Die Wanderzüge Israels, Buch 3 Teil 5, Lagerplatz 35, teil a)
übersetzt aus dem englischen Buch „Called to Canaan“ von Danette Davis & Shauna Manfredine
35. Israel an der Schlangengrube: Punon
4. Mose 33: 42 Und sie brachen auf von Zalmona und lagerten sich in Punon.
Punon war das Lager Nummer 7 (von den letzten 14) im Countdown zum Jordan. Es sollte der Ort von Israels vierter großer Prüfung in geistlicher Kriegsführung sein. Wenn wir die Ereignisse untersuchen, die in Punon, Israels 35. Lager, stattfanden, müssen wir auch die Handlungen und Haltungen Israels beachten, die das Gericht YHWHs an diesem Ort herbeiführten. Die Kinder Israels drängten weiter, unzufrieden und klagend über die heiße, trockene Wüste, der Durst plagte sie enorm. Vielleicht hatten ihre Eltern recht gehabt; vielleicht wäre es ein “leichteres Leben” gewesen, wenn sie einfach in Ägypten geblieben wären. Viele dachten, die Sklaverei in Ägypten wäre besser gewesen, als in der Spätsommerhitze durch eine solche Trostlosigkeit zu wandern. Aber Israels Sorge um ihre aktuellen Bedürfnisse war in Wirklichkeit ein Seitenhieb gegen YHWHs Fürsorge und Führung. Für sie war ER immer noch nicht vertrauenswürdig genug. Sie hatten das Gefühl, dass sie selbst für sich sorgen mussten, da YHWH „das nicht besonders gut machte“. Aber während Israel damit beschäftigt war, sich Sorgen zu machen um ihre Wasserversorgung, drohte die wahre Gefahr, hervorgerufen durch ihr Misstrauen gegenüber dem Allmächtigen. Denn das Murren brachte sie aus dem Schutz YHWHs heraus und in die Verlockung seitens der Schlange.
Übertragt mal deren Situation auf unsere heutige geistige Situation. Wir werden uns geistlich gesehen ebenso in einem trockenen, “wasserlosen” Land befinden, wenn wir unserer endgültigen Punon-Erfahrung gegenüberstehen. Das kraftvolle Zeugnis, wie Elohim in unserem Leben Wunder gewirkt hat, wird dann eine ferne Erinnerung sein. Vielleicht sind unsere Gebete kurz und etwas wie in einer Wiederholschleife geworden. Wenn wir dann in eine größere Krise kommen, werden wir entmutigt, anstatt uns schnell im Gebet an YHWH zu wenden. Wir sind vielleicht sogar versucht zu denken: “Yah erhört meine Gebete nicht.” Am Anfang war die größte Prüfung von Punon das Schweigen YHWHs angesichts von Israels “Nöten”. Es ist so viel einfacher, Anweisungen zu befolgen und etwas zu TUN, als in Unbehagen zu verharren und auf Elohim zu warten. Unsere natürliche Neigung ist, sofortige Anpassungen vorzunehmen und alles zu tun, was nötig ist, um unser Vergnügen und unseren Komfort wiederzuerlangen. Aber manchmal, wie bei der Prüfung in Punon, antwortet YHWH nicht sichtbar. Und wir sind scheinbar gezwungen, entweder auf Ihn zu warten oder zu rebellieren und Ihn aus dem “Fahrersitz” in unserem Leben zu stossen.
VERGIFTET!
Israel war mit dem Manna unzufrieden und sehnte sich nach der Reichhaltigkeit und den Gaumenfreuden der ägyptischen Speisen. Verbittert beklagten sie sich über die Versorgung und Führung durch Mose und YHWH. Die tägliche Versorgung mit himmlischem Brot wurde nicht mehr als Segen angesehen. Sie waren nicht länger bereit, auf das Timing des Himmels zu warten, wenn es darum ging, sie mit Wasser zu versorgen. Schockierenderweise hatte Israel entschieden, dass es es nicht wert war, durch solche harten Prüfungen zu gehen; egal, was auch immer für eine “glorreiche” Zukunft YHWH ihnen anbot. Hat Israel erkannt, dass bei der Ablehnung YHWHs Timing und Versorgung sie auch dem Gelobten Land den Rücken kehrten? Sie verschmähten das Leben und das Land der Segnungen, die YHWH für sie hatte, alles für ihre kleinlichen zeitlichen Begierden? Was Israel weiterhin nicht erkannte, war, dass sie mit der Entthronung YHWHs und dem Versäumnis, ihn als ihren Elohim zu verehren und anzubeten, effektiv Satan gekrönt hatten, die Schlange, die „unsere ersten Eltern“ dazu verleitet hatte, das Reich des Lebens zu verlassen und sich gegen Elohim zu verbünden. Israel lag geistlich im Sterben, das Gift der alten Schlange, des Teufels, strömte durch ihre Seelen, was durch ihre bittere Rebellion gegen Mose, Kanaan, das Leben und Elohim selbst bewiesen wurde.
YHWHs Reaktion auf diese Krise war dramatisch. In einer anschaulichen und unvergesslichen Darstellung der Tiefe von Israels Übertretung, schickte er buchstäblich giftige Schlangen in das Lager. Tausende wurden gebissen und lagen im Sterben. Erst als ihre körperlichen Symptome mit ihrem geistlichen Zustand übereinstimmten, waren viele in der Lage, die Wahrheit zu erkennen, und schrien in Buße zu YHWH. Da kam das Volk zu Mose und sprach: Wir haben gesündigt, denn wir haben gegen YHWH und gegen dich geredet; bitte YHWH, dass er die Schlangen von uns wegnehme. Und Mose betete für das Volk,
Numeri 21,6-7. Gnädig erhörte YHWH die Schreie des Volkes, die Gebete Moses und die Buße Israels.
In einem wunderbaren Sinnbild für den Tod des Erlösers, – das einzige Mittel, um das Gift der Schlange aus einer rebellischen Seele zu ziehen – wies YHWH Moses an, eine bronzene Schlange anzufertigen und sie auf einen Pfahl/Feldzeichen zu setzen. Das Volk sollte sie nur ansehen und sie würden leben. Warum sollte jemand dieses einfache Heilmittel ablehnen? In der Bibel finden wir, dass Israel nicht nur unter Schlangenbissen litt, sondern auch von schmerzhaften Skorpionstichen geplagt wurde. (5. Mose 8:15.)
Schlangengift und Skorpionstiche sind nicht dasselbe. Unter den tödlichen sind einige fast sofort tödlich, während andere länger brauchen und großes Leid mit sich bringen. Ironischerweise war das Maß an Durst, das Israel anfangs so unerträglich fand, dass es diese Rebellion anzettelte, mild im Vergleich zu dem hitzigen Maß an Durst, das ein Opfer eines Schlangenbisses quält! Anstatt durch tödliche Stiche oder Bisse vergiftet zu werden, sollte das Volk YHWHs über diese Sinnbilder des Bösen eigentlich triumphieren. Als YHWH zu seinen Jüngern sprach, ordnete er Schlangen und Skorpione den Dämonen zu, die versuchen würden, die Erfüllung des Evangeliumsauftrages zu behindern. Er hat uns die Macht gegeben, den Feind zu zertreten.
Nun haben wir uns die physischen Ereignisse angesehen, die in der Wüste bei Punon stattfanden. Nun müssen wir den Sinn der geistlichen Botschaft tiefer untersuchen. Die bronzene Schlange, die am Pfahl befestigt war, hatte eine mächtige, symbolische Bedeutung. Genauso ist auch die Bedeutung des Pfahls/Feldzeichen sehr wichtig. Weder der Pfahl noch die bronzene Schlange besaßen an sich irgendwelche besonderen “Kräfte”, sie waren schon gar nicht ein magisches Heilmittel gegen Gift. Trotzdem zeigte das Bild der Schlange auf dem Pfahl YHWHs die Verheißung und Macht, den Feind letztendlich zu besiegen. Israels Erfahrung, auf die Schlange am Pfahl zu schauen und im Blick die Erlösung zu finden, ist auch für uns ein heilsames Schattenbild (Johannes 12,32). Was in Punon geschah, ist sehr tief: Im Messiach kommt aus dem Tod neues Leben. Die Schlange auf dem Pfahl – als Sinnbild – kündigte den Tod des Erlösers an, der die giftige Macht der Schlange über unser Leben brechen würde. Die Kraft dieser Botschaft wird jedoch meist die künstlerische Fehldarstellung der Schlange am Pfahl beeinträchtigt. Das Bild des modernen Künstlers von der auf einem Pfahl erhobenen Schlange gibt dieser Ikone eine falsche Bedeutung. In der Tat ehrt es die Schlange und nicht den Erlöser! Das liegt daran, dass die übliche Darstellung die Schlange um das Kreuz gewunden zeigt, als würde sie es beherrschen oder den Sieg über es erringen. Aber die Schlange war nicht um das Kreuz gewunden, um ihre Macht auszuüben und ihre Herrschaft über das Kreuz zu zeigen! Der Stab Elohimes, Symbol für die Macht YHWHs in der Hand Moses, ging durch den Kopf der Schlange, indem er sie mit dem Stab aufspieste! Dies stellte symbolisch die Prophezeiung aus 1. Mose 3,15 dar.
In einer subtilen Art und Weise zeigt dagegen die Platzierung der Schlange um den Stab, dass der Teufel das Opfer Yahshuas besiegt! Sogar der Caduceus, die zweiköpfige geflügelte Schlange, die um einen Stab gewickelt ist, kann darauf hindeuten, dass Heilung von der Macht der Schlange kommt, den Stab nach Belieben zu kontrollieren! Was für ein blasphemisches Konzept!
Umgekehrt wurde die Prophezeiung aus 1. Mose 3,15 in Punon wunderbar dargestellt. Die tödliche Wunde, die durch das “Gift” der Schlange verursacht wurde, wurde geheilt, weil Yahshua den Kopf der Schlange zertrat. Auf Golgatha erhielt die alte Schlange, der Teufel, einen tödlichen Schlag, der durch das Zertreten des Kopfes der Schlange symbolisiert wurde. Bemerkenswerter Weise kam die Heilung von Schlangengift nicht dadurch, dass die Schlange zertreten wurde, noch durch den Stab, der die eherne Schlange anhob. Die heilende Kraft kam, als der Sünder dem Wort Elohimes gehorchte: “Sieh!” (hebräisch Raah!). Dieser Befehl bestand darin, die ZERSTÖRTE Schlange zu sehen, die durch die Kraft von Golgatha zermalmt wurde. Es ging nicht darum, auf irgendeinen mystischen heidnischen, polytheistischen, falschen Elohim zu schauen. Der Blick des Glaubens an Yah zermalmt auch Heute noch die Schlange.
Während Punon für die Negativ-Denker in der Schar ein Ort großer Dunkelheit und Finsternis ist, ist es für die Kinder des Glaubens ein “Ort der Hoffnung”. Für diejenigen, die YHWH kennen und lieben, Ihm treu sind, bringt Punon nicht Qual und Schrecken, sondern Schutz, Befreiung und Bewahrung inmitten der Plage. YHWHs treue Kinder, die mit Augen des Glaubens auf ihren erhobenen Heiland blicken, werden vor dieser Geißel bewahrt werden. So gibt es eine mächtige Verheißung für die Sache der Wahrheit: Punon, der Inbegriff geistiger “Finsternis” aus dem Abgrund, wird nur als kontrastreicher Hintergrund dienen und die Wahrheit umso heller leuchten lassen! Das ist in Offenbarung 18:1 vorhergesagt:
Offenbarung 18.1 Und nach diesem sah ich einen Engel aus dem Himmel herabsteigen, der hatte große Vollmacht, und die Erde wurde erleuchtet von seiner Herrlichkeit.
Die Vorbereitung auf den Sieg bei dieser ultimativen Punon-Prüfung beginnt heute! Indem wir unsere Augen auf Yahshua gerichtet halten und YHWH unterworfen bleiben, werden wir nicht den giftigen Lügen des Teufels zum Opfer fallen, die Klage und Rebellion gegen Elohim hervorrufen.
Shalom v´ Barachim,
Rivkah