Pessach – das Bankett des Messias
Pessach – das Bankett des Messias
I. Die Bedeutung des Sederabends
Es wäre sehr interessant eine Umfrage zu starten und zu fragen, warum die Einzelnen den Sederabend feiern. Vielleicht kämen Antworten wie „weil es Tradition ist“, „weil die Juden ihn halten“, „weil es eine Anordnung YHWHs ist“ oder gar „aus Neugier“.
YHWH hat uns geboten, dieses Tag zu feiern: „Ihr sollt diesen Tag als Gedenktag haben und sollt ihn feiern als ein Fest für YHWH, ihr und alle eure Nachkommen, als ewige Ordnung.“ (2. Mose 12,14). Insofern ist es eine Anordnung YHWHs, auch eine Tradition, weil dieser Gedenktag von Generation zu Generation weitergegeben werden soll und die Juden halten ihn auch. Und möglicherweise haben wir auch irgendwann mal das erste Mal an einer Sederfeier aus Neugierde teilgenommen oder uns diesen Brauch von den Juden „abgeschaut“. Aber was ist der eigentliche, tieferliegende Grund, warum wir das Sedermahl halten?
Es könnte sein, dass manchem nicht bewusst ist, dass das Sedermahl ein Bestandteil des Bundes ist, den YHWH mit uns eingehen will. Die meisten von uns haben sich bekehrt, indem sie „Jesus“ in ihr Herz eingeladen haben, ohne zu wissen, dass sie nur in eine Verbindung mit YHWH mittels eines Bündnisses treten können. Bei einem Bündnis fließt immer Blut, dann wird ein Bündnismahl gehalten und man bekommt die Bündnisbedingungen vorgelegt, die Worte des Segens enthalten, falls man sich an sie hält und Worte des Fluches, falls man aus dem Bündnisrahmen tritt und die Anweisungen übertritt. Wem wurde dies so bei seiner Bekehrung erklärt? Wohl den wenigsten.
Viele von uns erkennen erst jetzt im Laufe der Beschäftigung mit der Torah, dass YHWH ein Bündnis anbietet mit den bekannten Bündnisbedingungen, wozu auch das Mahl gehört.
Bei der Einsetzung des ersten Pessachfestes floss Blut und es wurde das Bündnismahl gehalten. Und zur Erinnerung des Bundesschlusses sollte das Volk der Israeliten (alle 12 Stämme und die Fremdlinge) sich an diesen Tag erinnern.
Wie wäre es, w enn wir dieses Jahr in diesem Bewusstsein das Sedermahl halten und es bewusst als ein Bestandteil des Bündnisses mit YHWH sehen. Vielleicht wäre es auch sinnvoll, unser Bündnis mit YHWH insofern zu erneuern, dass wir – vielleicht zum ersten Mal – das volle Ausmaß eines Bündnisses sehen und ein Ja zu Seinen Bündnisbedingungen formulieren?
Blut? Für das Bündnis ist das Blut Yeshuas geflossen. YHWH hat auch schon damals bei den Israeliten gesagt: „Wo ich das AlephTav-Blut sehe, will ich pacach (d. h. hier im Konntext: über die Türschwelle gehen).“ (2. Mose 12,13)
Wir halten das Sedermahl in Erinnerung an unsere Bekehrung, dieses Mal ganz neu im Bewusstsein, dass es ein Bündnis war, in das wir – ohne es wahrzunehmen – eingetreten sind und dass wir jetzt halten wollen.
Anders ausgedrückt: Man kann nur das Sedermahl feiern, wenn man mit YHWH im Bund steht.
Könnte es nicht sein, dass deswegen so viele unbekümmert Ostern feiern (das ist nicht Pessach), weil ihnen diese Zusammenhänge gar nicht bewusst sind?
Man muss sich aber entscheiden, an welchen Tisch man sich setzt. In Ägypten gab es ein Frühlingsfest und die Ägypter mussten an diesem Schweinefleisch essen (was sie sonst nicht gegessen haben) und gesäuerte Kuchen backen und essen. YHWH hat die Israeliten herausgefordert, sich zu entscheiden. Sie konnten nicht an dem Tisch mit gesäuerten Kuchen sitzen und das ägyptische Frühlingsfest feiern, sondern YHWH forderte sie auf, sieben Tage lang nur ungesäuertes Brot zu essen. So können wir auch nicht gleichzeitig am Tisch des Osterfestes, das der Göttin Ostera gewidmet ist, sitzen und an der Sedertafel.
II. Yeshua hielt das mosaische Pessach
Yeshua hielt das mosaische Pessachfest und das Fest der Ungesäuerten Brote, weil Er die Torah hielt und diese niemals übertreten hat. „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen“ (Matth. 5,17). Die Torah aufheben oder vervollständigen sind hebräische Redewendungen und bedeuten Folgendes: Die Torah aufheben heißt, eine verkehrte Auslegung und Lehre der Torah ablegen, und sie zu erfüllen bedeutet, eine korrekte Auslegung und Lehre von ihr zu geben.
In Lukas 22, 7 heißt es: „Es kam nun der Tag der Ungesäuerten Brote …“ und Yeshua hielt Seine Jünger aufgrund der Torah an: „Geht hin und bereitet uns das Pessachlamm, damit wir’s essen“. Die Torah sagt uns, dass das Halten des Festes der Ungesäuerten Brote eine ewige Ordnung ist.
Das letzte Pessachfest nach den Anweisungen YHWHs, ein Lamm zu schlachten, wurde 70 nach dem Messias gefeiert, ehe der Tempel zerstört wurde. Der einzige Ort, wo man ein Passalamm schlachten durfte, war der Tempel in Jerusalem.
Wir sind als ewige Ordnung aufgefordert, das Pessachfest und das Fest der Ungesäuerten Brote zu halten. Dabei gilt für uns die Anweisung, dass wir sieben Tage ungesäuertes Brot essen sollen, am ersten und am siebten Tag eine heilige Versammlung halten und keine Arbeit tun sollen. (3. Mose 23,5-7).
Es ist wichtig, dass wir zum Original, zur Torah, zurückgehen und wie Yeshua sagt, die Traditionen der Väter brechen, die nicht mit dem Original übereinstimmen. Das war der andauernde Konflikt zwischen Yeshua und den Pharisäern, die den Überlieferungen einen höheren Stellenwert gaben, als den Anweisungen in der Torah: „Warum übertretet denn ihr Gottes Gebot um eurer Satzungen willen?” (Matth. 15,3). Es ist jetzt die Zeit, wo das Original, die Torah, wiederhergestellt wird: „Ihn (Yeshua) muss der Himmel aufnehmen bis zu der Zeit, in der alles wiedergebracht wird, wovon YHWH geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Anbeginn. D. h. doch, dass alles, was die Propheten (in der Tenach) geredet haben von Anbeginn an, wiederhergestellt wird. Heißt das nicht, dass das “alte” Testament topaktuell wird?
III. Paulus und der Sederabend
Yeshua hat das mosaische Pessach gehalten. Paulus hat die Überweisung über das Pessachfest selbst von Yeshua empfangen: „Denn was ich vom Herrn empfangen habe, ist ebendas, was ich an euch weitergegeben habe – dass der Herr Yeshua in der Nacht, als er verraten wurde Brot (ungesäuertes Brot; Mazah) nahm; und nachdem er die Berachah gemacht hatte, brach er es und sagte: ‚Das ist mein Leib, der für euch ist. Tut das (nämlich die Sederfeier, einmal im Jahr) als Erinnerung an mich; ebenso den Kelch nach dem Mahl, und sagte: ‚Dieser Kelch ist der Neue Bund, wirksam geworden durch mein Blut; tut das, sooft ihr ihn trinkt, als Erinnerung an mich.“ Gemeint ist hier der Sederabend, so oft ihr ihn feiert.
Paulus lehrt die Korinther im ersten Brief an sie über das Pessachlamm und das Fest: „Denn unser Pessachlamm, der Messias, ist geopfert worden. Der ganze Abschnitt im 1.Korinther 11,25 ff steht im Zusammenhang mit der Pessachfeier. Das ungesäuerte Brot, dass Yeshua hier nahm, steht für Sündlosigkeit.
Paulus sagte zu den Korinthern, dass „wer auf unwürdige Weise das Afikomen des Herrn isst oder den Kelch des Herrn trinkt, wird sich der Entweihung des Leibes und Blutes des Herrn schuldig machen“ (1. Korinther 11,27).
Weil das Fest der Ungesäuerten Brote anstand, hat auch Paulus die Korinther aufgefordert, die „Übeltäter“ (solche die Unzucht treiben, habgierig sind, sich betrinken oder stehlen) aus ihrer Mitte zu treiben (1. Korinther 5,11 und 13). Das Seder unwürdig zu feiern war, sich zu betrinken und die Armen vom Mahl, das zwischen dem Mazzah und dem Kelch mit Blut genommen wurde, auszuschließen.
Chag Sameach Pessach
Emuna