13 Comments

  1. Zipporah
    17. Februar 2016 @ 13:27

    Super ist auch die folgende Stelle:

    Lk 4,16
    und ging nach seiner Gewohnheit (Tradition, Brauch – er hat sie akzeptiert) am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen.

    Yeschua hat sich hier unter die Bräuche untergeordnet: wer macht wann was, was wird gelesen, wann darf man aufstehen, etc.

    • Hosea
      19. Februar 2016 @ 8:53

      Danke, Zipporah!

  2. Gertraud Dautel
    21. Februar 2016 @ 11:55

    Danke. lieber Hosea! ja, auch ich habe mich schon dabei entdeckt, Traditionen negativ zu beurteilenm obwohö ich sie nur oberflächlich kannte! ich will das aber nicht, und deshalb ist es gut sie zu hinterfragen! doch manchmal weiß selbst der “Ausfühende” nicht so richtig, um was es bei dieser Tradition geht. für mich ist es dehalb wichtig, den VATER zu befragen, und ob IHM dabei die EHRE gegeben wird!
    Ich hatte auch überlesen, dass JAHUSHUA selbst CHanukka feierte!
    Schalom bajit!

    • Hosea
      23. Februar 2016 @ 10:37

      Danke auch, Gertraud!
      Mir hat es auch viel geholfen, Juden direkt zu fragen, warum sie ein Tradition feiern. Man merkt relativ schnell, ob das in der Torah gegründet ist.
      Shalom,
      Hosea

  3. Micha
    8. März 2016 @ 12:01

    Lieber Hosea

    Du hast absolut recht, dass wir Traditionen viel zu schnell verurteilen. Die jüdischen Traditionen sind weit davon entfernt schlecht zu sein. Betreffend der pharisäischen Überlieferungen sagt Jesus sogar: “Alles was, was sie euch sagen, das tut, und haltet (…)” Matthäus 23.03.

    Da ich bei der grössten jüdischen Gemeinde der Schweiz arbeite, habe ich täglich Einblicke in ihr Glaubensleben. Die mündlich überlieferten Gebote sind für die Juden genauso verbindlich wie die schriftliche überlieferten der Torah. Sie glauben, dass Mose diese mündlichen Gebote (Talmud) ebenfalls am Berg Sinai von Gott bekommen hatte. Daher sind diese “Traditionen” für die Juden weit mehr als Traditionen, es sind verbindliche Gesetze Gottes. Sie haben menschengemachte Gebote auf die gleiche Stufe wie die Gebote Gottes gehoben. Das Problem ist nun, wie es auch Jesus aufzeigte, dass die Pharisäer ihrer mündlichen Überlieferung wegen teilweise das Gesetz Gottes übertreten. Es gibt wirklich zahlreiche Gebote in der Torah, die durch die mündlichen Gebote der Juden interpretiert, ausgelegt, erweitert bis hin zu völlig sinnentfremdet und in ihr Gegenteil verkehrt wurden. (Nachzulesen in der Sefer Hachinuch, fünf Bände mit Auslegungen zu den 613 Mizwot).

    Aus diesem Grund sollten wir trotzdem bezüglich der jüdischen Traditionen vorsichtig sein und dürfen nicht gutgläubig diese Traditionen übernehmen. Aber uns ist ja allen klar, dass wir sowieso alles durch den heiligen Geist und die Schrift prüfen sollen, bevor wir es übernehmen und glauben…

    @ Gertraud Dautel
    Yeshuah hat Channukka gefeiert? Das habe ich auch überlesen, wo hast du das gefunden?

    Liebe Grüsse

    Micha

  4. Giselle
    8. März 2016 @ 17:45

    Hallo Gertraud,

    bist Du so freundlich und sagst mir die Stelle in der Bibel wo es steht, dass Yeshuah Chanukka gefeiert hat.

    Vielen Dank.

    • Hosea
      8. März 2016 @ 21:48

      Joh 10,22f: Es fand aber in Jerusalem das Fest der Tempelweihe [= Chanukka] statt; und es war Winter. Und Jesus ging im Tempel in der Halle Salomos umher.
      Mehr über Chanukka in der Bibel hier:

      Segen,
      Hosea

  5. Micha
    8. März 2016 @ 22:56

    Vielen Dank für die Stelle mit Chanukka!

    Hier drei Beispiele von denen ich denke, dass die mündliche Überlieferung das eigentliche Gebot in der Torah sinnentfremdet. Das “jüdische Verständnis” ist jeweils ein Auszug aus der entsprechenden Auslegung in der Sefer Hachinuch.

    “Und du sollst bei einem Rechtsstreit nicht antworten, indem du dich nach der Mehrheit richtest und so das Recht beugst.” (2. Mose 23:2) Jüdisches Verständnis: (…) wenn einige schuldig sprechen und einige unschuldig, soll immer der Mehrheit gefolgt werden, wie es steht: “Der Mehrheit soll gefolgt werden” (Exodus 23:2).

    “Du sollst nicht töten” (2. Mose 20.13) Jüdisches Verständnis: Die extremen Frevler jedoch, wie z.B. Ketzer und Verleumder gelten nicht als erwünschte Bewohner der Erde und sind von diesem Gebot ausgenommen.

    Du sollst nicht stehlen (2. Mose 20.15) Jüdisches Verständnis: Man darf keinen jüdischen Menschen entführen (…), und die Erklärung wurde mündlich überliefert (TB Sanhedrin 86a), dass dieser Vers vom Stehlen eines (jüdischen) Menschen handelt.

    Meine Erfahrung ist es, dass im Zweifelsfall dem Talmud gefolgt wird und nicht der Torah. Aber das kennen wir ja auch aus vielen Kirchen. Im Zweifelsfall wird irgendeiner Auslegung gefolgt um ja nicht die Bibel wörtlich nehmen zu müssen.

    Wie bereits erwähnt ist das für mich genau, was Jesus am Pharisäertum kritisierte. Es ist schon gut, dass sie Menschengebote halten. Aber schlecht ist, dass sie diese höher gewichten als die Gebote Gottes, oder dieses sogar um ihrer mündlichen Gebote willen übertreten.

    • Hosea
      10. März 2016 @ 12:01

      Danke, Micha. Das ist interessant. Hast du damit auch schon mit Juden, bzw. Rabbinern geredet?
      Ich habe schon oft die Erfahrung gemacht, dass Menschen etwas glauben, weil sie es selbst im Internet gelesen oder im Talmud gelesen haben. Dabei treten oft extrem viele Missverständnisse auf. Gerade beim Talmud. Im sechsten Teil des Kurses nehme ich ja Bezug dazu.
      Wenn der Sanhedrin einen Beschluss fassen musste, wurde natürlich nach der Mehrheit gegangen. Doch das widerspricht sich ja nicht 2.Mo 23,2. Dort geht es um etwas ganz anderes.
      Zu 2.Mo 20,13: Das heißt, du glaubst, Juden glauben, sie dürfen morden, wenn es sich um Ketzer etc handelt? Vielleicht ist es so. Aber ich habe etwas ganz anders von Rabbinern gehört.
      Naja, man mag sicherlich viele Beispiele finden, in denen man solche Fälle wie du sie aufführst findet. Doch ich für mich habe beschlossen, solchen Aussagen nicht direkt zu glauben. Ich erlebe Juden hier ganz anders als du beschreibst “Im Zweifelsfall wird irgendeiner Auslegung gefolgt um ja nicht die Bibel wörtlich nehmen zu müssen.” ist weit von dem entfernt, was ich hier wahrnehme. Da kann ich jeden nur ermutigen vor dem Urteilen das Gespräch zu suchen.

      Bezüglich Yeshua ist vielleicht auch das interessant: Fragen & Antworten – 18. Menschengemachte Gebote wirklich ausweitbar??

      Wenn es Zahn um Zahn…

  6. Micha
    8. März 2016 @ 23:17

    Den Teil “Den Bruder verstehen 6 – Die Oral Torah” hatte ich noch nicht gelesen. Sehr interessant deine Ausführung zur jüdischen Perspektive! Und sehr treffend für mich der letzte Abschnitt 😉

    • Micha
      10. März 2016 @ 14:37

      Der Satz “Im Zweifelsfall wird irgendeiner Auslegung gefolgt um ja nicht die Bibel wörtlich nehmen zu müssen” war auf christliche Kirchen bezogen und ich wollte damit sagen, dass die Juden bei Weitem nicht die einzigen sind, welche Menschengebote mehr lieben als die Gebote Gottes. Ich glaube da hast du mich falsch verstanden. Ich schätze das Judentum sehr und studiere die Sefer Hachinuch, die jüdische Auslegung der 613 Mizwot, weil ich vom jüdischen Verständnis der Torah lernen möchte. Natürlich bin ich nicht mit allen Auslegungen einverstanden. Menschengemachte Gebote bleiben menschengemachte Gebote und es ist einerlei ob sie von Juden (z.B. Kippah) oder Christen (z.B. orthodoxe Gebetsschnur) sind. Ich verurteile sie nicht, solange sie nicht klar Gottes Wort widersprechen. Da es aber mein Wunsch ist nach den Geboten Gottes zu leben, möchte ich die menschengemachten Gebote in meinem Leben auf ein Minimum reduzieren um das Wesentliche im Auge behalten zu können.

      • Hosea
        10. März 2016 @ 14:41

        Wow, cool! 🙂
        Ja, tut mir leid. Vielleicht habe ich das missverstanden.