin, dass sie sich dem Ziel näherten und gleichzeitig möglicher Weise das Ziel nicht erreichen würden. Die intensivsten und tödlichsten Prüfungen waren in diesen letzten beiden Lagern zu finden. Seit Kadesch-Barnea hatte jeder Prüfungsort die Notwendigkeit von göttlichem Charakter, Vertrauen und Gehorsam erhöht. Weil die Grenze Kanaans nun so nahe war, schien Israel anzunehmen, sich entspannen zu dürfen. So ließen sie in ihrer geistigen Wachsamkeit nach. Für das damalige und auch für das zukünftige Israel ist Abarim so nah und gleichzeitig doch so fern. Viele verirrten sich dort, weil sie fälschlicherweise annahmen, sie seien sicher und das Ziel sei in Reichweite.
Dieselbe Denkweise wird das Volk Elohims in der Endzeit plagen. Symbolisch gesehen, sind die Prüfungen dieselben. Die Kinder Israels zogen über die Berge, von denen aus sie die fruchtbaren Täler jenseits des Jordans sehen konnten. Sie näherten sich ihrer Heimat! Im Lager müssen starke Emotionen geweckt worden sein, als sie erkannten, dass sie sich endlich auf der letzten Etappe ihrer Reise befanden. Die meisten von ihnen hatten noch nie in einem festen Haus gelebt. Die jüngere Generation war in der Wüste geboren und aufgewachsen. Aber jetzt waren sie fast zu Hause, das Nomadenleben lag fast hinter ihnen! Hier in den Bergen von Abarim, was “jenseitige Gebiete “oder “Durchgang, Übertritt “bedeutet, lagerte Israel in der nördlichen Region. Aber der “Übergang”, den Israel vor sich hatte, war ein düsterer Übergang. Sie gingen von der reinen Anbetung YHWHs zum “babylonischen” Götzendienst, bedingt durch sexuelle Sünde, über – ganz so wie es in den heidnischen Kulturen üblich war.
Die neue Generation von Israel blieb nur kurz in den Bergen und zog dann hinunter in die Ebenen von Moab. Sogar die Lage ihres Lagers hat eine geistliche Bedeutung. Aus den Namen und Ereignissen, die sich bis zum Ende dieser geistigen Reise fortsetzen, lassen sich viele Parallelen für uns als Warnung ziehen. Symbolisch wird im letzten Land “Moab” (“Wer ist dein Vater?”) unser “Geburtsregister” geprüft, bevor wir unseren endgültigen Pass über den “Jordan” erhalten. Sind wir wirklich wiedergeboren, aus dem Samen des Glaubens, und gehören wir damit als Abrahams Same zum himmlischen Vater (Galater 3,29)? Oder werden unsere Einstellungen und Entscheidungen zeigen, dass wir dem “Vater der Lüge” angehören? “Wer ist dein Vater?” ist die letzte Testfrage. Und der Vater, der uns letztendlich für sich beansprucht, wird derjenige sein, dem wir vom Charakter her gleichen.
Nur wenige Kilometer vor dem verheißenen Land war Israel verwirrt und geistig geblendet von dem “herzlichen” Empfang durch die Moabiter. Sie dachten, sie könnten sich auf den Ebenen Moabs entspannen, weil sie glaubten, sie hätten ihre Prüfungen bereits bestanden und könnten ihre Reise nun in Ruhe und Bequemlichkeit beenden. Tatsächlich arbeitet der Teufel meistens auf diese Weise, indem er raffiniert unter unserem geistlichen Radar hindurchzieht. In Israels Fall kam die Gefahr in Form von Akzeptanz und sogenannter Freundschaft. Denken wir an ihre Selbstgefälligkeit, die sie entwaffnete und zu einem enormen und unnötigen Verlust von Menschenleben führte, direkt an der Grenze Kanaans. In den letzten Tagen werden auch viele unter uns, die scheinbar treu waren, ihr Heil genau an den Grenzen des endgültigen Gelobten Landes verlieren. Eine der berauschendsten und entwaffnendsten Ideen, die YHWHs Endzeitvolk gefährden wird, ist der Glaube, dass sie sicher sind, weil sie davon ausgehen, zu den 144 000 gezählt zu werden. Vielleicht kam dieser Glaube daher, dass sie überlebt hatten, während andere gefallen sind. Aber in Wirklichkeit werden diejenigen, die überleben, weitaus größere Leiden und Prüfungen bestehen müssen als diejenigen, die sterben. Viele Heilige, die in der Vergangenheit für ihren Glauben gelitten haben, haben sich den Tod gewünscht und sogar dafür gebetet, bis sie erkannt haben, dass YHWH sie berufen hat, durch großes Leid hindurch ein Zeugnis zu sein. Es wird mächtige Wunder im Leben der Heiligen geben, die in der Gnade und in der Erkenntnis unseres Meisters Yahshua Ha Mashiach gewachsen sind (2. Petrus 3:18). Aber solche Wunder und sogar Momente vermeintlicher Leichtigkeit sollten uns nicht aus der Ruhe bringen, wie es hier in Sichtweite ihres Ziels geschah.
Die Kinder Israels hatten nicht mit einer solchen Gastfreundschaft durch die Moabiter gerechnet, es war zu lange her, dass sie die Gegenwart anderer Völker mit “gutem Essen” und “echtem Vergnügen” genossen hatten. Viele von ihnen hatten in der Wüste noch nie jemanden außerhalb Israels kennengelernt. Die Begegnung mit den schönen moabitischen Frauen war ein neues und aufregendes Abenteuer. Die Warnung in Bezug auf das Versagen derer, die dachten, sie seien sicher und “versiegelt”, sollten wir heute ernst nehmen. Geistlich gesehen können wir von den “Höhen” (Pisga) herabsteigen, wo wir unsere Vision erneuert haben, nur um in das Tal des Todes zu gelangen, weil wir nicht gelernt haben, wie wichtig es ist, unseren (nicht erneuerten) Sinnen zu misstrauen und uns nur auf YHWH zu verlassen.
Während dieser letzten Lagerlektionen hatte Mose seinem geliebten Volk sein Herz ausgeschüttet. Aber die meisten, die seinen letzten Ratschlägen zuhörten, waren jung, mit mehr Eifer als Vorsicht und mehr Sinn für Abenteuer als für Weisheit. Die meisten von ihnen könnten zwischen 20 und 35 Jahre alt gewesen sein. Nur Mose, Kaleb, Josua waren tatsächlich aus Ägypten gekommen. Der Rest der älteren Generation war bereits in der Wüste gestorben. Als er zu einer so jungen und unerfahrenen Versammlung sprach, war Mose gezwungen, sie zu warnen, in der Hoffnung, diese unerfahrene Schar als heiliges Volk für YHWH zu schützen. Diese neue Generation Israels kannte nur die Warnungen und Geschichten, die ihre Eltern erzählt hatten. Welchem Druck der „Sinnlichkeit“ direkt vor ihren Augen war diese junge Gruppe ausgesetzt! Sicherlich muss es ähnlich gewesen sein wie heute. Einige gläubige Jugendliche oder „junge“ Gläubige vertrauen darauf, “sicher” zu sein, während sie am Rande der Sünde stehen.
Wenn das Reich der Finsternis dich dazu verführen kann, vom Wort YHWHs abzuweichen, wirst du dabei Seine Salbung und Seinen Schutz verlieren! Solange Israel YHWH gehorsam war, waren sie geschützt vor Verwünschungen. Aber wie wir z.B. in der Geschichte über Bileam lesen können, konnte dieser mächtige Schutzschild entfernt werden, wenn Israel sich absichtlich dem Schutz seines allmächtigen Elohims entzog. Die Geschichte von Bileam enthält einige interessante Erkenntnisse für unsere eigene Warnung, die sogar in der Bedeutung der Namen enthalten sind. Bileam ging als Doppelagent mit König Balak, dessen Name “der Verderber” bedeutet, durch die Felder von Zophim, was “Wächter” bedeutet (Numeri 23:14). “Wächter” ist in diesem Zusammenhang eine alte Bezeichnung für gefallene Engel oder Dämonen. Bileam wollte dem Elohim Israels Opfer darbringen, um den Anschein zu erwecken, dass er mit seinen Wegen übereinstimmt. Auch das war eine Lüge, und unser Elohim lässt sich nicht täuschen. “Wächter” ist der Titel, der den gefallenen Engeln in dem Buch Henoch gegeben wurde. Aber auch der allmächtige Elohim hat Wächter, um diejenigen zu warnen und zu schützen, die ihm dienen.
In Daniel 4:13 ist der Wächter ein heiliger Engel: “…Siehe, ein Wächter und ein Heiliger ist vom Himmel herabgekommen.” Aber in Daniel 4:17 und in Jeremia 4:16 sind die Wächter wiederum zerstörerisch, Abgesandte der Hölle.
Es sind dieselben Feinde, denen die Kinder YHWHs bei der endgültigen Erfüllung des Buchs der Offenbarung gegenüberstehen werden. Und die einzige Möglichkeit, uns dem Angriff dieser Feinde auszusetzen, besteht darin, dass wir uns willentlich der schützenden Hand YHWHs entziehen, so wie Israel dazu verführt wurde. Als ein offener Fluch nicht über Israel verhängt werden konnte, griff Bileam zu einem weniger direkten und verführerischeren Mittel, um das Volk zu vernichten: Täuschung. Was Bileam offenkundig nicht schaffte, konnte er durch Verführung erreichen. Wir täten gut daran, die Warnung in dieser Geschichte zu beherzigen.
Josephus berichtet auch, wie die Moabiter Israel in eine Falle lockten, indem sie schöne Frauen vor die Türen ihrer Zelte stellten, in denen sie Leinen verkauften. Es war ein Szenario, das die israelitischen Männer dazu bringen sollte, in Unzucht und Götzendienst zu verfallen. Wenn sie dies taten, würde Balaks Wunsch, YHWHs Schutz aufzuheben, erfüllt werden. Dann, und nur dann, könnte Israel besiegt werden. Das war der heimtückische Plan Bileams. Traurigerweise ging er auf. Im Buch Jascher wird die Geschichte ausführlicher beschrieben. Und die Kinder Israel näherten sich Moab, und die Kinder Moab schlugen ihre Zelte gegenüber dem Lager der Kinder Israel auf. Und die Moabiter fürchteten sich vor den Kindern Israel, und die Moabiter nahmen alle ihre Töchter und Frauen, die schön und ansehnlich waren, und kleideten sie mit Gold und Silber und kostbaren Kleidern. Und die Kinder Moab setzten diese Frauen vor die Tür ihrer Zelte, damit die Kinder Israel sie sehen und sich zu ihnen bekehren und nicht gegen die Moabiter kämpfen. Und alle Kinder Moabs taten das den Kindern Israels, und ein jeder stellte sein Weib und seine Tochter vor die Tür seines Zeltes, und alle Kinder Israels sahen das Tun der Kinder Moabs, und die Kinder Israels wandten sich zu den Töchtern Moabs und begehrten sie und gingen zu ihnen. Und es geschah, wenn ein Hebräer an die Tür des Zeltes der Moabiter kam und eine Tochter der Moabiter sah und sie in seinem Herzen begehrte und mit ihr an der Tür des Zeltes redete, was er begehrte, während sie miteinander redeten, kamen die Männer des Zeltes heraus und sprachen zu dem Hebräer wie diese Worte: Du weißt doch, dass wir Brüder sind, wir sind alle Nachkommen Lots und Abrahams, seines Bruders; warum willst du denn nicht bei uns bleiben, und warum willst du nicht unser Brot und unser Opfer essen? Und als die Moabiter ihn so mit ihren Reden überwältigt und mit ihren Schmeichelworten gelockt hatten, setzten sie ihn in das Zelt und kochten und opferten für ihn, und er aß von ihrem Opfer und von ihrem Brot. Dann gaben sie ihm Wein, und er trank und wurde berauscht, und sie stellten ihm eine schöne Jungfrau vor, und er tat mit ihr, was er wollte, denn er wusste nicht mehr, was er tat, denn er hatte reichlich vom Wein getrunken. So taten die Moabiter Israel an jenem Ort… und der Zorn YHWHs entbrannte über sie wegen dieser Sache, und er sandte eine Plage unter sie, und es starben von den Israeliten 24.000 Mann. Jascher 85:53-61
Die Schrift sagt uns, dass Bileam der Kopf hinter dieser schrecklichen Verschwörung war, um Israel der Salbung und dem Schutz des Allmächtigen zu entziehen. Der Schutz YHWHs wurde durch Israels Entscheidung für die Sünde aufgehoben. So wurden sexuelle und götzendienerische Geister auf das Volk Gottes losgelassen und verursachten geistige Stumpfheit. Es wurden auch die Dämonen der Unterhaltung, der Täuschung und der Perversion in Aktion gesetzt. Man hätte aber auch sagen können, dass Bileam Israel in seinen Bann schlug, als sie “unter Freunden” ihre Wachsamkeit fallen ließen.
…und das Volk fing an, Unzucht zu treiben mit den Töchtern der Moabiter, und diese luden das Volk zu den Opfern ihrer Götter ein. Und das Volk aß [mit ihnen] und betete ihre Götter an. Und Israel begab sich unter das Joch des Baal-Peor. Da entbrannte der Zorn YHWHs über Israel. Numeri 25,1-3.
Wiederholt sich diese Art der Verführung? Auf jeden Fall! Wir wissen, dass die Flüche gegen YHWHs Volk in schlauen und raffinierten Verkleidungen daherkommen, sonst würden wir unsere Gefahr erkennen und zu unserem Elohim schreien. Warum warnt YHWH davor, dass die Gemeinschaft mit der Finsternis zu einer abscheulichen Verbindung mit Belial führt? Sexualität und Spiritualität sind eng miteinander verbunden. Als die Männer Israels mit den heidnischen Frauen Unzucht trieben – sowohl die Moabiterinnen als auch die Midianiterinnen waren daran beteiligt -, folgte schnell die götzendienerische Anbetung ihrer heidnischen Götter. Während einige durch den Anblick der spärlich bekleideten heidnischen Frauen in Versuchung gerieten, wurden andere in Israel durch die Verlockung einer “heiligen Sache” verführt. Leinenhändler wurden benutzt, um sogar Israels Priester zu vernichten. Die Priester brauchten weißes Leinen. Und Moab wurde ermutigt, sie zu liefern – zu einem hohen geistigen Preis.
In alten hebräischen Aufzeichnungen lesen wir:
So stellte er Zelte auf, in denen Leinen verkaufte wurde – von Hermon (Hermon – bedeutet dem Verderben geweiht”) bis Beth HaYeshimoth (bedeutet “Haus der Verwüstung”), und setzte Huren in sie – alte Frauen außen, junge Frauen innen. Und wenn ein Israelit aß, trank und fröhlich war und auf dem Marktplatz spazieren ging, sagte die alte Frau zu ihm: “Willst du ein Leinengewand?” Die alte Frau bot es zum aktuellen Wert an, die junge Frau aber für weniger. Dies geschah zwei oder drei Mal. Danach sagte sie zu ihm: “Du gehörst jetzt zur Familie; setz dich und wähle selbst.”…”Willst du ein Glas Wein trinken?” Nachdem er getrunken hatte, war seine Leidenschaft entflammt und er rief ihr zu: “Gib dich mir hin!” Daraufhin holte sie ein Götzenbild aus ihrem Schoß und sagte zu ihm: “Bete dies an. “
Als Israel nicht mehr rein/tahor war, hatte es keine Kraft mehr, den Flüchen zu widerstehen, die von Bileams Dämonen über es verhängt wurden. Viele hatten sich von ihrem Elohim getrennt, indem sie den Weg des Baal Peor einschlugen. Damit entzogen sie sich selbst dem Schutz YHWHs. Sie glaubten zwar immer noch an Yah, aber sie waren “doppelzüngig” geworden (Jakobus 1,8; 4,8). Die Kinder Israels waren schließlich unter den Fluch Bileams geraten. Nun mussten sie geläutert werden, indem die Gläubigen von den Schuldigen getrennt wurden.
Mögen wir auf die klaren Warnungen achten, die für uns zur Mahnung aufgeschrieben wurden.
Der Weg eines Toren ist richtig in seinen eigenen Augen; aber wer auf den Rat hört, ist weise. Sprüche 12:15
Shalom,
Rivkah