#25 Tzav – “Gebiete!”
Tzav
3. Mose 6,1-8,36
Maleachi 3,4-24; Matthäus 17,9-13
Im Gesetz für das Brandopfer bestimmte Gott, dass der Priester, der die Asche zu beseitigen hatte, einen Kleidungswechsel vollziehen müsse. Wir werfen einen Blick auf dieses Gebot und schauen, welche prophetische Bedeutung dahintersteckt.
Die Aufgabe des Priesters
Im Text von Tzav erfahren wir zunächst, dass das Feuer des Brandopfers auch in der Nacht erhalten werden sollte. Das letzte Opfer wurde in den Nachmittagsstunden gegen 15:00 Uhr (zur neunten Stunde) auf dem Altar dargebracht. In der Zeitspanne nach diesem Opfer bis in die Morgenstunden gegen 9:00 Uhr (dritte Stunde) stand der Altar leer.
Dennoch sollte das Feuer nicht erlöschen.
Gebiete Aaron und seinen Söhnen und sprich: Dies ist das Gesetz vom Brandopfer. Das Brandopfer soll auf seiner Feuerstelle auf dem Altar die ganze Nacht bis zum Morgen verbleiben, und das Feuer des Altars soll auf ihm in Brand gehalten werden. (3. Mose 6,2)
Um die Flamme durchgehend zu gewährleisten, musste der Altar regelmäßig gereinigt und von der Ascher befreit werden. Dafür gab YHWH das folgende Gebot:
Und der Priester soll sein leinenes Gewand anziehen und sein Fleisch in die leinenen Beinkleider hüllen und soll die Fettasche abheben, zu welcher das Feuer auf dem Altar das Brandopfer verzehrt hat, und sie neben den Altar schütten. Dann lege er seine Kleider ab und ziehe andere Kleider an und schaffe die Fettasche hinaus vor das Lager an einen reinen Ort. (3. Mose 6,3-4)
Die Asche sollte also an einen reinen Ort außerhalb des Lagers gebracht werden. Zuvor sollte der Priester aber seine Kleider wechseln. Was hatte es damit auf sich?
Die symbolische Bedeutung
Die Art der anderen Kleider lässt die Torah komplett offen. Wir können nur spekulieren, worum es sich dabei handelte. Es gibt Stimmen, die behaupten, diese Kleider seien einfach ein anderes Priestergewand. Andere vermuten darin die zivile Kleidung des Priesters.
Wir wissen es nicht genau, aber die Symbolik dahinter lässt sich vielleicht so zusammenfassen: Mit dem Gewand, mit dem der Diener seinem Herren die Suppe gekocht hat, serviert er ihm nicht den Wein.
Mit anderen Worten: Das Gewand, welches durch die Asche verunreinigt wurde, ist nicht geeignet, um die Opfer des Königs darzubringen.
Doch hinter dem Gebot steckt sicher noch mehr. Da Jeschua die lebendige Torah ist, lässt sich hier ganz sicher auch eine prophetische Deutung auf den Messias finden.
Die prophetische Bedeutung
Zunächst können wir uns überlegen, wo sich der reine Ort befinden könnte. Wir können davon ausgehen, dass es hierfür einen festen Platz gab und die Priester nicht jeden Morgen aufs Neue nach einem geeigneten Ort suchen mussten.
Tatsächlich gab es einen berühmten reinen Ort außerhalb des Lagers. Es war der Ort, an dem die Asche der Roten Kuh aufbewahrt wurde (Vgl. 4. Mose 19,9). Wenn der Priester die Asche des Brandopferaltars aus der Stiftshütte oder dem Tempel brachte, kam er an den Ort zurück, an dem sein Priesterdienst begonnen hatte.
Gleichzeitig war dieser Ort in Jerusalem wohl auch derjenige, an dem Jeschua gestorben ist. Damit deutete das allmorgendliche Ritual der levitischen Priester prophetisch auf den Dienst des Messias hin, der Anfang und Ende in sich vereinte.
Jeschua kam als Mensch auf die Erde. Er kam nicht als Gott oder besonderes Wesen. Äußerlich war er von den Menschen um sich herum nicht zu unterscheiden – zumindest, was seinen Status anging. Er war der Sohn eines einfachen Handwerkers. Er legte keinen Wert darauf, sich von seinen Nächsten abzuheben.
Vielmehr mischte er sich in “ziviler Erscheinung” unters Volk und suchte den Kontakt zu Sündern und Zöllnern.
Fazit
Dieser Dienst des Messias sollte uns zum Vorbild dienen. Statt uns als Kinder Gottes und Erben des himmlischen Reiches zu präsentieren und uns auf diesem Status auszuruhen, sollten wir unsere Mitmenschen aufsuchen.
Viele benötigen Zuwendung und Hingabe. Lasst uns die Gelegenheiten nutzen, die Gott uns gibt, um Erfahrungen von Liebe, Interesse und Wertschätzung zu schenken!
Bildquelle: KI-generiert (Dall-E 3)
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