Die Herrschaft der Torheit
Das Wort Torheit ist aus unserem modernen Sprachgebrauch fast gänzlich verschwunden. Wohl aber verwendeten die verschiedenen Bibelübersetzungen von Luther über Elberfelder bis Schlachter den entsprechenden Wortstamm für verschiedenste Substantive und Adjektive recht häufig.
Auch wenn den verschiedenen deutschen Worten wie „töricht“ oder „Torheit“, wie im Bibeltext verwendet werden, unterschiedliche hebräische Worte zu Grunde liegen, waren sich die meisten Übersetzer darin einig, was Gott uns immer wieder sagen will.
Samuel aber sprach zu Saul: Du hast töricht gehandelt! Du hast das Gebot YHWH’s, deines Gottes, das er dir geboten hat, nicht gehalten! Denn sonst hätte er jetzt dein Königtum über Israel auf ewig bestätigt; (1. Samuel 13,13)
Es ist töricht, Gottes Gebote nicht zu befolgen.
Die Torheit als Folge der Rebellion
Nun ist also die Torheit mit der Abwendung von Gott und seinen Weisungen definiert. Tatsächlich geht ihr damit eine Entscheidung voraus – der Entscheidung zur Rebellion gegen den Schöpfer. Wer sich von Gott abwendet, wird in der Torheit enden.
Der Duden definiert Torheit wie folgt:
mangelnde Klugheit, Dummheit, Unvernunft
Quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/Torheit (abgerufen am 18.11.2020)
Der Gottesrebell wandelt fortan in Dummheit und Unvernunft und merkt es nicht einmal. Er tappt wie ein Blinder in der Dunkelheit umher und weiß nicht, wohin er geht. Er strauchelt auf allen seinen Wegen.
Den Gottlosen nehmen seine eigenen Missetaten gefangen, und von den Stricken seiner Sünde wird er festgehalten. Er stirbt an Zuchtlosigkeit, und infolge seiner großen Torheit taumelt er dahin. (Sprüche 5,22-23)
Nichts will ihm gelingen, alles zerrinnt ihm in der Hand.
Die Weisheit der Frauen baut ihr Haus, die Torheit reißt es ein mit eigenen Händen. (Sprüche 14,1)
Der Tor verschmäht jeden Rat (Vgl. Sprüche 18,13; Sprüche 12,1) und richtet nur Unheil in seiner Umgebung an (Vgl. Sprüche 17,12). Auf Grund all der Unwägbarkeiten, die dem Toren begegnen, wird er zornig und rebelliert nur noch energischer gegen Gott und die Wahrheit.
Die Torheit des Menschen verdirbt seinen Weg, und dann zürnt sein Herz gegen YHWH. (Sprüche 19,3)
Doch wie kann der Tor aus seinem zustand gerettet werden?
Torheit steckt dem Knaben im Herzen, aber die Rute der Zucht wird sie ihm austreiben. (Sprüche 22,15)
Die Herrschaft der Torheit
Stellen wir uns einmal vor, wir würden in einem Land leben, in dem die Rebellion gegen Gott und damit die Torheit die Richtschnur der Herrschenden wäre. Welche Zustände würden wir in einem solchen Land erwarten können?
Zunächst einmal würden wir sehen, dass dieses Land seinen erworbenen Reichtum immer weiter verlieren würde. Wir würden erleben, wie die Gesellschaft immer rebellischer würde. Wir würden Menschen begegnen, die sich nichts mehr sagen ließen und jeden weisen Rat ablehnen würden.
Wir würden Zorn und Gewalt in diesem Land vorfinden. Die Rebellion gegen Gott und alles, was heilsam ist, würde nur noch weiter zunehmen.
Doch wir würden auch sehen, wie YHWH sich gegen dieses Land und die Menschen darin bemühen würde. Er würde das Land züchtigen und strafen, um so die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zu ziehen. Er würde dafür sorgen, dass diejenigen, die sich von ihrer Torheit abkehren, aus diesem untergehenden Land gerettet werden.
Wenn aber der Gottlose umkehrt von allen seinen Sünden, die er begangen hat, und alle meine Satzungen bewahrt und Recht und Gerechtigkeit übt, so soll er gewiss leben; er soll nicht sterben. (Hesekiel 18,21)
Solltest du also das Gefühl haben, in einem Land zu leben, in dem die Torheit herrscht, sei getrost und kehre um! YHWH wird die Weisen aus dem Geschlecht der Toren erretten – auch wenn es manchmal hoffnungslos erscheint!
Bildquelle: Pixabay.de
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