FAQ: Welche Gebote gelten für uns?
Eine häufig gestellte Frage ist, welche Gebote für uns als Gläubige eigentlich gelten. Geht es nur um die Liebe, die 10 Gebote oder doch irgendwie mehr? Sind es die, die Yeshua (hebräischer Name von Jesus) im Neuen Testament erwähnt?
Perfekt
Zunächst sollte uns bewusst sein, dass die ganzen Gebote vollkommen und perfekt sind. Die Bibel sagt, dass man nicht besser leben kann, als nach der Torah!
Ps 19,8: Die Torah des Herrn ist vollkommen, es erquickt die Seele; das Zeugnis des Herrn ist zuverlässig, es macht den Unverständigen weise.
Allein das, sollte uns schon stutzig machen! Möchte ich überhaupt anders leben, als auf diese Art und Weise!?
Mehr dazu hier.
Immer gleich
Ein wichtiges Prinzip der Torah ist, dass ihr nichts hinzugefügt oder weggenommen werden darf. Das heißt, die Gebote können nicht verändert werden.
5.Mo 4,2: Ihr sollt nichts hinzufügen zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt auch nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote des Herrn, eures Gottes, haltet, die ich euch gebiete.
5.Mo 13,1: Das ganze Wort, das ich euch gebiete, das sollt ihr bewahren, um es zu tun; du sollst nichts zu ihm hinzufügen und nichts von ihm wegnehmen!
Dieses Prinzip bestätigt Yeshua sogar:
Mt 5,18: Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.
Lies mehr dazu hier.
Damals wie heute und für alle
Als nächstes sagt die Torah genauso, dass die Torah nicht nur für die Leute damals galt, sondern auch für alle zukünftigen Israeliten:
5.Mo 29,9-14: Ihr alle steht heute vor dem Herrn, eurem Gott — eure Häupter, eure Stämme, eure Ältesten und eure Vorsteher, alle Männer Israels; eure Kinder, eure Frauen und dein Fremdling, der inmitten deines Lagers ist, von deinem Holzhauer bis zu deinem Wasserschöpfer, um einzutreten in den Bund des Herrn, deines Gottes, und in seine Eidverpflichtung, die der Herr, dein Gott, heute mit dir abschließt, damit er dich heute bestätige als sein Volk, und daß er dein Gott sei, wie er zu dir geredet hat, und wie er es deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat. Denn ich schließe diesen Bund und diese Eidverpflichtung nicht mit euch allein, sondern sowohl mit dem, der heute hier mit uns steht vor dem Herrn, unserem Gott, als auch mit dem, der heute nicht hier bei uns ist.
In diesen Versen lesen wir auch, dass die Torah für alle gilt. Auch für den Fremdling (=Eingepfropfter). Bestätigt wird dies auch hier:
4.Mo 15,15-16: In der ganzen Gemeinde soll ein und dieselbe Satzung gelten, für euch und für den Fremdling; eine ewige Satzung soll das sein für eure [künftigen] Geschlechter; wie ihr, so soll auch der Fremdling sein vor dem Herrn. Ein Gesetz und ein Recht gilt für euch und für den Fremdling, der sich bei euch aufhält.
Ein neues Volk?
Immer wieder hört man auf die Frage, ob wir uns nach der Torah richten sollen, die Antwort, dass wir als Christen doch eine “neue Gruppe”, ein “neues Volk” oder ein “neuer Leib” sind. Deshalb würden doch für uns “neue Regeln” gelten – im Gegensatz zum Gesetz, dass Israel durch Mose erhielt.
Doch lehrt nicht Römer 11, dass wir in Israel eingepfropft sind (in den “kultivierten Ölbaum”)?
Epheser 2 lehrt im selben Sinne, dass wir einst Heiden waren, aber nun in Christus zu Bürgern Israels gemacht wurden.
Der neue Bund aus Jer 31,31-32 wurde nur mit dem Haus Juda (Juden; 2 Stämme des Südreiches) und dem Haus Israel (“geschiedene” 10 Stämme, Nordreich, Ephraim) geschlossen (mehr dazu hier).
Nichts weist auf eine neue Gruppe hin, die am Neuen Bund teilhaben wird. Es geht immer nur um die 12 Stämme Israels – in die sich jeder einpfropfen lassen kann!
Folglich stellt sich die Frage: Wie kann die Christenheit angeblich eine neue Gruppe sein (um das Gesetz Israels umgehen zu dürfen) und trotzdem noch Israel sein? Wie können wir Teil etwas sein und gleichzeitig nicht Teil davon sein?
Die Antwort ist: Es gibt keine neue Gruppe. Du kannst durch das Werk Yeshuas zu Israel gehören. Das ist das Evangelium!
Yeshua und die Gebote
Wollen wir nicht sein wie Yeshua? Sagen wir nicht, dass wir ihm immer ähnlicher sein wollen?
Dann sollten wir beachten, dass Yeshua das Gesetz gehalten hat. Er hat es bestätigt, 100% danach gelebt, ausgelegt und gepredigt!
In keinster Weise hat er etwas davon zur Seite gelegt, sonst hätte er die Torah gebrochen! Und weil Christen das glauben und leben, können Juden den Messias nicht annehmen.
Juda & Ephraim
Und zuletzt müssen wir bei der Frage der Gebote im Hinterkopf haben, wer wir eigentlich sind. Was ist unsere Identität?
Die Zeit der Strafe ist vorbei. Yeshua ruft uns zurück. Wer wird hören? (mehr dazu hier).
Zusammengefasst
Die Torah ist wunderbar und vollkommen. Wir dürfen danach leben! Das ist ein Vorrecht.
Alle Gebote haben somit auch für uns ihre Berechtigung.
Allerdings müssen wir beachten, dass viele Gebote nicht ausführbar sind, weil wir keinen Tempel haben, nicht in Israel wohnen, eventuell keine Leviten sind, etc.
Die Torah ist für uns fremd. Doch wenn du anfängst nach ihr zu leben, werden dir die Wunder in ihr immer mehr offenbar:
Psalm 119,18: Öffne mir die Augen, damit ich sehe die Wunder in deiner Torah!
- Die Stämme Israels – Teil 12 – Ephraim - 9. September 2024
- Die Stämme Israels – Teil 13 – Juda - 9. September 2024
- Danke und Schalom – von Hosea Ben Zion - 26. Juli 2017