Keimlinge/Sprossen und Co – Survivalfood und Vitaminbomben von der Fensterbank
Keimlinge/Sprossen und Co – Survivalfood und Vitaminbomben von der Fensterbank
Sprossen und Keimlinge stellen wirklich das perfekte Survivalfood dar – aus meiner persönlichen Sicht. Und dazu sind sie auch extrem schmackhaft: von scharf bis würzig und mild. Sie werten einfach jede gekochte Mahlzeit oder jedes Brot als Topping auf. Das kleine Grünzeug ist ideal für die Krisenvorsorge, da es sich recht lange hält, ein kleines Volumen hat und später beim Aufsprossen sich schon nach einigen Tagen als super Lieferant zeigt für Vitamine, Mineralstoffe, Proteine etc. – je nach Sorte. So hättet Ihr im Falle eines eventuellen Versorgungsengpasses an frischen Gemüsen zusätzlich zu konservierten Lebensmitteln z.B. – auch etwas Frisches und Vitamin- und Nährstoffreiches als Reserve. Keimlinge und Sprossen sind außerdem als natürliche Nahrungsergänzungsmittel einzusetzen.
Man könnte sogar für kurze Touren Sprossen/Keimlinge im Säckchen mitnehmen. So etwas gibt es schon von einem Hersteller zu kaufen (PepUpLife) – allerdings nicht gedacht als Krisenvorsorge, aber ideal dafür. Es ist sinnvoll, jetzt schon mit der Anzucht und dem Verzehr von den gesprossten Vitaminbomben zu beginnen. Besonders proteinreiche Leguminosen (Hülsenfrüchte) sollte man erst einmal in kleineren Mengen zu sich nehmen und auch allgemein den Körper langsam an Sprossen gewöhnen. Manches ist etwas schwer verdaulich, da muss sich der Köper erst gewöhnen. Es macht es ja keinen Sinn, den Körper in Krisenzeiten damit zu überfordern.
Abgesehen von dem hohen gesundheitlichen und ernährungsphysiologischen Nutzen, sind die Sprossen/Keimlinge und Kressen also ideal, um einen Vorrat für Krisenzeiten anzulegen. In beiden Fällen sind verschiedene Sorten und Anzuchtmöglichkeiten zu unterscheiden, um von Nährstoffen genau das zu bekommen, was Ihr braucht.
Wenn Ihr dann etwas Übung und Erfahrung gesammelt habt, wisst Ihr auch, was die einzelnen Sprossen benötigen, um zu gedeihen, und es läuft wie von selbst. Ihr braucht also dabei keinen „grünen Daumen“ . Allerdings muss man sich, wie bei allem anderen auch, erst einmal richtig darauf einlassen und sich dann auch 1-2 mal täglich der kleinen Zucht widmen, um zu gießen oder zu besprühen. Das ist zwar kein Zeitfaktor, aber ein mentaler Faktor. Es steht einfach noch etwas zusätzlich auf der täglichen To-do-Liste.
Gewöhnlich fängt man auch mit im Handel angebotenen Türmen oder Schalen an. Aber danach wird so manches Sieb oder manche Schale zweckentfremdet, die sich in der Anzucht einsetzen lassen könnte. Da ich selber gerne experimentiere, habe ich auch hier einiges ausprobiert – genau wie mit den Substraten. Dazu später. Im Vergleich zu vergangenen Sprossen-Hype-Zeiten, gibt es heute auch erweiterte Ideen und Ansätze, neues Equipement und vor allem viele, viele tolle Sorten für die Saat. Nicht alles ist so bekannt wie Broccolisprossen, die es ja bis ins Vorabendprogramm beim Fernsehen geschafft haben. Von Mini-Saatschächtelchen bei Edeka bis zu mini Gewächshäusern für Babyleaf Grünzeug beim Bauhaus, könnt Ihr heute an vielen Ecken fündig werden.
Nun aber nochmal ganz zum Anfang:
Bei dem kleinen Grünzeug unterscheidet man grob folgende Wachstumszustände:
– Keimlinge/Keimsprossen: Samen mit Wurzeln und je nach Saat manchmal auch mit ersten Blättchen, „Embryo“, Keimung teils im Licht, teils im Dunkeln. Wächst im Sprossenturm oder -Glas.
– Grünsprossen: sie setzen sich aus Sprossachse und Blättern zusammen. Wächst im Sprossenturm oder -Glas.
– Microgreens, Microgemüse, Kressen: Blättchen sind farbig, es gibt leichte Wurzelbildung im Substrat, die junge Pflanze wächst gen Licht.
– Gras von Süßgräsern, das mit 4 cm geerntet wird und auf Substrat gewachsen ist.
Manches Saatgut eignet sich besser als Sprosse für den Verzehr, manches bietet als Kresse die meisten Nährstoffe.
Unter den Sorten könnt Ihr wie folgt unterscheiden:
– Grünkraut: Kohl, Alfalfa, Rotklee, Möhren, Sonnenblumen, Erbsen etc.
– Gewürzkräuter: Dill, Rettich, Lauch, Kresse, Senf, Basilikum etc.
– Gekeimtes Pseudogetreide: Quinoa, Amaranth, Buchweizen etc.
– Gekeimte Hülsenfrüchte: Kichererbsen, Linsen, Süßlupinen, Bohnen etc.
– Getreidegras: Weizen, Roggen, Dinkel, Gerste, Hirse, Emmer, etc.
– Chia und Leinsaat kann man auch sehr gut sprossen. Keine Ahnung, wie man sie einordnet (-;
Da nicht jedes Saatgut als Sprosse essbar ist, solltet Ihr Euch hier gut informieren. Meist steht auf dem Saatgut für die Sprossenzucht auch eine Anleitung für Einweichzeiten, Wässern und Anzuchtart. Gerade mit Hülsenfrüchten solltet Ihr aufpassen und euch an die angegebene Zeitspanne halten, so dass die unverträglichen Stoffe dann abgebaut sind. Ein Fachbuch oder ein paar Videos bei Youtube können da aufklären. Im Internet findet man auch gute Anbieter von Biosaatgut. Manche Saat kaufe ich aber ganz simpel bei DM oder Alnatura. Dort könnt Ihr zum Beispiel Buchweizen, Linsen, Erbsen, Chia, Leinsaat zu Bioqualität finden. Und der Preis ist auch super im Vergleich zu speziellen Sprossen- oder Keim-Produkten.
Für den Notvorrat macht eine Mischung aus verschiedenen Sorten Sinn, um möglichst viel an Nährstoffen zu sich nehmen zu können. Buchweizen, gekeimt, ist zum Beispiel eine tolle Grundlage. Gekeimter Buchweizen gilt nicht mehr als „Getreide“, macht aber dennoch satt. Ich nehme ihn gerne als Müsliersatz.
Dazu noch Broccolisprossen, Erbsengrün, Süßlupine gekeimt – und Ihr seid bestens versorgt.
Gefäße und Substrate, Anbaumethoden
Wie schon erwähnt, gibt es für die Sprossen verschiedene Wege für die Anzucht. Je nach Keimlingsart, bestehen zwar verschiedene Anforderungen, aber ganz allgemein gibt es Punkte, die Ihr auf jeden Fall beachten solltet.
Basics:
– Abspülen und Einweichen des Saatguts
– Gleichmäßiges Verteilen der Saat, nicht zu eng, nicht zu viel, lieber mit kleinen Mengen anfangen.
– Tägliches Spülen oder Besprühen mit frischem Wasser
– Raumtemperatur idealer Weise zwischen 18 -22 C Grad; ist es zu kalt, keimt die Saat zu langsam. Ist es zu warm, kann es zu Schimmelbildung kommen.
– Für ausreichend frische Luft sorgen
– Licht, aber keine pralle Sonne
Sprossenturm: Besonders kleine Samen gedeihen gut im Sprossenturm, eventuell auch mit Papiervlies
Sprossenglas: Mit dem Sprossenglass kann man z.B. Alfalfa oder Buchweizen gut ziehen.
Kressesieb oder -Schälchen: Zum Beispiel schleimende Saat, wie Kresse oder Leinsamen eignen sich für das Sieb
Töpfe und Schalen: Für Mikrogreens oder Grünsprossen eignen sich Schalen, die wasserdicht sind. Die Schalen kann man entweder mit Erde oder Kokosmatten auslegen. Hier erntet man wie bei Kresse nur den oberen Teil der Pflänzchen. Mini-Gewächshäuser kann man zum Beispiel auch gut für Mikrogreen verwenden.
Substrate für Mikrogreens
Bitte nehmt keine Erde von draußen (Pilze und Bakterien) oder gekaufte „normale“ Blumenerde. Hier habe ich länger gesucht und experimentiert. Auch in Biogartenerde ist meist organischer Dünger aus Tierhaltung oder von Hufen etc. enthalten. Ich persönlich mag das nicht – gerade, wenn es um Anzucht im Haus geht mit den zarten kleinen Pflänzchen, die ich direkt ernten möchte. Es gibt eine Sorte, die mit Algen und pflanzlichen Stoffen gedüngt ist, sie ist teuer, aber eigentlich auch nicht nötig.
Ich habe mich für Bio-Kokoserde (Blöcke) ohne Zusätze entschieden oder auch für Bio- Kokos- oder Bio-Hanfmatten ohne Zusätze. Das ist dann auch für die Wohnung eine saubere Sache ohne großes Gekrümel.
Kleine und mittlere Plastiksiebe sind auch praktische Helfer. Besonders für das Wässern und Abwaschen von Saat sind sie hilfreich.
Mit Schimmel hatte ich bisher nie Problem. Wer da ängstlich ist, kann eine Sprühflasche, gemischt mit 3% igem Wasserstoffperoxid und Wasser einsetzen (3 ml pro Liter Wasser). Es beschleunigt sogar die Keimung und das Wachstum.
Lagern und Aufbewahren
Am besten werden dir Sprossen natürlich direkt verzehrt. Wer jedoch etwas zu viel am Start hatte, der kann sie einige Tag im Kühlschrank lagern – im verschlossenen Plastikgefäß. Danach aber immer abspülen vor der Weiterverarbeitung.
Das war also mal ein grober Überblick über das Thema. Im 2. Teil stelle ich Euch dann meine Favoriten vor.
Mir hat es geholfen, ein paar Videos anzuschauen, so verliert man schnell die Scheu und bekommt viele gute Tipps.
Frisches aus dem Zimmergarten:
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Baruch Ha `Shem YHWH,
Rivkah
- “Die gewaltige Kraftfreisetzung durch das Pessach-Opfer” / WECKRUF FÜR DIE BRAUT - 17. April 2024
- *Wissenschaftlicher Beweis, dass das, was am 6. Nissan geschah, nichts weniger als ein Wunder war* - 17. April 2024
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Christiane
9. Februar 2019 @ 11:11
Herzlichen Dank für die Anleitung und die Infos. Eine richtige Quelle für unseren von YHWH gegebenen Körper. Seine lebendige Schöpferkraft ist bei den kleinen Samen so sichtbar und verleiht uns auch so viel Energie und Lebendigkeit.
Was ich auch gerne mache, z.B. mit Buchweizen oder Sonnenblumenkernen, dass ich sie nach dem Keimen im Dörrautomaten wieder trockne bei max. 42° und dann als Knuspermüsli habe oder für einen Ausflug als Powernahrung mitnehmen kann. So kann ich eine größere Menge an vitalen Lebensmitteln erhalten und sogar aufbewahren. Gerade für große Familien wunderbar.
?Shalom?
emuna
12. Februar 2019 @ 9:29
Danke, liebe Christiane, für den weiteren Tipp von dir. Viel Freude beim weiteren Ausprobieren und Entdecken …