Liebesbrief einer Israelin an Deutschland
Übernommen von boasinfo.
Liebesbrief einer in Berlin lebenden Israelin an Deutschland:
Liebes Deutschland,
heute möchte ich dir meine Gefühle mitteilen, Gefühle die ich jetzt noch gar nicht so richtig verstehe, Gefühle die überhaupt nur wenige verstehen werden, Gefühle, von denen einige Freunde sagen werden, dass sie falsch seien und unsensibel – und, dass ich vielleicht einen Psychologen brauche.
Es ist seltsam dir das zu schreiben: Ich bin verrückt nach dir. Als Deutschland bei der EM gewann, fühlte ich als sei es meine Mannschaft. Als ihr dann im Halbfinale ausgeschieden seid, war ich traurig. Ja, ich mag sogar eure Sprache. Diesen Sommer bin ich als Berlinerin hier herumspaziert, Fahrrad gefahren, habe die einwandfreie Straßenbahn genossen, die hervorragenden Biergärten und die schönen Parks. Nette Menschen die mich freundlich aufnahmen und bei mir zu einem Heilungsprozess beitrugen nach den schweren Erfahrungen im von Terror geplagten Israel der letzten Jahre.
Verstehen kann ich das nicht, besonders nachdem ich kürzlich Auschwitz besuchte und sah wie eure Nation vor vielen Jahren, mein Volk zusammentrieb – nackt, erniedrigt, verletzt – in einen Raum wo maskierte Deutsche ein paar blaue Dosen herein warfen. Unter dem ausströmenden Gas wanden sich die Körper vor Qualen bis sie aufhörten zu funktionieren.
Meine Großeltern väterlicherseits überlebten Auschwitz weil ihre Körper stark genug waren. Trotz allem – es ist so seltsam, ich liebe dich, Deutschland! Ich, die israelische Patriotin. Die Zionistin. Diese stolze Jüdin. Das dunkelhaarige, gelockte Mädchen. Vielleicht ist es weil unsere Schicksale miteinander so eng verbunden sind und deswegen was dir passiert auch mich betrifft, weil viel von dem was ich bin von dir geformt wurde durch das was du meinem Volk, meinen Großeltern und deren ermordeten Familien angetan hast. Zur selben Zeit wo Du begreifst was du meinem Volk angetan hast, versteht mein Volk das Ausmaß, dass du uns angetan hast.
Heute spüre ich deine Umarmung, ungeachtet was Statistiken zu Antisemitismus sagen. Ich erlebe eine wunderschöne Zeit im kreativen, verrückten und schönen Berlin.
Und nun, da der Terror dich getroffen hat, empfinde ich mehr Schmerzen für dich als für die anderen europäischen Länder die betroffen sind. Obwohl ich Freunde sagen höre, Deutschland verdiene es, nachdem die Grenzen bedingungslos für viele Menschen aus antisemitischen muslimischen Ländern geöffnet wurden.
Doch ich spüre deinen Schmerz und möchte für dich kämpfen, fast genauso wie ich für Israel kämpfen will. Deswegen habe ich das Bedürfnis dir mitzuteilen: es ist in Ordnung wieder Brutal zu sein. Es ist in Ordnung wieder “grausam” zu sein. Nein, ich meine nicht zu morden und Konzentrationslager zu bauen. Ich meine damit wachsam zu sein und nicht so verdammt politisch korrekt, damit du wieder den Feind beim Namen nennst – den radikalen Islam – und ihn bekämpfst. Medien zufolge sollen die Motive des Schützen aus München, des mit der Axt schwingenden Afghanistaners, und (während ich dies schreibe) des syrischen Macheten Mannes und Selbstmordattentäters – “unbekannt” sein.
Aber Deutschland, wir kennen die Motive, oder zumindest die Ideen und Methoden von denen sie inspiriert wurden: der Jihad (Heiliger Krieg) gegen die “Ungläubigen”. Die “Einsame-Wölfe-Strategie” ist schlicht eine neue manipulierende Kriegstechnik um die feindlichen Linien zu verwischen und uns zu lähmen.
Du dachtest es wäre edel die Grenzen uneingeschränkt zu öffnen, doch damit hast du einen selbstzerstörerischen Pfad betreten. Vielleicht ist es weil du, tief im Inneren, einen Selbsthass auf dich wegen deiner Vergangenheit empfindest. Oder vielleicht, wie einige Freunde behaupten, bist du tief im Inneren bereit dich selbst zu zerstören wenn es nur deinen latent vorhandenen Judenhass befriedigt.
Vielleicht hättest du mehr zu Israel halten sollen in seinem Kampf gegen den Jihad. Vielleicht hättest du den Antisemitismus kontrollieren sollen der in dein Land einwanderte. Natürlich kamen gute, hilflose Menschen in dein Land, aber es kamen auch Menschen, die an deiner schrecklichen Vergangenheit gefallen haben und nicht mit dem guten und freien Deutschland der Zukunft sympathisieren.
Trotz allem, du verdienst das nicht. Es ist legitim sich als deutsche Patrioten gegen islamischen Terror und seine Anhänger zu verteidigen. Eigentlich bitte ich sogar darum, weil ich mich wieder sicher fühlen möchte. Ich möchte, dass du mir diese Sicherheit wieder zurück gibst weil du mir schon so viel Freude in so kurzer Zeit gegeben hast.
Vielleicht, ich wage es mal so zu schreiben, schuldest du das mir und meiner Familie sogar. Aber am meisten schuldest du es dir selbst.
Bitte, bitte, du sollst wissen, dass selbst die Enkeltöchter von Holokaustüberlebenden dich lieben können und dir raten, dass du immer noch eine eiserne Faust haben solltest wenn nötig. Du kannst stolz darauf sein was dein Land erreicht hat und was es in Zukunft noch erreichen kann. Ich weiß, es ist seltsam, dass ich dir das erzähle. Ich kann es immer noch nicht erklären.
Daher Deutschland, pass auf dich und mich auf.
In Liebe, Deine
Orit
Orit Arfa ist freie Journalistin, Autorin und Sängerin. Sie lebt seit 2016 in Berlin.
Die talentierte und direkte Orit zu lesen ist immer spannend. Hier finden Sie ihr Buch: https://www.amazon.de/Settler-Novel-Modern-Israel-English-ebook/dp/B00DO9ZTTG
Hier ihre Webseite für weitere Informationen, hier klicken: http://oritarfa.net/
Übernommen von boasinfo
- Die Stämme Israels – Teil 12 – Ephraim - 9. September 2024
- Die Stämme Israels – Teil 13 – Juda - 9. September 2024
- Danke und Schalom – von Hosea Ben Zion - 26. Juli 2017
Nicole
31. Juli 2016 @ 9:02
Israel und Deutschland sind tief und innig miteinander verbunden. In Israel wurde der Bräutigam gekreuzigt und durch Deutschland die Braut in Asche gelegt. Beide Länder bedürfen der tiefen Vergebung um das zusammenzubringen, was durch Gott verbunden wurde. So kann dann auch die Braut durch Yeshua auferstehen und Yeshua wieder nach Judäa zurückkehren! (Joh 11,6) Der Dritte Tag hat bereits begonnen! Yeshua ruft seine Talmidim nach Hause! Lasst uns nach Judäa ziehen!
Erst dann sind beide wieder eins vor Gott!
YHWH liebt Deutschland!
Macht Teschuva und kehrt um zu Gott!
Hört auf, die Dinge vergessen zu wollen, benennt diese, schaut hin und bittet Gott um Vergebung! Denn nur wenn Yeshua euch frei macht, seid ihr wahrhaftig frei! Dann verschwindet der ganze Schuldenberg/Schuldkomplex, denn man Deutschland auferlegt hat!
Dann beziehen wir unsere Kraft endlich wieder durch YHWH direkt und durchbrechen den okkulten Zauber unserer jüngeren Vergangenheit!
Trinkt nicht an fremden Brunnen-geht zum lebendigen Wasser!
Möge YHWH uns alle reich segnen!
Nicole
31. Juli 2016 @ 9:06
Liebe Orit,
danke für Deinen Liebesbrief! Mir geht es ähnlich. Ich liebe Israel tief und innig und ebenso Deutschland. Ich konnte mir das nie erklären, deshalb hat es YHWH getan.
Es liegt an Bräutigam und Braut. An dem Holz Juda und dem Holz Ephraim, die wieder EINS werden vor YHWH.
Danke, dass Du uns an Deiner Liebe teilhaben lässt.
Möge YHWH Dich zu Yeshua führen und reich segnen!
Shalom Nicole
May
5. August 2016 @ 16:03
Liebe Orit,
Shalom! Schön und ehrlich was du über Deutschland geschrieben hast gefällt mir sehr gut.
Ich wünschte, mehr israelische Menschen würden nach Deutschland kommen. Desto mehr, desto lieber. Für immer oder einfach um hier Urlaub zu machen. Am liebsten wäre mir ein großes Staatengebilde, in dem Israel und Deutschland einen Platz hat. Vielleicht die Vereinigten Staaten des Nahen Ostens wo man zusammen leben kann.
Ich bin der Meinung, das Deutschland noch jede Menge von Israel und den Menschen dort lernen kann. Zum Beispiel im realistischen Umgang mit Terrorismus. Ich liebe Israel und weiß, daß die Israelis sehr realistisch mit dem alltäglichen Terror umgehen, auch mit dem islamistischen Terror.
Das würde ich mir für Deutschland und die anderen Länder des Westens auch wünschen. Mögen diese mit Israel zusammenarbeiten!
So ansonsten wünsche ich mir wie gesagt, mehr Israelis hier in Deutschland und das sie all das Positive bekommen, die volle LIEBE und das volle LEBEN von den vielen bunten Menschen hier.
Ich hoffe, das so der Antisemitismus und der Islamismus keine Chance mehr hier in Deutschland haben.
Liebe Grüße von May
Schmetterling
6. August 2016 @ 22:12
Liebe May
Wer seine Feinde nicht kennt, kennt seine Freunde nicht. Das ist Deutschlands Krankheit. Deutschland hat nie begriffen, dass die Juden die besseren Deutschen waren. Sie waren unsere Freunde. Ausgerechnet sie haben wir getötet. Und das soll wieder gut gemacht werden mit einer falschen Toleranz gegenüber den Muslimen, welche ja offensichtlich antisemitisch sind. Wo ist denn da die Logik? Das geht in die verkehrte Richtung. Den Muslimen schulden, wir dies: Wir müssen ihnen sagen, dass sie mit ihrem Antisemitismus nur Schaden nehmen werden an ihrer eigenen Seele. Wir müssen ihnen sagen, dass sie unter keinen Umständen dasselbe tun dürfen wie wir, denn unser augenblicklicher Zustand ist die Nachwirkung unserer Taten. Deutschland muss endlich begreifen, dass die Wertschätzung der Palästinenser für Deutschland nur unserer Selbstzerstörung dient. Diese Sympathie ist ein Bund mit dem Tode.
Wir müssen zum Gott Israels umkehren, denn nur ihn allein haben wir verletzt und sein Volk. Es ist nicht wahr, dass wir allah irgend etwas schulden. Wir können nur durch das Wort Gottes zur Versöhnung mit Ihm und seinem Volk finden. An der tiefen Reue wird sichtbar ob wir es ernst meinen, oder ob wir uns lieber von den Palästinensern trösten lassen um den uralten Geist des Antisemitismus neu aufflammen zu lassen. Da hilft Hoffen und wünschen wenig. Wir müssen aktiv am echten Frieden arbeiten um dein Volk zu überzeugen dass wir aus dem Holocaust gelernt haben. Die Juden haben ein Recht auf echte Überzeugungsarbeit, damit sie nicht erneut getäuscht werden. Ein jüdisches Herz braucht sich nur für die Wahrheit öffnen. Jeshua ist das Senkblei amTempel Gottes, unserem Herzen.
Was echt ist kannst du daran erkennen, dass du nicht genötigt wirst, sondern deinem eigenen Empfinden Raum gelassen wird.
Shalom stellt sich nur dort ein wo er getan wird. Dort ist er zu Hause.
Ich wünsche Israel SEINEN SCHALOM. Er ist unverwechselbar. Diebe kommen durchs Fenster
Schmetterling
8. August 2016 @ 14:11
Liebe Nicole
Wie kommst du darauf, dass Deutschland einen Schuldkomplex hat? Ein Schuldkomplex ist nur dann ein Komplex, wenn der Täter sich die Schuld nur einbildet. Wir aber haben eine ganz reale Schuld welche Sühnung braucht. Ich glaube auch an Jeshua, aber ich habe mit ihm die Erfahrung gemacht, dass er sie Ernsthaftigkeit der Reue durchaus prüft. Jeshua hat uns seine teure Gnade angeboten. Der Preis den er für Israel bezahlte ist sehr hoch. Wir lernen diesen Preis wertzuschätzen wenn wir Jeshua darum bitten uns den Zugang zum Herzen seines Volkes zu erklären. Ihr könnt es nicht leichter machen als er. Sein Gerichtsspruch muss die Kraft haben den Tod zu überwinden. Unsere Reue muss seinem Rechtsempfinden genau entsprechen. Dann erst lässt er Gnade walten. Solange wir die Buße aufrichtig erfüllen gibt Jeshua grünes Licht.
Die Gemeinde in Israel kann gut unterscheiden wo Buße stattfand und wo nicht. Am beschämendsten ist es wenn Deutschland zum Schalksknecht wird, indem es beim Israelbashing mitmacht. Ich sehe Deutschland eher in dieser Rolle. Gott sei es gedankt dass es auch einen Rest gibt welcher sich daran nicht beteiligt.
Wir haben noch eine Wegstrecke vor uns. Illusionen behindern uns und führen zu einem Realitätsverlust. Das verzögert die Heilung unserer Nationen. Israel wird sich die Vergebung nicht abnötigen lassen. Das ist seine ganz persönliche Freiheit, von dem es auch Gebrauch machen wird. Autorität ist seine Krone und sein Zepter. Reuige Täter beugen sich dieser Autorität fraglos.
dora
7. November 2016 @ 23:25
Liebe Orit, bei mir ists genau anders herum: Ich bin Deutsche und liebe Israel. Und kann das ebensowenig erklären. Erst vor einigen Tagen musste ich weinen als ich einen Stolperstein sah. Sein Name war Robert Meyer und er war fast 80 als er in Auschwitz ermordet wurde…. Ich bete für unsere jüdischen Brüder und Schwestern. Möge unser Vater im Himmel euch immer beschützen, wo auch immer ihr seid. Ephraim und Juda nähern sich wieder an. <3