#25 Tzav – „Gebiete!“
3. Mose 6,1-8,36
Maleachi 3,4-24; Matthäus 17,9-13
Jeder Mensch braucht Nahrung. Und Gott sorgt dafür, dass wir ausreichend Nahrung zum Leben haben. Allein die Tatsache, dass Er Adam in einen Garten setzte, von dem er mit Ausnahme eines Baumes nach Herzenslust essen konnte (Vgl. 1. Mose 2,16-17), zeugt von Gottes Anliegen, Seine Kinder mit dem Besten zu versorgen.
Auch an der Versorgung der Priester wurde dies deutlich. Die Priester bekamen nicht nur den Zehnten und die Erstlingsfrüchte sondern hatten auch besondere Anteile an den Opfern für YHWH (Vgl. 4. Mose 18).
Einer dieser Anteile war die Brust und die rechte Keule von Friedensopfern.
Der Priester aber soll das Fett auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen; und die Brust fällt Aaron und seinen Söhnen zu. Dazu sollt ihr die rechte Keule von euren Friedensopfern dem Priester als Hebopfer geben; und zwar soll derjenige von den Söhnen Aarons, der das Blut des Friedensopfers und das Fett darbringt, die rechte Keule zum Anteil erhalten. (3. Mose 7,31-33)
Nun war das Friedensopfer eine Gabe an YHWH von der jedermann essen durfte, wenn er rein war(Vgl. 3. Mose 7,19), was auch Nicht-Priester als Tischgenossen einschloss. Dennoch gab es einen besonderen Anteil für die Priester. Was hat es mit diesem Anteil auf sich?
Denn Ich habe die Brust des Webopfers und die Keule des Hebopfers von den Kindern Israels, von ihren Friedensopfern genommen und habe sie dem Priester Aaron und seinen Söhnen gegeben als ein ewiges Anrecht von den Kindern Israels. Das ist das Salbungsteil Aarons und das Salbungsteil seiner Söhne von den Feueropfern YHWH’s an dem Tag, da Er sie herzunahen ließ, um für YHWH Priesterdienst zu tun,…(3. Mose 7,34-35)
Was in der Schlachter-2000-Übersetzung mit Salbungsteil übersetzt ist, kommt vom hebräsichen Wort מִשְׁחָה (mischchah), was, streng übersetzt, einfach nur Salbung bedeutet. Die Salbung des Priesters machte es also unter anderem aus, dass er einen Extrateil von einem Friedensopfer bekam, wobei das Friedensopfer ja der gesamten Gemeinschaft Nahrung bot.
Wir wollen diesen Sachverhalt noch einmal ein Stück weiter untersuchen, da ja auch wir die Berufung zu einem königlichen Priestertum haben (Vgl. 1. Petrus 2,9). Nun haben wir aber derzeit keinen Tempel und bringen auch keine Tieropfer dar. Doch welche Bedeutung oder welches Gleichnis steckt hinter dem Friedensopfer und dem Salbungsteil für die Priester?
Eine Salbung hat mit Öl zu tun und das Öl steht in Verbindung mit dem Heiligen Geist.
Da nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn [David] mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist YHWH’s kam über David, von diesem Tag an und weiterhin. Samuel aber machte sich auf und ging nach Rama. (1. Samuel 16,13)
Als Priester ist es vor allem unsere Aufgabe, ein Abbild des himmlischen Hohepriesters Jeschua auf der Erde zu sein. Und als diese Priester haben wir die Salbung des Heiligen Geistes (Vgl. 1. Johannes 2,27), welche uns befähigt, die Werke Jeschuas zu tun und in Seinen Wegen zu gehen.
Nun ist es ja so, dass uns alle Gaben Gottes und das Wirken Seines Geistes zum allgemeinen Nutzen gegeben sind (Vgl. 1. Korinther 12,7). Und so spricht auch das Friedensopfer von einem allgemeinen Nutzen, denn jeder konnte davon essen.
Wenn wir also als Priester Jeschuas unterwegs sind und unsere Aufmerksamkeit darauf richten, den Frieden – Schalom – anderer Menschen oder ganzer Gemeinschaften zu mehren, hat Gott uns durch die Torah versprochen, dass Er uns mit einem besonderen Teil versorgen wird.
Wie können wir den Frieden anderer mehren? Wir können z.B. durch ein nettes Wort, eine Aufmunterung, eine Ermahnung, eine Hilfestellung, ein Gebet oder auch einfach durch Anteilnahme dazu beitragen, dass sich andere Menschen im Umgang mit uns sicher und wohl fühlen.
Und genau das möchte Gott. Er selbst hat uns durch den Tod Seines Sohnes bewiesen, dass Er uns nicht in unseren Sünden sterben lassen möchte – was nach der Torah aber völlig gerecht wäre – sondern, dass Er an Frieden und Gemeinschaft mit uns interessiert ist.
Es ist nun unsere Aufgabe, diesen Willen des Vaters erlebbar in die Welt zu tragen. Menschen, die Jeschua und Seinen Vater noch nicht kennen, sollen durch uns die Chance bekommen, den Frieden, den Gott ihnen anbietet, kennen zu lernen.
Wenn wir in diesem Auftrag unser Leben leben, dann hat YHWH uns versprochen, dass Er uns in besonderem Maße segnen wird. Und so verwundert es nicht, dass Jeschua Seinen Jüngern sagte:
Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt! Da sprachen die Jünger zueinander: Hat ihm denn jemand zu essen gebracht? Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe. (Johannes 4,32-34)
Also lasst uns von den Ablenkungen der Welt, mit denen wir manchmal meinen unseren geistlichen Hunger stillen zu können, abwenden und den Willen des Vaters suchen! Er hat einen besonderen Segen für uns vorbereitet, mit dem er uns voll und ganz zu sättigen vermag.
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