Torahhouse: Gebetsfokus für März – Jakobs prophetische Vision seiner vier Schafherden
Die Heilige oder die hebräische Schrift, im Christentum fälschlicherweise als das Alte Testament bezeichnet, ist wie schon öfters erwähnt das größte, detaillierteste und umfassendste Buch der Prophetie, das es überhaupt gibt. Biblische Geschichte ist immer prophetische Geschichte und deswegen ist und kann es überhaupt kein Testament sein, das alt ist. Selbst diesen Gedankengang, dass biblische immer auch prophetische Geschichte ist, hat der Prophet Jesaja formuliert: „Gedenkt des Früheren von der Urzeit her, dass ich Elohim bin! Es gibt keinen sonst, keinen Elohim gleich mir, der ich von Anfang an den Ausgang verkünde und von alters her, was noch nicht geschehen ist, …“ (Jesaja 46,9-10).
Das Wort Yahs kann auf vier verschiedenen Ebenen, peschat, remes, derusch und sod betrachtet werden oder anders ausgedrückt, es gibt vier verschiedene Bedeutungsebenen in Seinem Wort. Wobei die sod-Ebene, auf die Ebene der versteckten Geheimnisse hinweist, also oftmals auch die prophetischen Bedeutung berührt.
Peschat – wörtliche Erklärung. Auf dieser Ebene studiert man den Text, indem man die Narrative einfach liest. Remes – andeutender Hinweis. Der Text weist auf eine tiefergehende Wahrheit hin, als man oberflächlich erkennt. Derusch – Allegorie. Studien in den Schriften oder anderen Quellen betreiben, den Sinn erforschen.
Wir schauen uns jetzt die Narrative, also die Peschat Ebene von 1. Mose 29,1 an: „Und Jakob machte sich auf und ging in das Land der Söhne des Ostens.“ Interessanterweise wird von Hiob gesagt, dass er „größer als alle Söhne des Ostens“ war (Hiob 1,3). Und wir wissen von der Geschichte Hiobs, dass er im Land Zu, das wahrscheinlich nach Zu, dem Sohn Nahors, Abrahams Bruder, benannt war. Man vermutet, dass das Land Zu im Südosten Palästinas lag, der arabischen Wüste zugewandt.
Im Hebräischen heißt der Satz „Und Jakob machte sich auf und ging in das Land der Söhne des Ostens“ so: Nasa Jakob nasa regel yalak erez ben quedem.
Nasa bedeutet erheben, anheben, wörtlich und bildlich in einer Vielzahl von Anwendungen, aber auch vorrücken, aufsehen, erleiden, ertragen, begehren, preisen, verzeihen, weitergehen, hochhalten, ehrenhaft, erheben, heiraten, verherrlichen, schwören, ergeben, usw.
Dieses Wort nasa kommt zweimal vor „nasa Jakob nasa“, übersetzt und Jakob machte sich auf“. Aber wenn wir die Vielzahl der Bedeutungen ansehen, passt eigentlich zusammengefasst alles auf Jakob. Er erhob sich, rückte vor, sah auf, erlitt und ertrug vieles, begehrte auch, verzieh am Ende seinem Bruder Esau, er heiratete, und er ergab sich.
Regel ist das hebräische Wort für „auf die Reise“. Und interessanterweise kommt das Wort regel von dem Wurzelwort ragal, was u. a. bedeutet: zu Fuß gehen, ausspähen, zu Fuß gehen, umhergehen, entlanggehen, die Füße bewegen. Und schon wieder sind die Füße von Jakob im Spiel.
Wir lesen weiter: „Und er (Jakob) sah, und siehe, ⟨da war⟩ ein Brunnen auf dem Feld; und siehe, drei Schafherden lagerten dort an ihm, denn aus diesem Brunnen tränkte man die Herden; und der Stein auf der Öffnung des Brunnens war groß.“ (1. Mose 29, 2) Wenn wir die Peschat-Ebene verlassen und nach der versteckten Bedeutungmancher hebräischer Worte sehen, entdecken wir Erstaunliches.Das hebräische Wort für sah heißt ra’aund bedeutet sehen und eine Vision haben. Das gleiche Wort ra’a finden wir auch bei Abraham wieder: „Am dritten Tag erhob Abraham seine Augen und sah den Ort von fern.“ (1. Mose 22,4) Also hatte Jakob, im Land des Ostens, eine Vision und in dieser Vision sah er einen Brunnen auf dem Feld, um den sich drei Schafherden lagerten. Und diese drei Schafherden waren erstens die Herde Leas: Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar und Sebulon. Die zweite Herde war die von Bila: Dan und Naftali und die dritte Herde war die von Silpa: Gad und Asser.
Und auf diesem Feld mit dem Brunnen sah er in einer Vision in der Zukunft diese drei Herden. Und es heißt: „Denn aus diesem Brunnen tränkte man die Herden.“ So wie die Brunnen damals für die Wasserversorgung der Tierherden lebenswichtig waren, so ist auch die geistliche Bedeutung unerlässlich. Die Brunnen sprechen von der Erfrischung und lebensspendenden Kraft des Wortes Yahs. Sie sind Sinnbild für die Wiedergeburt. So sah Jakob, dass diese drei Familienherden, Teil der späteren zehn Stämme Israels, aus dem Brunnen des Lebens trinken würden. Und weiter heißt es, dass der Stein auf der Öffnung des Brunnens groß war. Das hebräische Wort für Öffnung ist pé, was Mund bedeutet. Pé kommt von dem Wurzelwort pa’a, was wegblasen, verstreuen wie der Wind in die Ecken. Und was sieht Jakob in der Öffnung – ein Zerstreutwerden in die vier Ecken der Erde, wohin diese zehn Stämme eines Tages tatsächlich hin zerstreut wurden. Aber auf der Öffnung, war ein großer Stein. Und im Hebräischen steht hier: eben gadol eben. In dem Wort eben steckt auch ben, und das Wort ben bedeutet auch Sohn. So liegt ein großer Sohn auf der Vision des Zertreutwerdens der zehn Stämme. Das Wurzelwort von eben ist bana, was Folgendes bedeutet:
bauen, wiederherstellen, etablieren, fortbestehen lassen und aufgebaut werden (eine kinderlose Frau, die durch die Kinder einer Konkubine zur Mutter einer Familie wird).
Nochmals zusammengefasst: Jakob erhob sich, erlitt und ertrug vieles, heiratete und verzieh am Ende seinem Bruder Esau auf dieser Reise in das Land des Ostens. Dort hatte er bei einem Brunnen eine Vision von drei Schafherden, als Bild für die Söhne der drei Frauen Lea, Bila und Silpa. Diese waren bis auf Juda die Grundlage für die späteren 10 Stämme, die später in die vier Ecken der Erde zerstreut worden sind. Auf der Öffnung des Brunnens war ein großer Stein, eben gadol, ein Bild für Yeshua, der der Sohn Yahs ist. Und da das Wurzelwort von eben bana ist, was wiederherstellen bedeutet, wird Yeshua derjenige sein, der die zehn Stämme wiederherstellen wird.
Wir hören weiter die Narrative: „Und waren alle Herden dort versammelt, dann wälzte man den Stein von der Öffnung des Brunnens und tränkte die Schafe; dann brachte man den Stein wieder auf die Öffnung des Brunnens an seine Stelle.“ (1. Mose 19,3) Wir hören, dass der Stein erst von der Öffnung des Brunnens gewälzt wurde, wenn alle Herden versammelt waren. Es waren Männer vor Ort, die zu Jakob sagten: „doch siehe, da kommt seine Tochter Rahel (also die Tochter von Laban) mit den Schafen.“ (1. Mose 29,6) Jakob bat nun die Männer, die Schafe zu tränken, aber sie entgegneten: „Wir können nicht, bis alle Herden sich versammelt haben; dann wälzt man den Stein von der Öffnung des Brunnens und wir tränken die Schafe.“ (1. Mose 29,8) Noch während Jakob mit den Männern redete, heißt es: „Da kam Rahel mit den Schafen, die ihrem Vater gehörten; denn sie war eine Hirtin. Und es geschah, als Jakob die Rahel sah, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, da trat Jakob hinzu und wälzte den Stein von der Öffnung des Brunnens und tränkte die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter.“ (1. Mose 29,9 u.10) Jetzt sieht Jakob die vierte Herde, von Rahel kommend: Benjamin und Josef. Wir erinnern uns, dass die Männer sagten, erst wenn alle Herden sich versammelt haben, wälzt man den Stein von der Öffnung des Brunnens, um die Schafe zu tränken.
Aber Jakob hält sich nicht daran: Als er die Rahel sah, trat er hinzu und wälzte den Stein von der Öffnung des Brunnens, um die Schafe Labans zu tränken. Prophetisch gesehen heißt das, dass einerseits die drei Herden, als Bild für die zehn Stämme, bereits versammelt sind und dann die Herde Rahels, Benjamin und Josef, kommt, und sich Jakob gesondert um sie kümmert. Benjamin ist der einzige Sohn, der in Israel geboren wurde, und er zählt zum Haus Juda.
Jakob, später Israel genannt, tränkt die Schafherde von Rahel, für das Haus Juda stehend, gesondert von den anderen drei Schafherden. Er wartet nicht, bis alle vier gemeinsam versammelt sind. Heißt das nicht, dass das Haus Juda eine vorweggenommene Behandlung braucht, ehe es mit den anderen drei Schafherden, sprich den zehn verlorenen Stämmen zusammengeführt werden kann?
Und dann wenn alle vier Schafherden zusammengeführt werden, dann wälzt man den Stein, ben, den Sohn, von der Öffnung des Brunnens und alle vier werden reichlich getränkt werden.
Letztendlich sind hier die vier Schafherden ein Bild für die beiden Häuser, das Haus Israel und das Haus Juda und deren Zusammenführung. Die drei Schafherden müssen auf die vierte Schafherde, das Haus Juda, warten, ehe über ihnen allen de Sohn offenbar wird und sie alle reichlich getränkt werden.
Wir hören abschließend dazu den Propheten Hesekiel:
„Und das Wort Yahs geschah zu mir so: Und du, Menschensohn, nimm dir ein ⟨Stück⟩ Holz und schreibe darauf:»Für Juda und für die Söhne Israel, seine Gefährten. «Und nimm ⟨noch⟩ ein anderes ⟨Stück⟩ Holz und schreibe darauf:»Für Josef, das Holz Ephraims und das ganze Haus Israel, seine Gefährten. « Und füge sie dir zusammen, eins zum andern, zu einem Holz, sodass sie eins werden in deiner Hand! Und wenn die Söhne deines Volkes zu dir sagen: »Willst du uns nicht mitteilen, was dir dies bedeutet?«, so rede zu ihnen: So spricht der Herr, Yah: Siehe, ich nehme das Holz Josefs, das in der Hand Ephraims ist, und die Stämme Israels, seine Gefährten; und ich lege auf es das Holz Judas und mache sie zu einem Holz, sodass sie eins werden in meiner Hand.“ (Hesekiel 37,15-19)
Gebtsfokus:
Schriftstelle: So spricht Elohim, Yah: “Ich will den Stock Josephs nehmen, der in der Hand Ephraims ist, und die Stämme Israels, seine Gefährten, und will sie mit ihm verbinden, mit dem Stock Judas, und will sie zu einem Stock machen, und sie sollen eins sein in meiner Hand.” ’ Hesekiel 37:19
Gebet: Abba, lieber Vater, erinnere uns durch deinen Ruach HaKodesh daran, dass wir unseren Bruder Benjamin, das Haus Juda, in unseren Gedanken und Herzen behalten. Mögen wir ihn in unseren Gebeten tragen. Wir beten dafür, dass seine Augen für die Erlösung in Jeschua geöffnet werden. Mach uns bereit, an seiner Seite zu stehen und mit ihm zu gehen, ihn zu unterstützen, für ihn zu beten und ihn zu lieben.