Im Tal der Entscheidung: Immerfort weinend werden sie gehen, Teil 5
Episode 180:
So wie Jakob, später von Elohim Israel genannt, 12 Söhne hatte, so hat Yah sich ein Volk aus 12 Stämmen erwählt, welches das ganze Haus Israel genannt wird. „Und er sprach zu mir: Menschensohn, diese Gebeine, sie sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sagen: Unsere Gebeine sind vertrocknet, und unsere Hoffnung ist verloren; es ist aus mit uns.“. (Hesekiel 37,11). Das ganze Haus Israel wird biblisch unterschieden in das Haus Juda und das Haus Israel. Wie beispielsweise in Jesaja 5,7: „Denn der Weinberg YHWHs der Heerscharen ist das Haus Israel, und die Männer von Juda sind die Pflanzung seiner Lust.“ In dieses ganze Haus Israel sind wir eingepfropft worden und gehören somit zum Staatenbund Israel. Hier ein Zitat von Prof. Cal Totten (1851-1908), Yale University: „Wenn man den Unterschied zwischen Juden und Israel nicht kennt, sind einem sieben Achtel des Inhalts der Bibel verschlossen. Versteht man den Unterschied zwischen Juda und Ephraim, besitzt man DEN SCHLÜSSEL, um die Bibel im Großen überhaupt erst begreifen zu können.
Und dieses ganzes Haus Israel wurde für den Bund mit Yah geschaffen. Ich wiederhole dies nochmals: Wir wurden für den Bund mit Yah geschaffen. Der Bund ist gekennzeichnet durch die Bündnisbedingungen, durch deren Einhalten wir uns im Segen Yahs aufhalten, bei deren Übertretungen wir unter den Fluch geraten, siehe dazu das ausführliche Kapitel von 5. Mose 28.
Und Sünde wird im erneuerten Bund, also im Neuen Testament, definiert als Übertreten der Bündnisbedingungen, genauer als Übertreten der Torah. „Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzlosigkeit, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit.“ (1. Johannes 3,4) Statt Gesetzlosigkeit müsste man Torahlosigkeit sagen, weil immer da, wo Torah steht, in den meisten Bibelübersetzungen mit Gesetz übersetzt worden ist, was natürlich nicht stimmt.
Und jetzt erhebt sich die große Frage, wie Yah mit der Torahlosigkeit Seiner Kinder, also des ganzen Hauses Israel und den Eingepfropften umgeht? Wie wir in den Hebräischen Heiligen Schriften lesen, die fälschlicherweise als Altes Testament bezeichnet werden, hat Yah durch die Jahrhunderte immer und immer wieder Seine Propheten gesandt, die Teshuva predigten, also zur Buße und Umkehr mahnten.
„Aber sie weigerten sich aufzumerken und zuckten widerspenstig die Schulter und machten ihre Ohren schwerhörig, um nicht zu hören. Und sie machten ihr Herz zu Diamant, um die Weisung nicht zu hören, noch die Worte, die YHWH der Heerscharen durch seinen Geist sandte durch die früheren Propheten; so kam ein großer Zorn auf bei YHWH der Heerscharen.“ (Sacharja 7,11-12)
Und wenn das Volk nicht hörte, griff Yah letztendlich ein. So wurde beispielsweise das Haus Juda in die Gefangenschaft nach Babylon geführt, die wie der Prophet Jeremia angekündigt hatte, 70 Jahre dauern würde. Und das Haus Israel, die zehn sogenannten verlorenen Stämme, wurden in die ganze Welt zerstreut, wo sie bis heute noch sind. Aber weder das Haus Juda noch das Haus Israel noch wir, die Eingepfropften, hörten auf, zu seinem ganzen Haus Israel zu gehören. Für das Ende der Tage gibt es sogar eine wunderbare Verheißung:
„In jenen Tagen werden die vom Haus Juda zu denen vom Haus Israel gehen, und gemeinsam werden sie aus dem Land des Nordens kommen in das Land, das ich euren Vorfahren als Erbbesitz gegeben habe.“ (Jeremia 3,18)
„In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht YHWH, werden die Söhne Israel kommen, sie und die Söhne Juda zusammen. Immerfort weinend werden sie gehen und YHWH, ihren Elohim, suchen.“ (Jeremia 50,4)
Welche Sünde hat nun das Haus Israel, also die zehn Stämme des Nordreichs oder das Haus Ephraim begangen? Welche Sünde war so groß, dass Yah sie über 2000 Jahre lang in alle Welt zerstreut hat? Diese 10 Stämme im Norden hörten auf, zu den Festen nach Jerusalem zu reisen, stattdessen besuchten sie die neuen heiligen Orte Dan und Bet El. Darüber hinaus verlegten sie die Herbstfeste vom siebten in den achten Monat. Nach dem Motto: Hauptsache die Herbstfeste werden gefeiert. Und diese Art der Sünde reicht bis heute ins Christentum, wo der heilige Tag, der Schabbat auf den Sonntag verlegt worden ist. Nach dem Motto: Hauptsache wir heiligen einen Tag, egal, was das Wort Yahs sagt. Und wo sogar die Torah als für Christen nicht mehr gültig erklärt worden ist.
„Schriebe ich ihm zehntausendfach meine Gesetze auf, wie Fremdes würden sie geachtet.“ (Hosea 8,12) Für Gesetze steht hier im Hebräischen Torah.
Ich denke mal, alle oder fast alle, die jetzt oder seit einiger Zeit die hebräischen Wurzeln ihres Glaubens erkannt haben und zur Gültigkeit der Torah umgekehrt sind, hatten in der Sünde der Torahlosigkeit gelebt, u. a. den Schabbat nicht gehalten, Schweinefleisch gegessen und die heidnischen Feste gefeiert. Wir alle sind rechts neben der Zielgeraden gelaufen, sowie jetzt immer noch viele Christen rechts daneben laufen. Und viele aus dem Haus Juda laufen links neben der Zielgeraden, indem sie talmudische Schriften über die Torah stellen und behaupten, dass die Rabbiner das letzte Wort haben, also nicht Yah. Aber ein Teil des Hauses Juda hat, auch für uns, die Torah bewahrt, den Schabbat und seine Feste gefeiert. Sie haben in manchen Zeiten lieber mit zugesehen, wie ihre Kinder getötet worden sind, als den Schabbat zu übertreten.
Nachdem wir, die wir zum Haus Juda oder zum Haus Ephraim gehören, so viel Gnade in unserem Leben erfahren haben und Yah unsere Decke von unseren Augen weggezogen hat, erhebt sich die aktuelle Frage: wie gehen wir mit manchen Strömungen um, die sich gegen die Juden erheben. Ich möchte mal an dieser Stelle sehr persönlich werden. Ich war vor Jahrzehnten in einer freien evangelischen Gemeinde, dort in Kinderarbeit involviert, und es schien alles in Ordnung bis ich in der Schwangerschaft mit meinem fünften Sohn erfuhr, dass er behindert sein würde. Ich wusste, dass mir Yah etwas sagen wollte, nur wusste ich nicht, was. Ich habe auch dann noch ca. zwei Jahre gebraucht, bis ich allmählich Klarheit darüber bekam, was mir Yah mitteilen wollte.
In der Schwangerschaft und in diesen zwei Jahren bin ich durch die Hölle gegangen, wobei ich hier nicht weiter darauf eingehen möchte. Der Ruach HaKodesch hat mich dann anhand von speziellen Bibelstellen zu den Wurzeln unseres Glaubens zurückgeführt. In dieser Zeit ist das Buch „Voll Öl, voll Licht“ entstanden. Yah hat mich in Deutschland den Weg eines Pioniers geführt. Ich habe meistens drei Konferenzen pro Jahr deutschlandweit durchgeführt, Bücher geschrieben, Kommentare zu den Torahlesungen geschrieben und langsam, langsam ist hier in unserem Land etwas aufgewachsen. Damals gab es in Deutschland keine anderen Dienste, die über die Torah lehrten – außer vielleicht die messianischen Gemeinden, was ich aber nicht beurteilen kann. Es war nicht so wie heute, wo es doch viele Gläubige und Gruppierungen gibt, die umgekehrt sind, die vielleicht in den bereits gespurten Wegen gelaufen sind, ohne heimgesucht zu werden.
Yah hat mich in dieser fünften Schwangerschaft heimgesucht. Das hebräische Wort für heimsuchen ist paqad und hat eine ganze Reihe von Bedeutungen wie beachten, beobachten, suchen, vermissen, bestrafen, in Prüfung gehen, mustern, aufbürden, gesucht werden, gebraucht werden, fehlen, besucht werden, einberufen, zu einer Überprüfung, zu einem Versäumnis veranlasst werden, aufgerufen werden, zur Rechenschaft gezogen werden, anvertraut werden. Warum erwähne ich das alles in diesem Kontext? Yah hat mich heimgesucht, ich habe einen Preis dafür bezahlt – aber er hat mich nicht in meinen Sünden der Torah-Übertretung gelassen. Das ist eine überaus große Gnade. Und diese Gnade lebt auch in mir in Bezug auf manche Juden, die noch links neben der Ziellinie leben. Der eine Satz von Yeshua im Reisebus hinauf nach Jerusalem „wer kümmerst sich um meine Braut aus dem Hause Juda“ und das Weinen des Ruach HaKodesch durch mich hat mich dermaßen berührt und mobilisiert, dass ich dieses Gebetsnetzwerk „Gebetspatenschaften für die Synagogen“ ins Leben rief, die Konferenz „Das Evangelium den Juden zuerst“ organisierte, bei COI, Commonwealth of Israel, mitgearbeitet habe und den Juden, mit denen mich Yeshua zusammengebracht hat und zusammenbringt, das Evangelium verkünde. Es geht darum, die Zeit auszukaufen und an ihrer Seite zu stehen, im Gebet und in praktischer Hilfe. Und zwar auch genau jetzt, wo sie gegen den Geist der Hamas kämpfen, der sich auch eines Tages gegen uns richten wird.
So, wie Yah mit dem Haus Ephraim zurechtkommt, wird er auch mit dem Haus Juda zurechtkommen. Und wir, die wir eingepfropft sind oder zu einem der zwölf Stämme gehören, sollten nicht in Überheblichkeit und Arroganz auf das Haus Juda schauen und am Ende noch alles besser wissen als sie. Oder glaubst du im Ernst, dass ihnen das hilft?
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