Die Wanderzüge Israels, Buch 3 Teil 7, Lagerplatz 37 und 38
übersetzt aus dem englischen Buch „Called to Canaan“ von Danette Davis & Shauna Manfredine
37. Der Anfang der Eroberung: Iye-Abarim
4. Mose 33: 44 Von Obot brachen sie auf und lagerten sich in Iye-Abarim, an der Grenze von Moab..
4. Mose 21.11 Und von Obot brachen sie auf und lagerten sich bei Iye-Abarim in der Wüste, Moab gegenüber, gegen Aufgang der Sonne.
Die Israeliten hatten gerade Oboth verlassen, das an der Stelle stand, wo ihr Weg in eine fruchtbare Ebene nach “Bozra” führt, der ehemaligen Hauptstadt von Edom. Jüngste Invasionen der Amoriter unter der Führung ihres Königs Sihon, hatte jedoch die gesamte nördliche Region, einschließlich Bozra, unter amoritische Herrschaft gebracht. Amoritische Kämpfer trafen bei ihrer Patrouille an der Grenze zum Fluss Arnon auf die Kinder Israels, die mit ihren Herden einen sicheren Übergang suchten. Diese Begegnung offenbart viele Parallelen für die „Endzeit-Reisenden”. Oftmals werden Prophetische Erfahrungen nicht nur im Ereignis an sich hervorgehoben, sondern auch in den Namensbedeutungen der beteiligten Völker und Orte. Hier sendet der König des Nordens – in diesem Fall Sihon (dessen Name “niederschlagen, ausrotten” bedeutet) – sein amoritisches Heer aus, um das Kommando zu übernehmen und das Volk Yahs niederzuschlagen. Israel suchte den Weg über den Fluss Arnon, was “schnell fließend” und “schnelle Entscheidung” bedeutet. In der Endzeit wird YHWHs Volk davor gewarnt, “übermütig, hastig, voreilig” zu sein, was bedeutet, eine überstürzte Entscheidung zu treffen und der schützenden Vorsehung YHWHs vorauszueilen, selbst in Fällen extremer Gefahr. Wir werden immer wieder davor gewarnt, dass viele “hastig und voreilig” sein werden und die Dinge in ihre eigenen Hände nehmen, was letztendlich zum Verderben führt. (2. Timotheus 3,1-5)
Diejenigen in Israel, die vorschnell auf die amoritische Bedrohung am Fluss Arnon reagierten, fielen an seinen Ufern. Aber der treue Überrest, der auf YHWHs Führung wartete, setzte sich durch, drängte den Feind zurück und zog sicher hinüber.
Israel musste Bozra passieren. Diese antike Stadt spielt in der biblischen Endzeitprophetie eine höchst wichtige, bildhafte erfüllenden Rolle. Ironischerweise bedeutet “Bozra” “Schafstall” oder “eingezäuntes Gehege”, was zunächst ruhig und sicher klingt. Doch “Bozra” ist kein „angenehmes“ Wort, denn seine Bedeutung verweist auf einen Pferch zum Schlachten. Dies ist ein Schattenbild für die Vernichtungslager, die YHWHs Volk am Jüngsten Tag an manchen Orten erwartet. Die gute Nachricht für die leidenden Heiligen ist, dass „Bozra“ zu einem Ende kommen wird. Amos prophezeite, dass es eines Tages durch Feuer zerstört werden würde. (Amos 1:12). Einige fragen sich, ob das Bozra der biblischen Prophezeiung noch im Land der Edomiter im Nahen Osten liegt? Oder ist es ein Geist des Terrors und der Unterdrückung aus Edom, der die Weltszene in der Endzeit beherrschen wird? Tatsächlich kann es beides sein. Diese ernüchternden Bozra-Prophezeiungen finden nicht in Iye Abarim statt. Vielmehr ist Iye Abarim der Ort des Vorzeichens, wo Bozra prophetisch “gesichtet” wird. Dies deutet darauf hin, dass wir bei unserem endgültigen Iye Abarim-Erlebnis in der Lage sein werden, zu sehen, dass gefährliche Ereignisse unsere nahe Zukunft bedrohen. Und bei der Entscheidung, wie wir auf diese drohende Gefahr reagieren sollen, dürfen wir nicht vorschnell sein und der Führung YHWHs, die in Iye Abarim vorausgesagt wird, vorauseilen. Iye Abarim bedeutet “das Verderben der Vorübergehenden/Überquerenden”.
Weiterhin wird für „Iye Abarim“, dem 37. Lager, auch “Verlassener Hügel” oder “Pass” oder “Wadis”als Bedeutung vorgeschlagen. Da es über zwei Millionen Menschen waren, die den Fluss/den Wadi überqueren mussten, plus Vieh und Karren, deutet die Schrift darauf hin, dass Israel während der Überquerung des Flusses eine große Strecke zurücklegte. Die Schar, die durch die Berge kam, war herausgefordert, eine sichere Stelle für die Überquerung dieser Schlucht zu finden. Das alte Sprichwort “Eile mit Weile” trifft sicherlich auf Israels Erfahrung bei der Überquerung des Wadi Arnon zu. Viel Besitz ging unnötigerweise in dem reißenden Fluss verloren, weil viele aus Israel vorschnell versuchten, bei Iye Abarim den Wadi zu überqueren, anstatt mit Mose zu warten, um an dem ruhigen Wadi Zered im Norden zu hinüberzugehen. Für Israel ging es bei der Prüfung, wann und wo sie den Fluss überqueren sollten, wirklich darum, YHWHs Zeitplan und Führung zu kennen und zu beherzigen. Für diejenigen, die übereilt den Arnon überquerten, gab es unnötige Gefahren und Verluste. Aber es gab Schutz für diejenigen, die YHWH folgten, durch die gesalbte Führung von Mose. Sie warteten mit der Überquerung, selbst im Angesicht von Angst und Gefahr, bis sie zum Wadi Zered kamen.
Wie wirst du wissen, wenn du an den spirituelle „Wadi“ bei Iye-Abarim kommst, dass du auf die Zered-Überquerung weiter flussaufwärts warten sollst? Wenn du die Stimme YHWHs durch Sein Wort kennengelernt hast, wirst du nicht mehr ratlos sein, welchen Weg Er dir weist. Es gibt keine Wolke oder Feuer mehr zu Orientierung. Du müsst die Stimme YHWHs an jenem Tag kennen. Warte darauf, dass er dir den Weg zeigt. YHWH wird einen Weg für dich geöffnet haben, genauso sicher, wie Er es vor langer Zeit für die Israeliten getan hat. In der geistlichen Anwendung bedeutet der Schutz vor dem Arnon, nicht bei der ersten sich bietenden Gelegenheit zu springen, vor allem, wenn sie irgendeinen Kompromiss beinhaltet. Vor allem haben viele bereits diese Erfahrung gemacht, dass die erste “Antwort” auf ein Gebet vielleicht gar nicht von YHWH kommt. “Zered” bedeutet übrigens “üppig wachsen”. Es bedeutet auch “der Bach der Weiden”. In der Heiligen Schrift symbolisieren “Weiden” “Freude nach Kummer”. So trägt es eine schöne Ermutigung für müde Reisende in sich, nicht nur auf YHWHs Zeitplan zu warten, sondern auch durch Kummer hindurch treu weiterzumachen.
Arnon bedeutet wörtlich und im übertragenen Sinne, in das “Tote Meer” fließen! In einem sehr realen Sinn sind die Wasser, geistlich gesehen, die Völker und Nationen, mit ihren eitlen Philosophien, die alle zum Tod führen – in das Tote Meer. Iye Abarim ist eine Lektion für uns in der Endzeit. Wir müssen auf YHWH warten, auch in Krisenzeiten. Nur unter seiner Führung können wir in Sicherheit weitergehen.
Lagerstätte 38. Die Wahl – Dibon-Gad
4. Mose 33: 45 Von Iye Abarimm brachen sie auf und lagerten sich in Dibon-Gad.
Dibon-Gad, die 38. Lagerstätte, lag drei bis fünf Meilen nördlich des Flusses Arnon. Wo Dibon- Gad einst lag, steht heute die Stadt Diban, die durch den Fund der Mescha-Steele im Jahr 1868 berühmt wurde. Diese lange Zeit umstrittene Stadt wurde von den Israeliten der amoritischen Kontrolle entrissen, als sie an diesem Platz lagerten. Somit war Dibon-Gad der Punkt der Trennung für zweieinhalb Stämme, die diese Region als ihr Erbe ansahen. Vielleicht waren die Anführer von Ruben, Manasse und Gad der Reise müde, was sie dazu veranlasste, sich für dieses Land, noch östlich des Jordans, zu entscheiden. Dibon-Gad war jedoch dem Ziel, das “Verheißene Land” zu sein, nicht gewachsen. Es war nicht YHWHs Plan, dass Israel in dieser Region östlich des Jordans zu siedeln begann. Die Bibel zeigt uns, dass YHWH zornig auf die Stämme war, die darum baten, ihr Erbe in dieser Region zu bekommen. Mose sagte zu ihren Anführern aus den Stämmen Ruben, Gad und der Hälfte von Manasse: “Wollt ihr hier sitzen, während eure Brüder in den Krieg ziehen?” (Siehe Numeri 32:6) Mose fuhr fort, gegen diese dreiste Bitte zu argumentieren: “Wollt ihr das sündige Verhalten eurer Väter steigern , so dass Yah ganz Israel euretwegen in die Wüste zurückschickt?” Es war eine Zeit der großen Entmutigung für den Rest des Nomadenvolkes. Sie würden alle aufgrund des unabhängigen Geistes von zweieinhalb Stämmen mitleiden müssen. Es wurde vereinbart, dass Ruben, Gad und der halbe Stamm Manassa ihre Familien und ihr Vieh in Dibon-Gad zurücklassen konnten, während ihre Männer die Reise fortsetzten und das Heer nach Bedarf für die Besiedlung des Landes auf der anderen Seite des Jordans aufstockten. Die abgesonderten Stämme schlossen sich nicht sofort wieder dem Hauptteil Israels an, um ihnen bei der Fortsetzung ihrer Eroberungen zu helfen. Nachdem ihre unwillkommene Bitte, zurückzubleiben, angenommen wurde, begannen diese Stämme eine Reihe von militärischen Unternehmungen, um ganze Gebiete in Besitz zu nehmen. Die Männer von Ruben, Gad und der Hälfte von Manassa nahmen sich auch Zeit, um Häuser und Hütten für ihre Familien und ihr Vieh zu bauen.
Diese erste “extra”-Lagerlektion war in Nachal Zered, oder dem “Wadi/Flußtal” von Zered. Nachal Zered, was auch “ein Zweig des Erbes” bedeutet, war der Ort der ersten militärischen Eroberung der zweieinhalb Stämme. Es ist ernüchternd festzustellen, dass diese Fraktion der Stämme das endgültige Ziel im Tausch für ein verfrühtes Erbe ablehnte. Sie verschmähten das verheißene Land und zogen es vor, auf der ägyptischen Seite des Jordans zu bleiben. Diese Entscheidung wurde gegen den Willen YHWHs getroffen, was immer zur Katastrophe führt. Die Zahl 38 ( der Lagerlektion) bedeutet “Sklaverei” oder “Knechtschaft”. Die Knechtschaft, die in Ruben, Gad und Manassa demonstriert wurde, war eine Sklaverei an sich selbst. Selbstförderung, Selbstdarstellung, Eigeninteresse, Selbstgenügsamkeit und Selbstzentriertheit führen zur Selbstzerstörung. Obwohl das Gelobte Land vierhundert Jahre lang der Traum der Nachkommen Abrahams gewesen war, ließen sich diese zweieinhalb Stämme an einem Ort nieder, der noch in der Wüste lag! Sie bekamen, was sie für ihren materiellen Vorteil wollten, aber in jeder anderen Hinsicht würden sie dafür leiden müssen. Da sie sich entschieden hatten, am Rande des Heidentums zu leben, sowohl physisch als auch geistig, waren sie immer die ersten Stämme, die von Israels Feinden angegriffen wurden. Sie waren die ersten, die von YHWH abfielen und abtrünnig wurden und heidnisch anbeteten. Und als die Assyrer später das Land überfielen, waren sie auch die ersten Stämme, die gefangen genommen wurden – eine Gefangenschaft, aus der sie nie mehr zurückkehren sollten. Die Parallele ist ernüchternd.
Am Ende der Zeit wird es unter den Heiligen viele geben, die sich dafür entscheiden, Yah Elohims Verheißung nicht zu erfüllen, sondern auf vergleichbare Weise ein Erbe diesseits des “Jordans” zu suchen. Wie viele werden glauben, dass sie ihr eigenes Erbe ausleben können, außerhalb dessen, was YHWH vorbereitet hat, und dabei immer noch als “Yahs Volk” gelten, das gesegnet ist? Wie viele werden ein irdisches Erbe wählen, während sie gleichzeitig einen Anteil am Königreich beanspruchen? Wie diese zweieinhalb Stämme werden viele sagen: “Wir sind der Reise müde! Wir wollen uns niederlassen und es uns bequem machen, unsere Familien und unsere Herden großziehen und das Leben genießen. Wir wollen das Gelobte Land nicht leidenschaftlich genug, um das gegenwärtige Elend weiter zu ertragen. Es ist besser, das zu nehmen, was wir sehen, als auf die unsichtbare Verheißung Yahs zu warten. Wir wollen jetzt Bequemlichkeit und Vergnügen. Wir sind weit genug in YHWHs Absicht und Bestimmung gegangen, und haben nichts davon gehabt. Wir wollen für uns selbst leben, jetzt. Wir können das tun und trotzdem Yah verehren, wie es sich gehört. Das ist ‘Paradies’ genug für uns” – eine überwältigende Täuschung!
Es war ihr Lebensunterhalt, ihr Vieh, ihre Kinder und ihre Eigeninteressen, die diese Stämme zu dieser gefährlichen Entscheidung brachten. Ihre Liebe zu materiellem Reichtum und Wohlstand machte sie “unbeständig wie Wasser” (die Bedeutung von Ruben’s Namen) und “vergnügungssüchtig” (die Bedeutung von Gad’s Namen) und “doppelsinnig und vergesslich” (Manassah’s Name) gegenüber Yah’s Verheißungen und Vorsehung. Diese waren “mehr Liebhaber des Vergnügens als Liebhaber Yah`s” (2. Timotheus 3,4). Die Beschreibung, die sich aus der Verbindung dieser drei Stammesnamen ergibt, gibt ein genaues Bild von bekennenden Gläubigen, die das “nominelle” Christentum und Yashuah-Nachfolger bevorzugen und sich mit der Welt zufrieden geben, “alles im Namen YHWHs.” Um ihr eigenes Überleben und ihre eigenen Bequemlichkeiten zu sichern, werden sie sich von ihren früheren Brüdern trennen, so wie es Ruben, Gad und ein Teil von Manassa in Dibon-Gad taten. Die zwei Klassen von Gläubigen in der heutigen Welt werden durch das, was in Dibon-Gad geschah, dargestellt: diejenigen, die wirklich im Glauben wandeln und leben und auf das Wort des Vaters vertrauen, und diejenigen, die nur ein Lippenbekenntnis ablegen und zu früh aufgeben. Wenn sich der Sturm nähert, wird eine große Klasse, die sich zum Glauben bekannt hat, aber nicht durch Gehorsam gegenüber der Wahrheit geheiligt wurde, ihre Position aufgeben und sich den Reihen der Opposition anschließen. Indem sie sich mit der Welt vereinigt und an ihrem Geist teilgenommen haben, sind sie dazu gekommen, die Dinge in fast demselben Licht zu sehen; und wenn die Prüfung kommt, sind sie bereit, die leichte, populäre Seite zu wählen. (Hebräer 10:38-39)
Das Verständnis dieses traurigen prophetischen Prototyps hilft uns, die Bedeutung dieses Lagernamens und die Ernsthaftigkeit von Stolz und Selbstgenügsamkeit zu begreifen. “Dibon” deutet auf Kummer und Bitterkeit über alles, was sie durchgemacht hatten, “Divon Gad” bedeutet “traurige Glückssucher”. Mögen wir in der Endzeit aus den Fehlern des alten Israel lernen, damit wir nicht ihre Sünden wiederholen und ihre Strafe erhalten.
Gebt euch nicht mit weniger zufrieden, als mit der vollen Verheißung. Lasst euch sagen, dass das “Erbe”, das wir suchen, dasjenige ist, das YHWH für diejenigen vorbereitet hat, die bis zum Ende ausharren.
Shalom,
Rivkah
Anmerkung:
Illustration: Wadi Zered (Wadi Hassa or Hasa) im heutigen West Jordan.
Die Überquerung des Wadi Zered wird als ein festliches Ereignis dargestellt, das eine historische Bedeutung hat. Wadi Zered repräsentiert das Ende der Periode der Wanderschaft Israels, den Höhepunkt der 38-jährigen Wanderschaft, die nach der Sünde der Kundschafter verordnet wurde. Was ist so besonders an Wadi Zered, dass es ausgewählt wurde, um den bedeutsamen Abschluss dieser Periode des Exils zu markieren? Die Antwort ist, dass es der letzte Punkt vor dem Betreten des Landes der Amoriter ist, das Teil des Landes Israel ist, da es den Stämmen Israels vermacht wurde.