Unterwegs mit der Kamera: Die Samariter
Das Königreich Israel wurde unter Rehabeam, dem Sohn Salomos, in Nord- und Südreich geteilt (Haus Israel und Haus Juda). Beide Teile wurden einige Jahrhunderte später ins Exil geführt:
Im Jahre 722 v.Chr war zuerst das Nordreich an der Reihe. Es wurde von den Assyreren besiegt und weggeführt. Ca. 150 Jahre später waren es dann die Babylonier, die das Südreich nach Babylon brachten.
Faszinierend ist Folgendes:
Nachdem die 10 Stämme im Norden im Exil waren, brachten die Assyrer andere Völker (aus Babylon) in den Norden Israels und siedelten sie dort an.
2. Kö 17,24: Aber der König von Assyrien ließ Leute aus Babel und aus Kuta, aus Awa, Hamat und Sepharwajim kommen und siedelte sie an Stelle der Kinder Israels in den Städten Samarias an. Und sie nahmen Samaria in Besitz und wohnten in dessen Städten.
Weil das Hauptgebiet des Nordreiches nach der Hauptstadt Samaria (hebräisch Shomron) benannt wurden, nannte man diese neuen Völker schon bald Samariter.
Nach kurzer Zeit bekamen die Samariter ein Problem: Löwen!
2. Kö 17,25: Und es geschah, als sie zu Anfang ihrer Niederlassung dort den Herrn nicht fürchteten, da sandte der Herr Löwen unter sie; die richteten Verheerungen unter ihnen an.
Der assyrische König brachte Hilfe:
2. Kö 17,26-28: Darum ließen sie dem König von Assyrien sagen: Die Völker, die du weggeführt und in den Städten Samarias angesiedelt hast, kennen das Recht des Landesgottes nicht, darum hat er Löwen unter sie gesandt; und siehe, diese töten sie, weil sie das Recht des Landesgottes nicht kennen! Da befahl der König von Assyrien und sprach: Bringt einen der Priester dahin, die ihr von dort weggeführt habt, und sie sollen hinziehen und dort wohnen; und er soll sie das Recht des Landesgottes lehren! Da kam einer von den Priestern, die sie von Samaria weggeführt hatten, und ließ sich in Bethel nieder und lehrte sie, wie sie den Herrn fürchten sollten.
Der König ließ einen Priester aus dem ehemaligen Nordreich bringen und dieser unterwies das Volk in der Torah. Faszinierend, oder?
Auch wenn das Volk die Torah-Lehren mit ihren heidnischen Praktiken vermischte, ließen sie in den folgenden Jahrhunderten immer mehr davon ab.
2. Kö 17,29: Aber jedes Volk machte sich seine eigenen Götter und stellte sie in die Höhenhäuser, welche die Samariter gemacht hatten, jedes Volk in den Städten, in denen sie wohnten.
Bis heute lebt nun dieses (mittlerweile) kleine Volk (es gibt noch einige hundert Samariter) nicht nur in Israel, sondern auch nach der Torah. Ihr Lebensstil und ihre Auslegung sind nahezu jüdisch, auch wenn es ein paar gravierende Unterschiede gibt: Sie sehen zum Beispiel nur die fünf Bücher Mose als Heilige Schrift an.
Vor wenigen Jahren errichtete die israelische Regierung dem Volk ein Dorf auf dem Berg Garizim, da die Samariter immer stärker werdener Verfolgung durch Araber ausgesetzt waren. Dieses Dorf kann man besuchen, ebenso ihr Museum. Auf dem Bild oben sieht man einen Priester der Samariter.
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