Liebst du diese 7 Schätze Gottes? – Lieben was er liebt Teil 2
Ehrfurcht vor Gott ist ein RIESIGES Thema in der Bibel. Wir lesen an hunderten Stellen darüber, dass wir Gott fürchten sollen und dass wunderbare Verheißungen darauf liegen.
Und so sind wir weiterhin der Frage auf der Spur, was es im Kern bedeutet, Gott zu fürchten. Im ersten Teil haben wir gesehen, dass dies mit der Frage zusammenhängt, was Gott liebt.
Man kann sich das relativ leicht vor Augen führen: Denke an einen König oder auch an deine Mutter oder deinen Vater. Wenn du ihn/sie fürchtest und ehrst, dann bist du auch sehr vorsichtig gegenüber den Dingen, die der König/deine Mutter/dein Vater/… liebt.
Niemals würdest du etwas gegen die Lieblingskette deiner Mutter sagen, wenn du deine Mutter ehren möchtest.
Und wenn du dann noch einen Schritt weitergehst: Wenn du deine Mutter von ganzem Herzen liebst, dann fängst du auch an, ihre Kette immer mehr zu lieben – einfach aus dem Grund, weil sie ihr so wichtig ist.
Das Gleiche Prinzip gilt in unserer Beziehung zu Gott.
DIE Frage
Und damit kommen wir zu der Frage, die ich schon am Ende des ersten Teils gestellt habe:
Was liebt Gott?
Wenn wir herausfinden, was das ist, können wir auch immer mehr in der Ehrfurcht und Liebe zu Gott wachsen. Denn dann ehren wir diese Dinge und mit der Liebe zu Gott wächst dann auch unsere Liebe zu diesen Dingen.
Graben wir uns also wieder ins Wort und suchen nach den Liebsten Gottes…
1. Was ER liebt: Die Schöpfung
Starten wir ganz am Anfang der Bibel, finden wir sofort einen der größten Schätze Gottes: Es ist die Schöpfung!
Gott ist der Schöpfer aller Dinge. Und das Erschaffen ist niemals abgeschlossen. ER ist die Quelle allen Lebens und wenn Er aufhören würde, zu schaffen, würde alles in sich zusammenfallen.
Insofern ist es unsere Aufgabe, Seine Schöpfung zu ehren und zu lieben.
Wir ehren und freuen uns über die Natur, über Tiere über brillante, göttliche Ideen, die Er Menschen schenkt.
Wir erhalten Natur und Tiere, achten darauf, dass sie am Leben bleiben.
Das bedeutet auch, dass wir uns an der Schöpfung erfreuen und sie genießen dürfen. Manchmal muss man sich das in Erinnerung rufen und in einem stressigen Alltag bewusst dafür Zeit einräumen:
Fünf Minuten an die frische Luft und dem Schöpfer aller Dinge danken, dass ER alles so wundervoll gemacht hat!
2. Was ER liebt: Das Leben
Das zweite Herzstück schließt sich direkt an das erste an, ist eng mit ihm verwoben. Gott liebt das Leben, denn er ist der Schöpfer allen Lebens!
Wir ehren das Leben, indem wir es nicht (unnötig) töten.
1.Mo 9,6 Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn im Bild Gottes hat Er den Menschen gemacht.
Doch das Leben zu ehren beinhaltet viel mehr, als nicht zu morden. Leben ist viel mehr, als zu existieren: Wenn etwas lebt, dann wollen wir, dass es gut und glücklich lebt. Das gilt für Menschen, aber auch für Tiere.
Auch Beziehungen können lebendig sein – oder auch nicht. Sicherlich ist auch das ein Gedanke wert, dem man nachgehen könnte.
Das Leben hat Gott geschenkt, es gehört also Ihm. Nicht umsonst warnt er viele, viele Male in der Bibel, dass kein Blut gegessen (oder getrunken) werden darf, da in ihm das Leben ist:
1.Mo 9,4: Nur dürft ihr das Fleisch nicht essen, während sein Leben, sein Blut, noch in ihm ist!
3.Mo 3,17: Das ist eine ewige Satzung für eure [künftigen] Geschlechter an allen euren Wohnorten, dass ihr weder Fett noch Blut essen sollt.
5.Mo 12,23: Nur daran halte fest, dass du nicht das Blut isst; denn das Blut ist das Leben; und du sollst das Leben nicht mit dem Fleisch essen!
3. Was ER liebt: Die Ehe
Das Zusammenleben von Mann und Frau ist etwas, was Gott unendlich wichtig ist. Nur durch einen starken ehelichen Zusammenhalt konnte und kann das erste (!) Gebot der Menschheitsgeschichte erfüllt werden:
1.Mo 1,22a: Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehrt euch!
1.Mo 9,7: Ihr aber, seid fruchtbar und mehrt euch und breitet euch aus auf der Erde, dass ihr zahlreich werdet darauf!
Ebenso ist es absolut interessant zu sehen, warum Gott die Völker in Kanaan richten wollte. Zwei starke Vergehen kristallisieren sich dabei heraus:
Das erste ist alles, was mit Unzucht zu tun hat!
(Das zweite kommt im nächsten Punkt.)
Das achtzehnte Kapitel im 3.Buch Mose listet viele Sünden im Bereich der Sexualität auf. Sie alle sind konträr zu einem funktionierenden, harmonischen Eheleben (in dem das erste Gebot der Bibel ausgelebt werden soll).
Nun, die Einführung ist sehr aufschlussreich:
3.Mo 18,3: Ihr sollt nicht so handeln, wie man es im Land Ägypten tut, wo ihr gewohnt habt, und sollt auch nicht so handeln, wie man es im Land Kanaan tut, wohin ich euch führen will, und ihr sollt nicht nach ihren Satzungen wandeln.
Gott hat das ägyptische Volk gerichtet und das Volk Israel hat den Auftrag, die Kanaanitischen Völker zu richten. Warum? Weil sie sich im Bereich der Unzucht versündigten (denn all das folgt nach diesem Vers)!
Wir wissen, dass Ägypter und Kanaaniter nicht bei der Torahvergabe am Sinai dabei waren. Sie mussten sich also nicht dafür verantworten, dass sie keine Tzitzit trugen oder keine Mezusa an ihren Türen hatten. Aber das Unzuchts-Gebot schien vorhanden zu sein – und Gott, der die Ehe und das familiäre Zusammenleben unendlich liebt, richtete das zutiefst unzüchtige Verhalten dieser Völker.
Allerdings – selbsterklärend – macht „keine Unzucht“ noch keine starke Ehe aus. Es ist nur ein wichtiger Teil der Grundlage dazu.
Und so ist es kein Geheimnis, dass das Funktionieren einer Ehe und eines Familienlebens von vielen wichtigen Einstellungen und Charakterzügen der Ehepartner abhängt. Gott weiß das. Und aus dem Grund zielen viele Gebote in der Torah darauf ab, dass genau dies passiert.
Denken wir da an das einander Lieben, Ehren von Vater und Mutter, das Unterrichten der eigenen Kinder in der Torah, usw.
Die Ehe und die Familie sind eines der wichtigsten Dinge, die es auf der Erde gibt. Und deshalb liebt sie Gott so sehr.
Nicht aus Zufall bedient er sich viele Male in der Bibel diesem Bild (Braut, Eheherr, usw.).
4. Was ER liebt: Treue
„Treue“ ist ein etwas weit gefasster Begriff. Natürlich ist Treue etwas unendlich Kostbares und etwas, was Er liebt. Ebenso ist es einer der wichtigsten Bausteine einer Ehe (siehe Punkt 3).
Doch mindestens genauso wichtig ist unsere Treue zu unserem Schöpfer.
Er hat uns und alles um uns herum geschaffen. Es ist alles in Seiner Hand und es ist absolut natürlich, Ihm dafür zu danken und Ihn als Schöpfer aller Dinge anzuerkennen.
Wenden sich Menschen von Ihm ab – Gott bewahre jeden davor – dann ist das etwas, was Gott das Herz bricht (versinnbildlicht).
Das Hinwenden zu Götzen ist der zweite Punkt, der Gott dazu brachte, Gericht über andere Völker (wie die Kanaaniter) zu bringen (auch, weil bestimmte Praktiken dazugehörten, wie Kinder zu opfern usw.).
2.Mo 23,23-24: Wenn nun mein Engel vor dir hergeht und dich zu den Amoritern, Hetitern, Pheresitern, Kanaanitern, Hewitern und Jebusitern bringt und ich sie vertilge, so sollst du ihre Götter nicht anbeten, noch ihnen dienen, und sollst es nicht machen wie sie; sondern du sollst sie vollständig zerstören und ihre Säulen ganz niederreißen.
Es erfordert immer wieder Demut, sich mit allen Fragen, mit allem Aufgewühlt sein an Gott zu wenden. Es gibt schließlich viele Erlebnisse oder Ereignisse, die wir nicht verstehen (können). Und da ist es eine herausfordernde Aufgabe, anzuerkennen, dass ER derjenige ist, der sich um alles kümmert und der weiß, was das Beste ist.
Jes 45,9: Wehe dem, der mit seinem Schöpfer hadert, eine Scherbe unter irdenen Scherben! Spricht wohl der Ton zu seinem Töpfer: »Was machst du?« — oder dein Werk: »Er hat keine Hände«?
Jes 64,7: Nun aber bist du, HERR, unser Vater; wir sind der Ton, und du bist unser Töpfer; wir alle sind das Werk deiner Hände.
Auch wenn man sich das andere Extrem von Treue anschaut, erkennt man Dinge, die der göttlichen Liebe entgegenstehen. Nehmen wir zum Beispiel Rebellion. Die Wüstenwanderung des Volkes Israels ist ein mahnendes Beispiel, was Rebellion gegenüber Gott oder eingesetzten Autoritäten zur Folge haben kann.
5. Was ER liebt: Gemeinschaft
Die Regeln in der Torah kann man in zwei Teile aufteilen: In Ge- und Verbote, die die Beziehung zu Gott verbessern sollen. Und in solche, die das Gemeinschaftsleben wunderbar funktionieren lassen.
So soll zum Beispiel nicht gestohlen werden. Es gibt einen ganzen Katalog, der sich damit befasst.
Gott liebt Gemeinschaft – und so liebt Er es auch, wenn wir nicht nur Gebote und Verbote einhalten, sondern wenn Leben in diese Beziehungen hineinkommt: Wenn man sich unterstützt, sich ermutigt, sich beschenkt, usw.
Es ist einer der großen Erkennungszeichen für Gottes Volk hier auf Erden: Es zeigt Herz (Liebe) gegenüber anderen Menschen!
6. Was ER liebt: Schwache
Man braucht nicht zwischen den Zeilen lesen. An vielen Ecken und Enden wird es deutlich: Gott liebt den/die/das Schwache(n).
Wie ein liebender Vater, der sich zuerst um das Kind kümmert, dem es schlecht geht, das weint oder das in großer Not steckt – so ist auch der himmlische Vater!
So sehen wir zum Beispiel, dass die Torah häufig um Waisen und Witwen kümmert:
2.Mo 22,21: Ihr sollt Witwen und Waisen nicht bedrücken.
5.Mo 10,18: Und schafft Recht den Waisen und Witwen und hat die Fremdlinge lieb, dass er ihnen Speise und Kleider gibt.
5.Mo 26,13 Und du sollst sprechen vor dem HERRN, deinem Gott: Ich hab aus meinem Hause gebracht, was geheiligt ist, und hab’s gegeben den Leviten, den Fremdlingen, den Waisen und den Witwen ganz nach deinem Gebot, das du mir geboten hast. Ich habe deine Gebote nicht übertreten noch vergessen.
Auch die Fremdlinge waren in gewissem Sinne schwächer als der Rest des Volkes. Deshalb gibt es auch so viele auf den Fremdling zugeschnittene Gebote.
3.Mo 19,34: Der Fremdling, der sich bei euch aufhält, soll euch gelten, als wäre er bei euch geboren, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen im Land Ägypten. Ich, der HERR, bin euer Gott.
Genauso liebt es Gott aber auch, sich um uns zu kümmern, wenn wir am Boden sind:
Ps 34,19: Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und er hilft denen, die zerschlagenen Geistes sind.
Jes 66,2: Denn dies alles hat meine Hand gemacht, und so ist dies alles geworden, spricht der HERR. Ich will aber den ansehen, der demütig und zerbrochenen Geistes ist und der zittert vor meinem Wort.
7. Was ER liebt: Israel – Sein Volk und Sein Land
Der letzte Punkt ist einer, der nicht nur in unseren heutigen Zeiten immens wichtig ist. Wir wissen, dass ein Teil Israels unter den Heiden verstreut und größtenteils noch verborgen ist (die zehn Stämme). Doch das Haus Juda war über die Jahrhunderte offenbar und musste seine Stellung als Israeliten teuer bezahlen.
Der ganze Antisemitismus, Anti-Israelismus, Anti-Zionismus,… hat immer wieder heftigste und grausamste Formen angenommen.
Und das, obwohl Israel der Augapfel Gottes ist:
5.Mo 32,10: Er hat ihn [Jakob = Israel] in der Wüste gefunden, in der Öde, im Geheul der Wildnis. Er umgab ihn, gab acht auf ihn, er behütete ihn wie seinen Augapfel.
Sach 2,12: Denn so spricht der HERR der Heerscharen: Nachdem die Herrlichkeit [erschienen ist], hat er mich zu den Heidenvölkern gesandt, die euch [Juda] geplündert haben; denn wer euch [Juda] antastet, der tastet seinen Augapfel an!
Wieviel mehr ist es unsere Aufgabe, das Land Israel und das Haus Juda zu lieben und zu ehren!?
Gott liebt Sein Volk…
Jes 43,1-4: Und nun, so spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein. Wenn du durchs Wasser gehst, so will ich bei dir sein, und wenn durch Ströme, so sollen sie dich nicht ersäufen. Wenn du durchs Feuer gehst, sollst du nicht versengt werden, und die Flamme soll dich nicht verbrennen. Denn ich bin der HERR, dein Gott, der Heilige Israels, dein Erretter! Ich habe Ägypten hingegeben als Lösegeld für dich, Kusch und Saba an deiner Stelle. Darum, weil du kostbar bist in meinen Augen [und] wertgeachtet und ich dich lieb habe, so gebe ich Menschen für dich hin und Völker für dein Leben.
Jes 44,21: Bedenke dies, Jakob, und du, Israel; denn du bist mein Knecht! Ich habe dich gebildet, du bist mein Knecht; o Israel, du wirst nicht von mir vergessen werden!
…und Er liebt Sein Land:
3.Mose 25,23: Ihr sollt das Land nicht für immer verkaufen; denn das Land gehört mir, und ihr seid Fremdlinge und Gäste bei mir.
(Siehe auch 2.Chr 7,20; Jes 14,25; Jer 2,7; Hes. 36,5; 38,16; Joel 1,6)
Wenn wir Gott fürchten und ehren möchten, ist es wichtig, dass wir herausfinden, was IHM wichtig ist. Und Sein Wort gibt uns wunderbare Hinweise dazu.
Sicherlich könnte man noch viele weitere Dinge aufführen, die Gott liebt. Die Liste ist – Gott sei Dank – nicht vollständig. Aber ich hoffe, dass sie dennoch einen schönen Überblick über die vielleicht Schätze Gottes gibt.
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Mariusz86
25. Juni 2017 @ 19:48
Shalom Hosea,
Danke für diesen Beitrag.
Grüße
Mariusz
Hosea Ben Zion
26. Juni 2017 @ 11:13
Danke auch, lieber Mariusz.