Jenseits von Gerechtigkeit und Recht – keine Beziehung zu Gott möglich
YHWH zu erkennen und zu kennen, ist, dass Gerechtigkeit praktiziert wird. Jenseits von Gerechtigkeit und Recht ist keine Beziehung zu Gott möglich.
Die Worte des Propheten Jeremia gegen den König Jojakim, in denen er dessen Verhalten an dem seines Vaters Joschija misst, machen dies klar: „Bist du dadurch König, dass du in Zedernholzbauten wetteiferst? Hat dein Vater nicht auch gegessen und getrunken und trotzdem Recht und Gerechtigkeit geübt? Ging es ihm damals nicht gut? Er hat dem Elenden und dem Armen zum Recht verholfen. Darum ging es ihm gut. Heißt das nicht mich erkennen?, spricht YHWH.“ (Jeremia 22, 15-16) Eine eindeutige Aussage! Gott zu erkennen und kennen, ist, dass Gerechtigkeit praktiziert wird.
An die Heilige Schrift anknüpfend heißt es auch im Erneuerten Bund „Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit“ (Mt 6,33). Wir sind eingeladen, an der Auferbauung Seines gerechten Reiches mitzuwirken, durch „Beten und Tun des Gerechten“, wie Dietrich Bonhoeffer es formuliert hat. Für Paulus sind die Gemeinden Orte, an denen etwas von dem gerechten Umgang miteinander sichtbar werden sollte.
Die Ungerechtigkeit, die immer mehr überhandnimmt, ist genau das Gegenteil von dem, was das Wort YHWHs als gerecht bezeichnet. Die Ungerechtigkeit besteht dann darin, dass alles beliebig und relativ ist, dass man sich nicht mehr an Gottes Geboten und Schöpfungsordnungen orientiert und klare Linien nicht mehr erkennbar sind. „Sie erkennen nichts und verstehen nichts, im Dunkeln laufen sie umher. Es wanken alle Grundfesten der Erde.“ (Psalm 82,5)
Wie können wir mit Ungerechtigkeit umgehen?
Wir schauen uns das Gleichnis vom ungerechten Richter an und der Witwe an:
Lukas 18
1 Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis, um ihnen zu zeigen, dass es nötig ist, allezeit zu beten und nicht nachlässig zu werden;
2 und er sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der Gott nicht fürchtete und sich vor keinem Menschen scheute.
3 Es war aber eine Witwe in jener Stadt; die kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht gegenüber meinem Widersacher!
4 Und er wollte lange nicht; danach aber sprach er bei sich selbst: Wenn ich auch Gott nicht fürchte und mich vor keinem Menschen scheue,
5 so will ich dennoch, weil mir diese Witwe Mühe macht, ihr Recht schaffen, damit sie nicht unaufhörlich kommt und mich plagt.
6 Und der Herr sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt!
7 Gott aber, wird er nicht seinen Auserwählten Recht schaffen, die Tag und Nacht zu ihm rufen, wenn er auch lange zuwartet mit ihnen?
8 Ich sage euch: Er wird ihnen schnell Recht schaffen! Doch wenn der Sohn des Menschen kommt, wird er auch den Glauben finden auf Erden?
Die Witwe fordert von dem ungerechten Richter, dass er seine Arbeit mache, dass er gegenüber ihrem Prozessgegner ihr Recht durchsetze. Die Witwe erniedrigt sich nicht, sie fordert nicht Mitleid, sondern Recht. Sie gibt nicht nach. Eine starke Geschichte.
Yeshua ermutigt in dem Gleichnis, nicht aufzugeben, sondern zu Gott zu schreien: „Gott aber, wird er nicht seinen Auserwählten Recht schaffen, die Tag und Nacht zu ihm rufen. Ich sage euch: Gott wird ihnen Recht verschaffen ohne zu zögern.“ (Verse 7 und 8)
Zeigt uns die Geschichte nicht auch, dass wir nicht alles hinnehmen müssen? Dazu zwei persönliche Begebenheiten:
Meine Tante war schon sehr alt und plötzlich tauchte eine Frau auf, die sich um sie kümmerte. Dann erfuhr ich eines Tages, dass diese Frau ihr 40.000 DM entwendet hatte. Die Frau war dafür bekannt, dass sie auch andere alte Menschen betreute und es waren bereits einige Gerichtsprozesse gegen sie am Laufen. Auch wurde dieser Frau nachgesagt, dass sie niemals freiwillig etwas zurückgab. Ich fing zu beten an. Ich betete immer wieder, Monatelang, dass Gott sie schütteln und rütteln sollte, dass sie sich gedrängt fühlen würde, das Geld zurückzugeben. Und das Wunder geschah. Eines Tag gab sie meiner Tante das Geld zurück.
In einem anderen Fall wurde dem Sohn einer Schwester aus unserem Schabbatkreis sein Fahrrad gestohlen. Mein Gebet, dass der Dieb nicht mehr schlafen könne, bis er das Fahrrad zurückgebracht hatte, wurde von YHWH erhört. Eine Woche später stellte er das Fahrrad dort ab, wo er es entwendet hatte.
Im Namen Yeshua dürfen wir – wie diese Witwe – für Gerechtigkeit beten und flehen!
Emuna
Foto: https://pixabay.com/de/photos/rechtsgrundlage-illegale-wählen-sie-1143114/
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Bracha
22. August 2019 @ 12:52
Vielen Dank für diesen Artikel, liebe Emuna!
Erfrischend diese Sichtweise und glaubensstärkend, bzw. GEBETSMOTIVIEREND! Denn Glaube ohne Werke ist tot! In diesem Zusammenhang danke für die Initiative “TORAHOUSE”! Denn das Gebet des GERECHTEN vermag viel! Unsere Welt leidet nicht in erster Linie an “Lieblosigkeit”, sondern an UNGERECHTIGKEIT! Möge SEIN REICH KOMMEN, SEIN WILLE geschehen, im Himmel, wie auf Erden!!
Ich wünsche mir, dass ganz viele Geschwister ins Torahhouse kommen und sich diese Gelegenheit vernetzt zum Vater und gerechten Richter zu kommen, nicht entgehen lassen. Ich hoffe, dass es gerne wahrgenommen wird. Ich bete auch, dass diese Inititive wie ein Lauffeuer im Land bekannt wird! Lasst uns die Zeit auskaufen, denn es ist böse Zeit! Umso mehr erheben wir unsere Häupter und blicken auf den, der da WAR und IST und der da KOMMT! Halleluja! Herzliches Schalom! Bracha
emuna
22. August 2019 @ 14:41
Liebe Bracha,
danke für deinen ermutigenden Kommentar, über den ich mich sehr freue.
Welch eine Freude, dass wir die Vision “Torahhouse – betend vernetzt – miteinander teilen: Ich bete, dass es eine große Gebetsbewegung wird! Einfach als Dankeschön unsererseits für Seine wertvolle lebensspendende Torah!
sei reich gesegnet
Emuna