Elul – der König ist im Feld! Wo bist du?
Elul – der König ist im Feld!
HaMelech baSadeh.
Abba, unser Vater ist immer für uns da, aber im Monat Elul – so wird es gelehrt – ganz besonders.
Konnte man den König in Israel immer um eine Audienz bitten, zu der man auch vorgelassen wurde, so war es im Monat Elul ungleich einfacher, mit dem König in Kontakt zu kommen. Der Monat Elu ist bekannt dafür, dass der König seinen Palast verließ, die Felder aufsuchte und sich unters Volk mischte. Der König war nun zum Anfassen nahe. Im Feld war er mitten unter seinem Volk.
Er wollte nicht nur sehen, wie es um die Felder in seinem Königreich bestellt war, sondern suchte auch das Gespräch mit den Bauern, die ihm ihre Anliegen nennen und ihr Herz ausschütten konnten.
Der König und der Feldarbeiter waren allein, auf Augenhöhe. Ein Vorrecht, eine Ehre, eine Zweisamkeit und Intimität, die es nur im Feld gab.
Warum ausgerechnet im Monat Elul vor der großen Herbsternte und den hohen Feiertagen?
Ganz einfach! Weil an den Festen in aller Öffentlichkeit keine Zeit mehr war, Angelegenheiten zu klären und diesen besonderen Moment der Zweisamkeit zu pflegen.
Genauso ist es zwischen unserem König und uns. Der Monat Elul lädt uns ein, unseren König draußen auf dem Feld zu treffen. Er kommt, um kurz vor dem Erntefest unser Feld, unseren Garten, zu inspizieren. „Meine Schwester, liebe Braut, du bist ein verschlossener Garten, eine verschlossene Quelle, ein versiegelter Born. Du bist gewachsen wie ein Lustgarten von Granatäpfeln mit edlen Früchten, Zyperblumen mit Narden, Narde und Safran, Kalmus und Zimt, mit allerlei Weihrauschsträuchern, Myrrhe und Aloe, mit allen feinen Gewürzen.“ (Hoheslied der Liebe 4,12-14) „Mein Freund komme in seinen Garten und esse von seinen edlen Früchten.“ (Hoheslied 4,16).
Dort in seiner Gegenwart gesteht er uns seine Liebe und wir Ihm die unsere: „Du hast mir das Herz genommen, meine Schwester, liebe Braut, du hast mir das Herz genommen mit einem einzigen Blick deiner Augen…“ (Hoheslied 4,9) und sie antwortet ihm: „Mein Freund ist mein, und ich bin sein, der unter den Lilien weidet“ (Hoheslied 6,3).
Dort im Feld ist der Ort, wo alles, was zwischen der Liebe des Königs und uns steht, ausgeräumt werden kann. Jede Schuld und Scham. Später an den großen Festen gehört der König allen und dann ist keine Zeit mehr für diese persönlichen Gespräche.
In der Vertrautheit der Zweisamkeit entdecke ich in diesen Tagen des Monats Eluls, dass mein König und Geliebter ein großer jüdischer Rabbi ist, so viel mehr als ich jemals zuvor wahrgenommen hatte. Ich komme mir vor, wie eine aus dem Wasser gezogene Braut, gerettet. Beim Öffnen meiner Hände kann ich den Schabbat und das Halten seiner Feste vorweisen, die griechisch-römische Brille liegt nicht mehr in den Händen, sondern eine Erneuerung der Vertragsrolle unseres Bündnisses, welches ich noch nicht einmal in der Urschrift lesen kann. Es bleibt das große Verlangen, Ihn als jüdischen Rabbi besser kennenzulernen. Mir fehlt so vieles, was in seiner Liebe aufgedeckt wird und nur in ihr auszuhalten ist. Er, der große Rabbi, nimmt mich, die verlorene Tochter, in seine Arme, und deckt all meinen Mangel zu.
Er verspricht mir, mich weiterzuführen und drückt mir ein Buch über Ihn in die Hand. Der große Rabbi – der Rabbi unter den Rabbis! Mit was beschäftigten sich die Rabbiner seiner Zeit? Mit der Torah, der mündlichen und schriftlichen Torah! Und Yeshua war mitten unter ihnen! Wenn ich ihn näher kennenlernen will, meinen Bräutigam, werde ich mich aufmachen müssen…Was liebten die jüdischen Könige im Vergleich zu den Königen der Welt? Die Torah. „Zur Mitternacht stehe ich auf, dir zu danken für die Ordnungen deiner Gerechtigkeit (Psalm 119,62), singt der jüdische König David „Die Torah deines Mundes ist mir lieber als viel tausend Stück Gold und Silber.“ (Psalm 119,72)
Monat Elul. Die Vorbereitungszeiten auf die großen Feste laufen auf Hochtouren. Ich möchte die Zeit mit Ihm auskaufen. „Komm, mein Freund, lass uns aufs Feld hinausgehen und unter Zyperblumen die Nacht verbringen“ (Hoheslied 7,12)
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Uta Schmidt
27. August 2015 @ 10:29
Das ist eine wunderschöne Beschreibung über unsere Beziehung zum Vater. Denn oft wird er uns dargestellt als unerreichbar. Es fällt mir schwer die Hofetikette einzuüben, und das noch schon so vielen Jahren. Denn wir werden mit manipulativen Mitteln auf eine ungesunde Distanz gebracht. Das dient dem Markt der unbegrenzten Möglichkeiten. Ich vertrage das nicht. Das geht so nicht. Aber wie lernt man es, sich Gott ohne Rempeleien richtig zu begegnen? Manchmal empfinde ich mich wie eine Cinderella die einfach nur im Garten Gottes herumspaziert ohne auf die Wegweiser zu reagieren, welche eine Botschaft tragen, von denen ich befürchte, dass sie, statt zum Vater zu führen, eher wieder zurück zum Eingang führt, der dann der Ausgang sein würde. Ich will aber nicht zurück, sondern will bleiben. Ich übe mich daher darin, mich der Vielstimmigkeit der Informationen zu entziehen und nur das durch den Filter zu lassen, was mich dem Vater näher bringt. Der Sohn macht das in mir, denn Yeshua ist der ultimative Weg zu SEINEM Vater, und dieser ist dadurch unverwechselbar. YESHUA und YAHWE sind so fest miteinander verlinkt, dass ich mich nicht verirren kann, wenn ich mich der Verwirrung entziehe indem ich nur IHN frage. Jeremia rät uns, uns nicht auf Menschen zu stützen. Ist das nicht hochmütig, denn wie leicht könnte ich selber irren?
Da kommt dieser wunderbare Artikel und hilft aus der Predoullie. Man kann Gott auch auf dem Feld begegnen! Ohne das grosse Gedränge wo man sich auf die Füsse tritt und man nicht weiß ob man wirklich da durchkommt , da ist Gott auch? Wie gut das ist! Das unübersichtliche Gewühle ängstigt mich. Kleine Leute werden leicht übersehen. Aber da kommt doch tatsächlich der König ins Feld. Es gibt auf dem Feld gewiss auch einen Feldweg auf welchem man gut gehen kann damit ich nicht unachtsam zertrete. Yeshua ist sicher auch dort der Weg und hilft uns, dem Vater so zu begegnen wie es ihm zusteht. Auf dem Feld will ich ihn suchen und mit ihm seine Blumen bewundern und den Geruch des Feldes in den Kleidern tragen. Dieser Geruch wird auch andere auf seine Felder locken um ihm frei zu begegnen. Er ist mein Wohlgeruch. Er hilft mir dem Vater ehrfüchtig zu begegnen und doch im kindlichen Vertrauen. Die Angst vor der Kontrolle durch Zeremonienmeister kann mich nicht mehr lähmen.
Das habe ich im Monat Elul endlich gelernt.
Emuna
27. August 2015 @ 10:58
Liebe Uta,
vielen Dank für diese wunderbaren Zeilen. Ich liebe auch diese Begegnungen im Feld!
sei reich gesegnet
Margit
19. September 2015 @ 21:57
Liebe Emuna,
immer wieder staune ich über unseren großen GOTT. Vor einigen Tagen (am 26.8.15) hatte ich eine Frage bezüglich meiner Gemeinde, sollen wir sie verlassen oder bleiben. Es geht darum, dass wir keine Sabbat-haltende Gemeinde besuchen und ich nun schon dreimal die Botschaft bekam, der Gemeinde mit zu teilen: Kehrt um, tut Buße, haltet meine Gebote ins besondere, das erste und das vierte Gebot. Mein Mann und ich halten den Sabbat, tanzten aber auf zwei Hochzeiten, wenn du weist was ich meine. GOTT ließ mich hören: Jesaja 7,3 , Der Herr aber sprach zu Jesaja: Geh doch hinaus, dem Ahas entgegen, du und dein Sohn Schear-Jaschub, an das Ende der Wasserleitung des oberen Teiches, zur Straße des Walkerfeldes. Mein Mann und ich wussten jedoch nicht genau, was wir mit dem Vers anfangen sollten, doch beschlossen wir, diesmal genau dem Ratschlag zu folgen und traten aus unserem Haus. Wir wohnen genau an einem Bach und an sehr vielen Feldern. Irgendwann blieben wir steh und staunten. Vor uns saßen an dem Bach 7 Storche. Später kamen noch zwei hinzu – also 9 Storche. Sie warten auf den Abflug, erklärte mir mein Mann. Ich kam nicht aus dem Staunen heraus. So nah war uns der König der Könige. HalleluJAH.
Erstaunlich finde ich nun zusätzlich, dass ich den Vers genau zu dem Monat Elul hörte, obwohl ich doch noch so unerfahren im israelischen-messianischen Glauben bin. Danke.
Emuna
20. September 2015 @ 8:26
Liebe Margit,
danke, dass du uns an diesem Reden YHWHs teilhaben lässt. Ja, so konkret und praktisch ist unser Vater, der uns führt und leitet. Die Zahl sieben steht ja für göttliche Vollkommenheit. Könnte man sagen, dass die Unterweisungen der göttlichen Vollkommenheit (sieben Störche) zu zweien, die zu dieser Weisheit hinzukommen, geredet haben. Weiterhin viel Segen und Seine liebende Führung.