Die Wanderzüge Israels, Buch 3 Teil 11-c, Lagerplatz 42
übersetzt aus dem englischen Buch „Called to Canaan“ von Danette Davis & Shauna Manfredine
- Die Versiegelung der Heiligen und die Landeinnahme: Abel-Sittim
Die Kinder Israels überquerten den Jordan im Frühjahr des 42. Jahres. Unmittelbar nach dieser Überquerung wurden sie beschnitten und erhielten so das Zeichen YHWHs, dass sie zu Seinen Auserwählten gehörten.
Das hebräische Wort „abar“ (Strongs 5674) bedeutet „hinübergehen“. Wieder einmal haben wir im Geiste ein Bild der göttlichen Gnade, die das Wunder in uns bewirkt, das uns zu einer neuen Schöpfung macht, wenn wir vom Tod (Jordan) ins Leben (Kanaan) hinübergehen. Wir haben nach Vorbildern und Analogien gesucht, die uns auf unserer geistlichen Reise ins Gelobte Land warnen und ermutigen sollen. Lasst uns nun die des Wassers, sie können den Fluß leiten und teilen. Josua wurde angewiesen, zwölf Steine in die Mitte des Flusses zu legen (Josua 4,9), als Erinnerung an das, was sich dort ereignet hatte. Es ist eine geistliche Erinnerung daran, dass der Fels des Himmels inmitten all unserer Kämpfe im Leben steht und unseren Lebensfluss in Richtung seiner mächtigen Bestimmung für uns lenkt. In Vers 20 lesen wir dann, dass Josua zwölf Männer beauftragte, zwölf Steine aus der Mitte des Jordans zu holen, um einen Altar in Gilgal zu bauen.
Josua 4:23 als der YHWH, euer ELohim, das Wasser des Jordan vor euch vertrocknen ließ, bis ihr hinübergegangen wart, ebenso wie der YHWH, euer ELohim, es am Schilfmeer getan hat, das er vor uns vertrocknen ließ, bis wir hindurchgegangen waren;
Diese Steine sollten auf jeden Fall dauerhaft an ihrem Platz bleiben (Deuteronomium. 27:2-4). Mit der Botschaft des Bundes und dem Gesetz Elohims darauf, blieben sie jahrhundertelang erhalten. In Matthäus’ Bericht über das Wirken des Johannes am Jordan sehen wir das steinerne Denkmal, dessen Botschaft durch jahrelange Verwitterung weggeätzt wurde. Mehr als ein Jahrtausend später taufte Johannes der Täufer genau an diesem Ort. Der Ort hieß damals Bethabara, was „Haus der Kreuzung“ bedeutet. Dort rief Johannes Israel zum Elohim seiner Väter zurück, als Yeshua auftrat und und getauft wurde (Johannes 1:6, 7, 15, 23).
Richtet eure geistlichen Augen einmal auf den Stein. Das hebräische Wort für Stein, das für den Bau eines Altars, eines Tempels oder einer Gedenkstätte verwendet wird, ist das Wort Aben. Es ist eigentlich eine Kombination aus zwei Wörtern: Ab bedeutet Vater, und ben bedeutet Sohn. Die Steine, die von den Anführern der einzelnen Stämme in die Mitte des Flusses gelegt wurden, stellten eine stille Botschaft des himmlischen Vaters dar, der seinen eingeborenen Sohn (Johannes 3,16) sandte, damit es in jeder Generation einige gibt, die hinübergehen würden. Yeshua wird in 1. Mose 49,24 der Stein Israels genannt.
Als Jakob seinen Kopf auf einen Stein legte, nachdem er mit dem Engel YHWHs gerungen hatte, suchte er nach seiner furchtbaren Flucht vor Esau und nach seinen schrecklichen Erfahrungen im Kampf Ruhe. Dort empfing er eine Vision von YHWH, die ihn tröstete und ermutigte (Gen 28). Jakob nannte den Ort Bethel – das Haus El (Gottes) – und errichtete einen Stein als Pfeiler und salbte ihn mit Öl (1. Mose 28,18). Es war das Zeichen des erneuerten Bundes im Herzen Jakobs, und überall, wohin die Kinder Israels reisten, galten diese Säulen, Altäre und Gedenkstätten als heilige Wegweiser. Und genau hier wurde Jakobs Name in dieser Nacht zu Israel, – einer, der mit Elohim siegt– geändert. In der Tat waren die Steine ein Zeugnis für die, die “mit YAH siegen”. Nach der Überquerung des Jordans war Jerusalem weniger als zwölf Meilen entfernt. Zwischen Jordan und Jerusalem wird noch einiges geschehen, aber im übertragenen Sinne können wir es jetzt schon sehen. Es ist ganz in der Nähe.
Die Israeliten überquerten den Jordan also am 10. Tag des Monats Abib. Vier Tage später hielten sie das Passahfest in Gilgal. In Gilgal, was so viel wie wegrollen bedeutet –die Schmach Ägyptens wegrollen–, trafen die Kinder Israels Vorbereitungen für die endgültige Eroberung. Nachdem das Lager aufgeschlagen, das steinerne Denkmal errichtet und das Passahfest gefeiert worden war, folgte die Woche der ungesäuerten Brote zur endgültigen Reinigung Israels und zur erneuten Hingabe an ihren Elohim. Der Zeitpunkt dafür war entscheidend für die Vorbereitung auf die vor ihnen liegende Aufgabe.
Die jungen Männer und diejenigen, die sich auf der Reise angeschlossen hatten, waren nicht beschnitten worden. Hier in Gilgal wurden sie beschnitten, ein Prozess, der während der Tage der ungesäuerten Brote eingeleitet wurde. Kaleb und Josua waren die einzigen Männer, die zuvor beschnitten worden waren. Bei der Beschneidung ging es in Wirklichkeit um die Beschneidung des Herzens, wie Mose sie daran erinnert hatte und wie es in Deuteronomium 10,16 beschrieben ist. Die Manifestation eines beschnittenen Herzens ist ein weiches, gebrochenes Herz aus Fleisch, das sich dem Willen YHWHs vollkommen unterordnet. „Die Dinge der Erde werden seltsam trübe“, wenn unsere Augen auf Yeshua gerichtet sind, wie es in dem Lied heißt. Bei der Beschneidung geht es darum, das fleischliche und egozentrische Denken abzuschneiden, das die Bibel “Doppelgesinntheit” nennt. Es ging nie um die Nationalität oder die Berechtigung für ein irdisches Erbe. Wenn die Beschneidung abgeschlossen ist, werden wir in unserer Loyalität und Liebe zum Mechiach „einseitig orientiert “ sein und nur nach dem Willen YHWHs und Seinem Reich streben.
Im Neuen Testament betont Paulus weiterhin den prophetischen Charakter dieses geistlichen Ritus. (Römer 2,28-29, Kolosser 2,11).
Die Beschneidung symbolisiert das “Abstreifen” unseres früheren Lebens in Sünde und ist für alle, die das endgültige Gelobte Land besitzen werden, unerlässlich. Die Sünde kann nicht mehr über uns herrschen, wenn wir im Glauben die Bedeutung des Textes begreifen:
Galater 2,20 Ich bin mit Mechiach gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Mechiach lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Elohims, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.
In metaphorischer Sprache sprach YHWH durch Jeremia in ähnlicher Weise:
Jeremia 4,4 Beschneidet euch für den Herrn und beseitigt die Vorhaut eurer Herzen, ihr Männer von Juda und ihr Einwohner von Jerusalem, damit mein Zorn nicht ausbricht wie ein Feuer, das niemand löschen kann, wegen der Bosheit eurer Taten!
Während Israel in Gilgal lagerte, hörte das Manna auf, vom Himmel zu fallen, nachdem es das Volk über 40 Jahre lang ernährt hatte. Die Kinder Israels aßen in jenem Jahr die Früchte des Landes Kanaans (Josua 5,12).
Israel hatte bis zum Versöhnungstag, vom Land gegessen. Man kann davon ausgehen, dass sie die alten Getreidevorräte bis Yom Kippur verzehrten. Danach begannen sie, die Erzeugnisse aus ihren Gärten und das, was im Land Kanaan wuchs, zu essen. In der Bibel steht, dass das Jahr, in dem Israel das Land betrat, ein “Shabbatjahr” war. Es ist bemerkenswert, dass es das 6. Shabbatjahr war, nachdem Israel Ägypten verlassen hatte. Das Manna war das Brot des Himmels, das prophetisch auf das geistliche Brot hinweist, das unser Vater durch sein Wort und seinen Geist gibt. Ohne das Wirken des Heiligen Geistes können wir das Brot des Himmels nicht empfangen (Johannes 16:13)
Es gibt Grund zu der Annahme, dass es nicht nur ein Sabbatjahr war, als Israel zum ersten Mal das Land Kanaan betrat, sondern dass es auch der 6. Schmitazyklus gewesen wäre. Denn Israel befand sich im 42. Jahr nach dem Auszug aus Ägypten, und 42 ist die Zahl, die man erhält, wenn man sieben (Shabbatjahre) mal 6 Zyklen von Shmitas multipliziert.
Außerdem verließ Israel Ägypten höchstwahrscheinlich im Jubiläumsjahr. Der Beweis dafür ist die Tatsache, dass das Jubeljahr die von Elohim festgesetzte Zeit ist, in der die Gefangenen freigelassen werden. Die Erfahrung des Exodus passt sicherlich in das Muster des Jubeljahres. Außerdem wurden die Kinder Israels aufgefordert, das nächste Jahr als ihr erstes zu zählen (Exodus 12,2). Dies spricht dafür, dass der Exodus in einem Jubeljahr stattfand. Bemerkenswert ist, dass Israel im nächsten Jubeljahr in Jerusalem einzog, das “Salem “genannt wurde und zuerst von Shem, dem Enkel Noahs, erbaut worden war. Dies ist ein Vorgeschmack auf den endgültigen Einzug Israels in das „Neue Jerusalem“.
Letztlich ist das 42. Lager Israels eine prophetische Versiegelungsbotschaft. Wenn wir durch Seine Gnade die 42 Lektionen und Prüfungen Israels in der Wüste bestanden haben, können wir im Namen unseres Vaters versiegelt werden. Am Ende wird unsere Erfahrung in diesem “Lager” darin gipfeln, dass wir entweder das Siegel des lebendigen Elohims oder das Zeichen des Tieres erhalten. In den nächsten 7 Jahren eroberte Israel das Zentrum des Götzendienstes – Jericho/Babylon – und zog in sein Erbteil ein. Im 50. Jahr war alles vollendet – ein Prototyp des letzten Jubiläums und des Einzugs in das Neue Jerusalem.
Matthäus 5:5 Glückselig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben!
Im 1. Band dieser Buchreihe haben wir gesehen, dass der erste Teil des Versiegelungsprozesses darin besteht, aus Ägypten herauszukommen und das geistige Ägypten aus uns zu entfernen. Das zeigt sich in den Lektionen und Prüfungen der ersten 14 Lager Israels. Der 2. Teil des Versiegelungsprozesses besteht darin, dass wir als die Söhne des lebendigen Elohims anerkannt werden. Dieser Auswahlprozess ist eine Feuertaufe – das Läuterungsfeuer, in dem alles mögliche an uns/in uns in Frage gestellt wird, damit YHWH in unseren Seelen die Oberhand gewinnt. Dieser Teil der Versiegelung wird im 2. Band erläutert. In diesem 3. und letzten Band dieser Reihe finden wir den letzten Schritt, um im Namen des Vaters versiegelt zu werden. Wir werden für die geistliche Kriegsführung ausgerüstet und vorbereitet. Diese ganze Versiegelungsarbeit führt auf etwas hin: wir werden nicht gereinigt, berufen und vollständig ausgerüstet, damit der Vater uns irgendwo in einem Elfenbeinturm absetzen kann, während er das Werk allein vollendet. Die Braut des Messias wird ein aktiver Teilnehmer an jedem Teil von YHWHs endzeitlichem Werk sein.
Die Herrscher der Finsternis kennen ihren Schlachtplan; und du musst den Plan YHWHs kennen, sonst wirst du verlieren! Gürte also deine Lenden mit Wahrheit (1. Petrus 1,13), sei ernst, nüchtern und gehorsam. Die Schlacht geht um deine Gedanken!! Wenn du dieses Gebiet beherrschst und bewachst, kannst du dich als Krieger gegen den Feind bewähren! Aber das wird niemals geschehen, bis du dir selbst (in deinem Geist) beweist, dass du YHWH, deinen Elohim, mit deinem ganzen Herzen, deinem Verstand/Denken und deinem Geist liebst.
Wenn du bei diesen Vorbereitungen für die täglichen Gefechte wiederholt Siege errungen hast, bist du bereit, in den epischen Schlachten, in die Elohim dich ruft, in die Offensive zu gehen. Je mehr Siege, desto mehr Kraft. Yeshua hat uns gezeigt, dass wir, wenn wir die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, befähigt sein werden, überall seine Zeugen zu sein (siehe Apostelgeschichte 1,8). Das mächtige Werk der 42 Prüfungen, ist das, was die Erfahrungen Israels in der Wüste ausmachten. Sie sind die prophetischen Schattenbilder, die uns heute helfen, das Werk des Vaters durch uns zu begreifen und uns besser darauf vorzubereiten, dem letzten Ruf des Evangeliums zu folgen und das Reich Babylon zu besiegen. Mögen wir alle bereit sein, das Siegel des lebendigen Elohims zu empfangen und in der Armee YHWHs voranzuschreiten, auf welche Weise auch immer er uns zum Dienst beruft!
Amen, Baruch Ha Shem YHWH!
Rivkah