Permakultur – Lifestyle und Verwalterschaft von YHWHs Schöpfung, Teil 3.a
Da das Thema Muster und Strukturen so wichtig ist, hier extra eine Ergänzung zum
Permakultur-Prinzip Nr. 7:
Muster in der Permakultur – von der Schöpfung lernen
Das Wort für Muster im Hebräischen ist tabnit, es kann Muster, Plan, Form, Konstruktion,
Gebäude, Struktur oder auch Figur bedeuten. Es kommt von der Wurzel banah, was
erschaffen, wiederaufbauen, etablieren, weiter bestehen oder wiederherstellen bedeuten
kann. Die beiden Buchstaben Beit und Nun sind die Grundwurzel und bedeuten im
Paleohebräischen Zeltdach.
Wir kennen das Wort banah aus 1. Mose 2,22, da heißt es, dass Elohim aus der Rippe
des Mannes die Frau bildete (banah). Das Wort tabnit kommt hauptsächlich im
Zusammenhang mit der Gestaltung des Tabernakels vor.
In der Schöpfung gibt es eine Vielzahl wiederkehrender Muster oder Strukturen. Sie
bestimmen, wie sich natürliche und geologische Strukturen organisieren und wo
Ressourcen und Energie fließen. Wenn wir lernen, die Landschaft zu lesen, können wir
natürliche Zusammenhänge besser verstehen.
Charly: Ein Muster ist eine Form, die zwischen 2 oder mehr Medien erstellt wurde. Wenn
wir das gegebene Muster vor Ort nicht berücksichtigen oder sogar zurückweisen, formt es
sich über unseren geraden Linien, quadratischen Feldern oder geometrischen Blöcken
neu. Sogenannte Medien können aufgrund ihrer Chemie, physikalischen Eigenschaften
oder abstrakten Eigenschaften von uns identifiziert werden, da sie sich voneinander
unterscheiden. Wir unterscheiden nicht nur Luft, Wasser, Erde und Stein, sondern auch
Hitze, Kälte, Salz, Säure und sogar einige weitere Wissensgebiete mit unterschiedlichen
Eigenschaften oder Gültigkeit. Jede solcher Unterschiede hat eine mehr oder weniger gut
definierte Randbedingung, Oberfläche oder Schnittstelle zu anderen Systemen. Die
Permakultur agiert selbst als Übersetzer zwischen vielen Disziplinen und führt
Informationen aus mehreren Bereichen zusammen. Besonders in Randzonen finden
aufgrund besonderer Bedingungen oder Unterschiede mehr Ereignisse statt als anderswo.
Es ist üblich, dass es an einer solchen Schnittstelle mehr verschiedene Arten gibt als
innerhalb des angrenzenden Systems oder Mediums. Randzonen sind in der Regel
artenreich. Dieser Randeffekt ist ein wichtiger Faktor bei der Permakultur. An
Schnittstellen können Arten aus beiden Systemen existieren, und in vielen Fällen
unterstützt die Randzone auch eine ganz eigene Art. Wald/Weide-Schnittstellen zeigen
eine größere Komplexität als beide Systeme einzeln, sowohl bei den Erzeugern (Pflanzen)
als auch bei den Verbrauchern (Tiere) gibt es kompatible und inkompatible Grenzen und
Komponenten. Es gibt immer nur begrenzte Wechselwirkungen zwischen 2 abstrakten
oder realen Systemen, die in Kontakt kommen durch ihre Randzonen.
Die Summe der möglichen verfügbaren Effekte sind wie folgt:
- kein Unterschied in Ertrag, Stabilität oder Wachstum 0 / 0
- einer profitiert, auf Kosten des anderen + – / – +
- beide profitieren + / +
- beide sind in Ertrag, Stabilität oder Wachstum verschlechtert – / –
- der eine profitiert, der andere bleibt unberührt + 0 / 0 +
- einer wird verschlechtert, der andere bleibt unbeeinflusst – 0 / 0 –
Dieses Prinzip kann man natürlich auch auf andere Bereiche anwenden.
Es gehört zu unseren Möglichkeiten als Permakultur Designer, die räumliche oder
funktionale Verteilung so zu organisieren, dass beide Seiten der Gruppen von Pflanzen-
und Tierarten (Gilden) Vorteile haben. Mosaikdesign (das Gegenteil von Monokultur)
bedeutet die Schaffung vieler kleiner Differenzbereiche. Es werden einige Fehler auftreten,
aber es wird ein guter durchschnittlicher Nutzen daraus resultieren. Daher lautet die
goldene Regel des Designs: halte es klein, halte es vielfältig.
Welche Muster gibt es?
- Wellen: In Form von Wasserwellen, Sanddünen oder von Wind in Stein geschliffen
- Stromlinien: z. B. das Federkleid eines Falken
- Wolken: In Form kondensierten Wassers im Himmel oder das Blätterdach eines
Baumes - Spiralen: In Form von Schneckengehäusen, Galaxien und Whirlpools
- „Lobes“ (Rundliche Endungen): z. B. Finger und Zehen; oft als Knubbel (z. B. eine
Himbeere) - Verzweigungen: In Bäumen, Flüssen oder unserer Lunge
- Netze: In Form von einem Spinnennetz, der Struktur in Vogelknochen oder
Bienenwaben - Streuung: chaotische Verteilung
Außerdem gibt es sich bewegende Muster oder Strömungen. Diese kommen vor allem im
Wasser und in der Luft vor.
Wo finden wir Muster in der Schöpfung?
Wenn wir uns in der Schöpfung umschauen, stoßen wir auf eine Vielzahl an Mustern und
jedes hat seine Funktion. Netze sind sehr stabil. Sie ermöglichen sichere
Nährstoffversorgung und -austausch (z. B: das netzhafte Pilzmyzel im Boden). Stromlinien
sind Pfade mit minimaler Reibung und kleinstmöglicher Strecke, wodurch es möglich wird,
sich ungehindert fortzubewegen.
Und natürlich – ganz vorne – stehen solche „Muster“, die die Pflanzen und vor allem ältere
Bäume auf deinem Grundstück vorgeben. Sie sind nicht nur Schattenspender,
Wasserspeicher und Beschützer deines Ortes. Sie verraten uns auch, wo leichter Zugang
zu Grundwasser ist, in welcher Richtung die Erde zugänglicher für die zarten
Kräuterwurzeln ist und aus welcher Richtung das „starke Wetter“ kommt.
Wir sollten nicht den Fehler begehen, große Bäume als Hindernis für unseren Gartenbau
zu betrachten. Nicht jedes Kraut braucht volle Sonneneinstrahlung – im Gegenteil:
Windschutz, Bodensicherung und die Erschließung tieferer Nährschichten sind auch
Vorteile.
In freier Wildbahn können wir Muster oft in einem Zusammenspiel beobachten. So hat ein
Baum beispielsweise Verzweigungen in seinen Ästen und Wurzeln, um möglichst viele
Nährstoffe und Gase mit der Umgebung auszutauschen. Der Stamm ist meist
stromlinienförmig und verbindet das Astwerk auf dem kürzesten Weg mit den Wurzeln.
Häufig haben Blätter rundliche Endungen, welche als Lobes bezeichnet werden können.
Halten wir ein Blatt gegen das Licht, sehen wir feine Netzstrukturen, welche es
durchziehen.
Was können wir von natürlichen Mustern lernen?
Wer offenen Auges durch die Welt läuft, dem wird so einiges auffallen. So konnten die
polynesischen Seefahrer durch Muster der Umgebung selbst weit entfernte Inseln
ansteuern. Nachts halfen Muster im Sternenhimmel, die Position zu bestimmen. Tagsüber
konnten sie aufgrund der Wolkenmuster erkennen, in welcher Richtung sich Land befindet.
Wenn wir unsere Umgebung beginnen zu beobachten, können wir sie besser verstehen.
Muster erscheinen in so vielen Formen in unserem Universum und auf unserem Planeten.
Wir haben spiralförmige Galaxien, die DNA-Doppelhelix, spiralförmige Farnwedel und
Phyllotaxis (die Anordnung von Blättern an einem Pflanzenstamm) und Wirbel in
terrestrischen Wettermustern (einschließlich Hurrikans), Strudel, Antilopenhörner,
Sonnenblumen, Nautilusschalen, Schnecken und Weichtiere, wie Muscheln sowie
Weinranken und Algen. Die Meeresschnecke besitzt eine logarithmische Spirale. Ihr
Hauptmerkmal ist das große schneckenartige Gehäuse, das nach oben gewunden und mit
Perlmutt ausgekleidet ist. Die Schale ist in bis zu 30 Kammern unterteilt. Wenn die Schale
wächst, bewegt sich der Körper der Kreatur vorwärts in die neue größere Kammer und
erzeugt eine Wand, um die ältere Kammer abzudichten. Dies ist die Art von Spirale, die
am häufigsten in der Natur vorkommt, da sie die effizienteste Art für das Wachstum eines
biologischen Organismus darstellt. Indem sie ihre Form durch aufeinanderfolgende
Wachstumszyklen beibehält, während sich die Spirale dreht, verbraucht sie am wenigsten
Energie bei gleichzeitig bestmöglichem Wachstum.
Wie können wir Muster in der Permakultur anwenden?
In der Permakultur versuchen wir, Lösungen aus der Natur zu imitieren. In anderen
Zusammenhängen wird dieser Vorgang auch Bionik oder Biomimikry genannt (z. B.
Lotuseffekt). Auch in unserem Garten können wir vieles anwenden. Ein Beispiel ist der
Keyhole Garden (=Schlüssellochgarten). Hier legen wir die Wege zwischen unseren
Beeten als kleine Sackgassen an, welche dem Muster der Lobes nachempfunden sind. So
können wir die benötigte Wegfläche für unser Gemüsebeet verringern und dafür zum
Beispiel mehr schmackhafte Kürbisse anpflanzen.
Design von Mustern bis hin zu Details für funktionale Permakultur-Designpläne
Dieses Konzept ist manchmal schwer zu verstehen. Was ist ein Muster und wie können
wir es in unseren Designs verwenden? Wir stellen uns Muster als symmetrische, sich
wiederholende Designs vor, die wir auf Stoffe, Tapeten oder Bögen drucken können. Aber
das ist nur eine Art von Muster. Die Muster, mit denen wir uns in Permakultur-
Designplänen befassen werden, sind im Allgemeinen die Muster der natürlichen Welt, der
Schöpfung YHWHs also. Muster, die durch den Wind, den Regen, die Sonne, die Tiere
usw. erzeugt werden. Um die Muster auf eurem Grundstück zu finden, verwendet die
Permakultur-Prinzipien – d. h. beobachten und interagieren; einen Ertrag erzielen;
erneuerbare Ressourcen und Dienstleistungen nutzen und wertschätzen. Beobachtet eure
Landschaft zu allen Jahreszeiten und bei jedem Wetter und lernt so die Muster kennen.
Gutes Gelingen dabei,
Shalom Rivkah