Yubelraum: Adieu
Adieu
Manchmal ist es bei einem Lied wie bei einem in Weinfässern gelagerten Wein, der erst nach längerer Zeit seine Reife bekommt. Deshalb musste mich wahrscheinlich auch die Idee bzw. Melodie zu diesem Lied über einen längeren Zeitraum von eins/zwei Jahren begleiten und reifen, bis sich die erste Idee zum Text einfinden konnte, ein Text, der der Melodie würdig war und der dann in kürzester Zeit fertig wurde. Wie im richtigen Leben, wo wir manchmal denken, dass in bestimmten Bereichen, die uns und die wir bewegen, nichts oder nur wenig vorangeht, bis es dann plötzlich ganz schnell zu einem Durchbruch kommen kann.
Das Thema Abschied nehmen von geliebten Menschen ist auch nicht gerade gewöhnlich und leicht für einen Liedtext. Und bestimmt habe ich bei der Melodie anfänglich überhaupt nicht an dieses Thema gedacht, auch wenn es mich durch den Verlust eines guten Freundes vor ein paar Jahren bewusster begleitet hat. Und neben Melodie und Text schenkte Gott mir dann auch das i-Tüpfelchen.
Denn als ich dem Lied den Titel „Adieu“ gab, war mir die tiefere Bedeutung nicht bewusst. Erst im Nachhinein nahm ich es wahr: in Adieu steckt im Französischen “à Dieu“, was “hin zu / in / mit Gott“ bedeutet. Genau der Ort, den ich mir für einen Menschen wünsche, der aus diesem Leben geht. So genial ist unser Gott und Vater! So kann nur ER die Teile zusammenfügen – im Kleinen und im Großen!
Wer es anhören möchte, findet hier den Link: http://yubelraum.de/search?q=adieu
Schalom
Michael
Liedtext zu Adieu
Ich sag Adieu. Und ich spür: Es tut weh.
Doch ich kann nur danke sagen dafür,
dass ich dich traf, dich kennen darf.
Doch jetzt heißt’s Abschied nehm’n von dir.
Mir tun alle Fehler leid. Doch die Liebe, die verzeiht,
deckt dies alles zu und gibt einander frei.
Ich will dich nicht festhalten, nur das Bild, das wir malten,
gemeinsam und bunt, in meinem Herzensgrund.
Wenn ich weiß, wohin du gehst,
find ich Trost. Denn wenn du auf Ihn siehst
und in Ihm bist, der das Leben ist,
weiß ich, dass du einst auferstehst.
Gut war die Zeit, dieses Wegstück zu zweit,
dieses Miteinander-Gehen und -Sein,
die Tiefs und Hochs, die Wies und Dochs
und voneinander Teil zu sein.
Posaunen sind zu hör’n,
wenn wir uns wiedersehn.
Und gar nichts wird dann stör’n.
Ein Neues wird angehn.
Wenn ich weiß, wohin du gehst,
find ich Trost. Denn wenn du auf Ihn siehst
und in Ihm bist, der das Leben ist, bin ich befriedet.
Wenn ich weiß, wohin du gehst,
find ich Trost. Denn wenn du auf Ihn siehst
und in Ihm bist, der das Leben ist,
weiß ich, dass du einst auferstehst.
Und ich will mich schon darauf freuen,
wenn wir Ihm entgegen gehn
und in weißen Kleidern vor Ihm stehn.
Foto:https://pixabay.com/de/illustrations/trauer-kerze-todesanzeige-sterben-3066703/