#6 – Toledot – Geschlechtsregister
1.Mose 25,19 – 28,9: Maleachi 1,1 – 2,7
Zwillinge, die nicht unterschiedlicher sein können
Der Kampf der beiden Samen
„Und die Kinder stießen sich miteinander in ihrem Leib“… Der erste, der herauskam, war rötlich, ganz rauh wie ein Fell, und sie nannten ihn Esau. Danach kam heraus sein Bruder, der hielt mit seiner Hand die Ferse des Esau, und sie nannten ihn Jakob.“(1. Mose 25,22 u. 25-26). Der Name Jakobs bedeutet „Fersenhalter“.
Warum hielt Jakob die Ferse seines Bruders Esau? Musste er sich schon in der Gebärmutter davor schützen, dass Esau nicht nach seinem Kopf trat. Schon im Leib von Rebekka versucht HaSatan Jakob durch Esau zu töten. Dies geht auf YHWHs Aussage in 1. Mose zurück, die Schlange zu verfluchen und ihr anzukündigen, dass YHWHS Nachkomme ihr den Kopf zertreten würden. Und hier versuchte HaSatan dieses göttliche Urteil umzukehren. Das Thema ist von 1. Mose an Feindschaft, die sich hier im Mutterleib zwischen den Zwillingen fortsetzt.
„Und Esau hasste (= satam in Hebräisch) Jakob um des Segens willen…und er sprach in seinem Herzen: Es wird die Zeit kommen, dass man um meinen Vater Leid tragen muss; dann will ich meinen Bruder umbringen.“(1.Mose 27,41). Ein Vater, eine Mutter, aber ein anderer Geist in jedem der Zwillinge und YHWHs Aussage:
„und doch hab ich Jakob lieb und hasse Esau…“ (Maleachi 1,2)
Zwillinge, die nicht unterschiedlicher sein können:
„Und als nun die Knaben groß wurden, wurde Esau ein Jäger und streifte auf dem Felde umher, Jakob aber ein gesitteter (=tam, vollkommen, integer) Mann und blieb bei den Zelten.“(1. Mose 25,27). Der Name Esau schreibt sich Ajin, Schin und Vaw. Die Wurzel Ajin und Schin bedeutet „vergeuden“, „abfallen“. Fügt man das Vaw zum Wurzelwort, erhält man die Bedeutung von haarig. Fügt man zu dem Wurzelwort Ajin und Schin ein Bet erhält man die Bedeutung von Unkraut, Grass. Das Wort Esau steht für Unkraut, das unter den Weizen gesät wurde. In Matthäus 25,33 lesen wir, dass Er die Schafe von den Böcken scheiden wird. Das hebräische Wort für Bock ist sa’ar und bedeutet eine haariger Ziegenbock, ein feuriger Sturm (der alles vernichtet). Wir erfahren, dass Esau auf dem Felde umherstreifte. „Auf dem Feld umherstreifen“ ist eine hebräische Redewendung, für „sich außerhalb der Torah bewegen“, weltlich gesinnt sein, dem Olam Hazeh (dem jetzigen Zeitalter) zugewandt sein. „Bei den Zelten bleiben“ bedeutet im Hebräischen innerhalb der Grenzen der Torah leben, auf das Olam Haba (das kommende Zeitalter) ausgerichtet sein. Zwillinge, die sich miteinander in Rivkas (Rebekka) Leib stießen. Das hebräische Wort für „sich miteinander stoßen“ ist ratsats und bedeutet sich gegenseitig vernichten.
Torah-Prinzip: Das Natürliche zuerst, das Geistliche später
Wer wurde zuerst geboren? Esau, der Haarige, der fleischlich Gesinnte, der sein Erstgeburtsrecht für eine Linsensuppe verkaufte. Dann kam Jakob, der geistlich Gesinnte, der bei den Zelten Shems blieb. Es ist ein Prinzip der Torah, dass das Fleischliche zuerst kommt: 1. Korinther 15, 44-49 „es wird gesät ein natürlicher Leib, es wird auferweckt ein geistlicher Leib. Wenn es einen natürlichen Leib gibt, so gibt es auch einen geistlichen. So steht auch geschrieben: “Der erste Mensch, Adam, wurde zu einer lebendigen Seele”, der letzte Adam zu einem lebendig machenden Geist. Aber das Geistliche ist nicht zuerst, sondern das Natürliche, danach das Geistliche. Der erste Mensch ist von der Erde, irdisch; der zweite Mensch vom Himmel. Wie der Irdische, so sind auch die Irdischen; und wie der Himmlische, so sind auch die Himmlischen. Und wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen. “
Diese beiden Linien, fleischlich und geistlich gesinnt sein, stehen sich seit Anfang an gegenüber: der erste Adam und der letzte Adam, Kain und Abel, Ischmael und Issak, Esau und Jakob bis hin zum Messias und dem Anti-Messias, demjenigen, der sich an die Stelle des Messias setzen wird.
Aber dieser Kampf spielt sich nicht nur zwischen diesen beiden Samen ab, den Gerechten und Ungerechten, sondern auch in uns selber. Wenn wir auf dem Weg sind, Israel zu werden (Jakob erhielt später den Namen Israel), müssen wir den Esau in uns finden. Wir müssen uns unserem Fleisch stellen, die Regungen des Fleisches wahrnehmen und überwinden, also nicht leugnen. „Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Elohim, weil das Fleisch der Torah Elohims nicht untertan ist; denn es vermag nicht.“ (Römer 8,7). Wir sind jetzt dabei, unser Erstgeburtsrecht wahrzunehmen; wenn wir das verpassen, es wie Esau ausschlagen, suchen wir es später unter Tränen. Esau hatte den Erstgeburtssegen abgegeben, er konnte ihn nicht mehr zurückgewinnen.
„Denn welche der Geist Elohims treibt, die sind Elohims Kinder.“ Wer aus YHWH ist, der hört die Worte (dvar) YHWHs. Waren nicht beide, Esau und Jakob, Nachkommen von Abraham? Ja. Aber Esau hörte nicht die Worte Elohims und sprach sie nicht aus. Er hatte keine Ahnung, was ein Erstgeburtsrecht bedeutete. Er wollte nur gefüttert und gesegnet werden.
Der Segen des Erstgeburtsrechts
Interessanterweise war es Jakob, der Lebensmittel hatte, er hatte im übertragenen Sinn gesprochen, das lebendige Brot, welches er austeilen konnte. Esau, außerhalb der Torah, hatte Mangel. Diejenigen, die Esau folgen und die Torah verachten, in der alle Grundlagen über das Erstgeburtsrecht dargelegt sind, ergreifen die Bedeutung des Erstgeburtsrechts genau so wenig wie Esau. Den Segen des Erstgeburtsrechts, den Isaak auf Jakob legte, war gewaltig:
„Elohim gebe dir vom Tau des Himmels und von der Fettigkeit der Erde und Korn und Wein die Fülle. Völker sollen dir dienen, und Stämme sollen dir zu Füßen fallen… verflucht sei, wer dir flucht; gesegnet sei, wer dich segnet!“
Der Erstgeborene genoss weitreichende Privilegien, wie den speziellen Segen des sterbenden Vaters und einen zweifachen Anteil an dessen Erbe. Er empfing also doppelt so viel wie jeder seiner Brüder. Er wurde nach dem Tod des Vaters selbst zum Familienoberhaupt und ererbte das Recht zur Priesterschaft.
Das Erstgeburtsrecht ist tief in die Geschichte YHWHs mit Seinem Volk verankert und zieht sich letztendlich durch die ganze Menschheitsgeschichte bis auf den heutigen Tag. Mit dem Erstgeburtsrecht sind Segnungen und Aufgaben verbunden. Man kann sein Erstgeburtsrecht durch unwürdiges Verhalten verwirken, wie wir es beispielsweise bei Esau sehen; aber er ist nicht das einzige Beispiel, was uns aus der Schrift bekannt ist.
Yeshua ist der Erstgeborene des himmlischen Vaters. Durch ihn erlangen wir auch die Stellung eines Erstgeborenen und werden in den Ölbaum und Staatenbund Israel eingepfropft und lernen, uns – wie Jakob -, bei dem Zelt der Begegnung (Torah) aufzuhalten. Wir erinnern uns an die Bedeutung der jüdischen Redewendung? Wir halten uns innerhalb der Grenzen der Torah auf. YHWH erinnert an Abraham: „…weil Abraham meiner Stimme gehorsam gewesen ist und gehalten hat meine Rechte, meine Gebote (Mitzvots, 613 Anweisungen der Torah), meine Weisungen und meine Torah.“ Das Erstgeburtsrecht ist mit dem Wandel in der Torah verknüpft. Der Segen kommt nur wenn wir in der Umzäunung der Torah bleiben. YHWH legt uns immer Segen und Fluch, Leben und Tod zur Auswahl hin.
Die Frage ist, haben wir ein Verständnis davon, welche Pflichten und Rechte mit dem Erstgeburt verbunden sind?
Schabbat Schalom
Emuna
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Silvia
22. November 2014 @ 9:02
Wunderbar! Vielen Dank, Emuna, für diese anschauliche Lehre.
Eine Freundin und ich haben diese Woche unsere Namen vor YHWH bewegt und darüber gebetet. Wir bekamen tiefe Offenbarung und einen neuen Namen von Ihm, der uns zeigt, wie Er uns sieht. Die Beschreibung der paleohebröischen Buchstaben hat uns die Bedeutung des Namens noch weiter aufgeschlossen.
Der Name Jesus hat keine Aussage – es hat keine Bedeutung im hebräischen. Aber der Name Yeshua!
Welch ein Segen durch Yeshua! In Seinem Namen kann das, was Satan in unserem Leben versucht umgekehrt werden.
Schabbat Schalom
Silvia
Emuna
23. November 2014 @ 9:21
Liebe Silvia,
es ist, als ob YHWH sicherstellen wollte mit der paleohebräischen Sprache – natürlich auch über das Hebräische – dass seine göttlichen Konzepte erhalten bleiben – trotz aller verfälschenden Einflüsse über die Jahrtausende. Und die paleohebräische Sprache ist so eine reiche Schatzkammer. Wie schön, dass ihr jetzt auch unterwegs auf Schatzsuche seid.