Gottes Familienpädagogik Teil 1
„Gott ist anders, als wir denken.“
Diesen Satz hab ich früher öfters gehört. Du auch?
Stimmt denn das? Wie denken wir denn über IHN? Es ist eine Frage unserer Prägung, unseres Elternhauses, der Erziehung und der erlebten Vergangenheit.
Daraus resultiert, wie wir uns entscheiden, unser Gottesbild zu malen.
Viele Menschen haben schon sehr früh in ihrer persönlichen Geschichte negative Erlebnisse erlitten. Zu erst in der eigenen Familie. Zum Beispiel, wenn Vater und/oder Mutter aus irgendeinem Grund nicht, oder nicht genug (oder in verkehrter Weise) für ihr Kind da waren. Dann durch die Erziehung und Glaubensprägung. Viele Möglichkeiten gibt es, durch die der Feind Gottes uns, YHWHs geliebten Geschöpfe, versucht zu zerstören, und das möglichst früh, denn da kann er den größeren Schaden anrichten.
Der Feind Gottes ist ein Feind des Lebens und er haßt die Menschen.
Wenn er kann und ein Mensch ihm Raum gibt, nutzt er skrupellos dieses „Werkzeug“, um zu lügen und zu ‘morden’, wo er nur kann. Oft wird der Fehler begangen, ihn zu unterschätzen. Durch die Jahre hindurch sammeln wir unsere Eindrücke und machen uns eine Vorstellung davon, wie Gott ist und wer er ist. Das ist stark abhängig davon, was wir als Kinder erlebt haben. Kinder glauben ihren Eltern zunächst einmal alles.
Das ist auch so gewollt. Denn wie sonst sollen Kinder etwas lernen. Erst später, mit zunehmendem „Ich-Bewußtsein“ entwickeln sie auch die Fähigkeit zu hinterfragen. Jeder Mensch macht Bekanntschaft mit Enttäuschung, Verlust, Lüge und Betrug, Angst, Sorge, Problemen,….und Ablehnung! Oft auch mit Gewalt und irgendeiner Form von Missbrauch. Das ist seit dem Fall des Menschen so. Vielleicht muss ein besonders behütet aufgewachsener Mensch erstmal darüber nachdenken, aber den Meisten fallen spontan Situationen solchen Erlebens ein. Dies alles trägt dazu bei, wie wir „Gott“ empfinden. Es geht hier nicht nur darum, was wir über ihn wissen, sondern wie wir ihn erleben. Die Grundlagen dazu sind vornehmlich durch unsere Beziehung zu unserem irdischen Vater gelegt. Wenn der ein liebevoller, gütiger und fürsorgender Vater war/ist, dann fällt es diesem Kind leichter, eine gute Beziehung zu Gott zu entwickeln. Ist aber der irdische Vater eine eher erschreckende Person, oder irgendwie gar nicht vorhanden, wird das entsprechende Kind es auch nicht so leicht haben, Gott als eine liebende und annehmende Person zu erkennen. Oder es wird sogar schwer, überhaupt an einen Gott zu glauben.
Wie wir also über Gott denken, wird schon sehr früh in unseren Leben als Basis eingebaut. Dann kommt noch die Schulbildung und die Meinungen der Menschen, die uns im Laufe des Lebens begegnen und uns wichtig erscheinen, die auf unsere Vorstellung von Gott Einfluss haben.
Somit ist die Verantwortung, die Eltern tragen, immens, aber auch die der Lehrer und auch die jedes einzelnen Menschen ist groß:
Bringe ich durch mein Verhalten, durch das, was ich lebe, was ich sage, wie ich etwas tue, jemanden dazu, schlecht über Gott zu denken, oder gut über ihn zu denken? Egal, wie alt dieser Mensch ist. Wir haben alle sicher schon gefehlt in diesem Punkt, denn wir haben nicht mehr die göttliche Herrlichkeit, die wir als Menschen im Garten Eden hatten. Wie Du siehst, ist die Perspektive eine viel größere. Der Blick auf das Geschehen, wie wir über Gott denken und was wir an andere (wissentlich oder unwissentlich) weitergeben, ist nicht auf einzelne Momente oder Situationen beschränkt, sondern umfasst ganze Lebenszeiten, Generationen und letztlich die gesamte Zeit der menschlichen Existenz auf der Erde. Daraus könnte man schließen, dass ein Aspekt unseres Daseins hier auf Erden dazu dient, Gott wirklich kennenzulernen. Dass dabei manches schief ging und geht, ist einfach eine Tatsache.
Es hat gar nicht lange gedauert, bis die ersten Menschen herausgefunden haben, dass das Kennenlernen Gottes ein absolut wichtiges Element des Lebens ist. Schon bei Kain und Abel, also in der 2. Generation überhaupt ist das Bestreben vorhanden, Gott ein Opfer zu bringen, also ihm nahe zu kommen. Und bei dem 3. Sohn Adams heißt es, dass man zu dieser Zeit anfing, den Namen des HERRN anzurufen. (1. Mose 4,26)
Daraus kann man ableiten, dass das Kennenlernen Gottes und die Hinwendung zu ihm im Gebet eine lange Tradition hat. Sie reicht bis zu Adams und Evas Kindern zurück. Die Voraussetzung für dieses Gott-Kennenlernen ist, dass man ihn akzeptiert.
…ohne Glauben ist aber das Wohlgefallen unmöglich; denn glauben muß, wer Gott naht, daß er ist, und daß er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt. Hebr. 11,6
Wenn also Menschen sagen, dass Gott anders sei, als wir denken, welche Erfahrungen haben sie also gemacht, dass sie zu dieser Aussage kommen? Haben sie Erfahrungen mit Gott selbst gemacht, in denen er sich offenbart hat mit seinem Charakter? Und wie anders ist er dann, bzw. welches ist die persönliche Vorstellung desjenigen, der die „Andersartigkeit“ Gottes konstatiert.
Ich glaube nicht, dass Gott, unser Vater im Himmel wirklich so anders ist. Er ist uns ähnlicher, als wir denken, beziehungsweise wir sind ihm etwas ähnlich, was eigentlich auch nicht verwunderlich ist. Es heißt ja auch in 1.Mose 1, 26:
Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich;….
Ja, gut. Das war VOR dem Sündenfall. Und ja, Gott ist absolut heilig, treu, die Liebe selbst, gnädig, gütig und wahrhaftig, allwissend, allgegenwärtig und so weiter. Das alles sind unbestritten Gottes Eigenschaften, kaum die der Menschen.
Doch denke ich an ein Konzept, das Gott geschaffen hat, um uns zu lehren und zu zeigen, wie er ist. Und zwar durch uns Menschen.
Wenn nun ihr, die ihr böse seid, verstehet euren Kindern gute Gaben zu geben, wie viel mehr wird euer Vater in den Himmeln Gutes geben denen, die ihn bitten? Matth. 7,11
Hier zieht Jeschua direkt einen Vergleich zwischen seinem vollkommenen himmlischen Vater und uns als Eltern. Gott hat uns in Familien hineingestellt, uns Eltern gegeben, viele von uns zu Eltern gemacht, damit wir erkennen können, wie er ist. Ein Stück weit.
Auch das Zusammenfinden von Mann und Frau ist ein Stückweit Lehrmaterial von Gott für uns. Und er sagt uns, dass wir ihn um etwas bitten sollen. Bitten können schon sehr kleine Kinder. Selbst die, die noch nicht sprechen können, können deutlich bitten, wenn sie es auch auf ihre Weise tun. Gott will, dass wir mit ihm „sprechen“, ihn bitten, ihm „Danke“ sagen, ihm sagen, was wir von Ihm erkannt haben,… Und wenn es auch nur dazu dient, dass uns bewußt wird, wie gut Gott ist. Aber dazu komme ich noch genauer bei nächster Gelegenheit.
Sprechen wir also mit Gott! Wann? Wie oft?
Stell Dir vor, Du hast ein Kind. Meinetwegen 4 Jahre alt oder so.
Und es ist nicht bei Oma oder im Kindergarten, sondern bei Dir. Und stell Dir bitte vor, Du hast unendliche Geduld. Wann und wie oft wird das Kind mit Dir reden?
Es steckt voller Fragen, voller Warums und Wiesos, voller Wanns, und jeder 3. Satz fängt an mit „ich will“….
Kannst Du Dir diese Situation ausmalen? Noch aus Deiner eigenen Vergangenheit?
Dieses Kind, wenn es dieses und jenes will, wird es damit rechnen, dass es von Dir einen liebevollen Blick bekommt, eine Umarmung, ein „Ja“ oder – ein grimmiges „Nein!“? Bekommt es überhaupt eine Antwort? Gott ist über die Maßen geduldig, er ist gnädig, barmherzig und von großer Güte. ( Das steht nebenbei im sogenannten A.T.) Er wird uns antworten, wenn er zu Wort kommt!!
Wie kommt es, dass wenn wir in uns seinen Geist haben, dieser uns dazu bringt „Abba“ (hebräisch für Papa) zu rufen? (Herr Luther war wohl ein seriöser Mann, er sagte allenfalls „lieber Vater“.)
Als Gottes Kinder sollen wir, -respektvoll natürlich, „Papa“ sagen. Und mit ihm reden, sprechen, hören, bitten, erwarten und empfangen. In seinem Geist können und sollen wir auch mit ihm singen, spielen, springen, lachen, … was eben ein Kind so tut. Denkst Du, das ist albern??
Dazu Jeschua live:
Und er rief ein Kind herbei, stellte es mitten unter sie und sprach: Wahrlich, ich sage euch, so ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nimmermehr in das Reich der Himmel eingehen; wer sich also erniedrigt, wie dieses Kind, der ist der größte im Reich der Himmel. Matth.18,2-4
In der speziellen Lage war Stolz das große Problem. Kennen wir ja auch. Und klar, ein Kind vertraut auch. Deswegen müssen wir WERDEN wie die Kinder, denn oft wurde unser Vertrauen zerstört. Wir müssen es neu lernen. Gott ist echt und vertrauenswürdig! Er meint es nicht nur gut, wie die Mitmenschen es oft tun und dabei etwas Ungutes heraus kommt, sondern er ist wirklich gut zu uns. Wie das genau funktioniert, darüber mehr im nächsten Teil.
- Verwandelt in sein Bild I - 11. März 2018
- Psalm 30 - 6. März 2018
- Neom – die neue Stadt: Interessant für „Akte Exodus-Leser“ - 27. Oktober 2017