#30 – Achare Mot – nach dem Tod; Kedoschim – Heilige
Doppel-Torahlesung
Achare Mot – nach dem Tod
- Mose 16,1 – 18,30; Hesekiel 22,1-16
Kedoschim – Heilige
3. Mose 19,1 – 20,27; Amos 9,7 – 15
Das Wichtigste kommt erst zum Schluß
In „Achare Mot“ lesen wir von der Einsetzung von Yom Kippur, dem großen Versöhnungstag. Wäre es nicht naheliegend, dass YHWH diesen besonderen Tag so einführen hätte können, dass er zu Mosche gesagt hätte: Ich gebe euch diesen wunderbaren und großartigen Tag, an dem ich eure Sünde vergebe. „Denn an diesem Tage geschieht eure Entsühnung, dass ihr gereinigt werdet von allen euren Sünden werdet ihr gereinigt vor YHWH“ (3. Mose 16,30). Aber diese Information aus Vers 30 erfahren wir erst ganz am Ende des Kapitels 16. Die Hauptinformation wird erst am Ende gegeben.
Do’s and don’ts
Die Einführung von Yom Kippur wird eröffnet: „Und YHWH redete mit Mosche, nachdem die zwei Söhne Aarons gestorben waren, als sie vor YHWH opferten” (3. Mose 16,1).
Das Hebräische heißt anders: “YHWH sprach zu Mosche nach dem Tod der beiden Söhne Aarons, die gestorben waren, als sie sich YHWH genähert hatten.” Zum einen wird das Sterben der Söhne Aarons zweimal im selben Satz erwähnt. Es scheint ein Hinweis darauf zu sein, wie groß der Verlust in den Augen YHWHs und des Volkes war. Sie waren für ihn ausgesondert gewesen, es lag eine besondere Berufung auf ihrem Leben und Er musste sie hinweg nehmen. Zum anderen heißt es, dass die beiden Söhne sich YHWH näherten.
Jetzt erfährt Mosche, wie und wann sein Bruder Aaron sich YHWH nähern kann: „Sage deinem Bruder Aaron, dass er nicht zu jeder Zeit in das Heiligtum gehe hinter den Vorhang vor den Gnadenthron (kapporeth), der auf der Lade ist, damit er nicht sterbe; denn ich erscheine in der Wolke über dem Gnadenthron.“ (3. Mose 16,2).
Nadab und Abihu haben ihre Pfannen genommen und taten Feuer hinein und legten Räuchwerk (vom Räucheraltar) darauf und näherten sich YHWH. Es heißt, sie brachten so ein fremdes Feuer vor YHWH. (s. 3. Mose 10, 1ff) „Fremd“ deswegen, weil sie ihren eigenen Vorstellungen folgten, um sich YHWH zu nähern. Hier sagt jetzt YHWH zu Mosche, dass Aaron nicht jeder Zeit, wenn er möchte, sich Ihm nähern kann.
Wann war YHWH dem Volk nahe? „Und Mosche führte das Volk aus dem Lager Elohim entgegen, und es trat unten an den Berg.“ (2. Mose 19,17) Und YHWH erschien in einer dichten Wolke auf dem Berg Sinai. (s. 2. Mose 19,16). Auch dort warnte YHWH, „aber die Priester und das Volk sollen nicht durchbrechen, dass sie hinaufseigen zu YHWH, damit ich sie nicht zerschmettere.“ (2. Mose 19,24). Auf dem Berg Sinai war die Wolke YHWHs. Auch als Mosche auf den Berg ging, um die Gesetzestafeln in Empfang zu nehmen, “bedeckte die Wolke den Berg“ (2. Mose 24,16).
„Und die Herrlichkeit YHWHs war anzusehen wie ein verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges vor den Israeliten. Und Mose ging mitten in die Wolke hinein…“ (2. Mose 2,16 u. 17).
Und wo waren jetzt die beiden Gesetzestafeln? Im Allerheiligsten in der Bundeslade. Und die Wolke YHWHs seiner Gegenwart war dort: „denn ich erscheine in der Wolke über dem Gnadenthron“ (3. Mose 16,2)
YHWH warnte, dass selbst der Hohepriester Aaron nicht in Seine Gegenwart – hinter den Vorhang vor den Gnadenthron – kommen konnte, wie und wann er wollte. Deswegen lesen wir in den Versen Kapitel 16,2 bis 29 die exakten Vorschriften, wie Aaron sich nähern konnte. Und dann im Vers 29 erfahren wir erst, das Wann: „Auch soll euch dies eine ewige Ordnung sein: Am zehnten Tage des siebenten Monats sollt ihr fasten und keine Arbeit tun, weder ein Einheimischer noch ein Fremdling unter euch.“ Und erst dann erfahren wir endlich, die Hauptinformation: „Denn an diesem Tage geschieht eure Entsühnung, dass ihr gereinigt werdet; von allen euren Sünden werdet ihr gereinigt vor YHWH.“ (3. Mose 16,30).
Das Hebräische offenbart Zusammenhänge
Das hebräische Wort für Gnadenthron ist kaphar = כָּפַר
Kaphar heißt u. a. bedecken. Das hebräische Wort kapporeth für Gnadenthron enthält diese Wurzel.
Das hebräische Wort für Vergebung trägt auch genau diese Wurzel.
Ist es dann nicht so, dass in die Gegenwart YHWHs treten – nach seinen Vorschriften, dargelegt in den Ausführungen in den Versen 2 bis 29, nicht wie wir wollen – unter die Wolke seiner Gegenwart kommen, mit Seiner Gegenwart „bedeckt“ werden, Reinigung mit sich bringt. So ist Vergebung sozusagen ein „Nebeneffekt“ der Nähe mit YHWH. In Seiner Nähe werden wir „bedeckt“. Und wir erinnern uns, die Wurzel im Hebräischen ist für bedecken und vergeben ist identisch.
Und wenn man die einzelnen Vorschriften in den Versen 2 bis 29 liest, wissen wir dass unser Hohepriester Yeshua Sühne erwirkte für das „Haus (bayit) und die ganze Versammlung (qahal) Israel“, wie es in Vers 17 heißt. Interessanterweise bedeutet “ bayit“ Haus, Haushalt, Familien und „Haus des Landes von Ephraim“, womit insbesondere auch die Sünden Ephraims, der zehn Stämme, die in den Götzendienst gingen, eingeschlossen sind.
Schabbat Schalom
Emuna
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