#33 Bechukotai – „In meinen Satzungen“
Bechukotai
3. Mose 26,3-27,34
Jeremia 16,19-17,14; Matthäus 16,20-28
Die Lesung Bechukotai beschriebt uns mit den Fluch- und Segensverheißungen einen Zyklus, den Gott sein Volk immer wieder durchlaufen lässt, bis es den großen finalen Zyklus erreicht. An dessen Ende stellt der Allmächtige die Schöpfungsordnung wieder her. Doch bis dahin sind wir auf der Erde einem Wechsel von Fluch und Segen unterworfen.
Der Segen und der Fluch
Die Heilige Schrift offenbart uns, dass sowohl der Segen als auch der Fluch von Gott ausgehen. Gerade in unserer Lesung Bechukotai wird dies deutlich aufgezeigt.
YHWH spricht dort:
Wenn ihr nun in meinen Satzungen wandelt und meine Gebote befolgt und sie tut, so will ich euch Regen geben zu seiner Zeit, und das Land soll seinen Ertrag geben, und die Bäume auf dem Feld sollen ihre Früchte bringen. (3. Mose 26,3-4)
Lebt Israel in den Satzungen und Geboten Gottes, so will er seinem Volk Regen geben und es mit allerlei guten Gaben segnen.
Missachtet Israel die Torah und Gottes Weisungen allerdings, so wird er auch für den Fluch sorgen.
Wenn ihr mir aber nicht gehorcht und alle diese Gebote nicht tut, und wenn ihr meine Satzungen missachtet und eure Seele meine Rechtsbestimmungen verabscheut, dass ihr nicht alle meine Gebote tut, sondern meinen Bund brecht, so will auch ich euch dies tun: Ich will Schrecken, Schwindsucht und Fieberhitze über euch verhängen, sodass die Augen matt werden und die Seele verschmachtet. Ihr werdet euren Samen vergeblich aussäen, denn eure Feinde sollen [das Gesäte] essen. (3. Mose 26,14-16)
Gott lässt uns (und jedem Volk auf der Erde) die Wahl, ob wir im Segen oder im Fluch leben wollen (Vgl. 5. Mose 30,15-18). Doch gleichzeitig gibt er uns zu verstehen, dass wir unsere Wahl für den Segen nicht werden konsequent durchhalten können.
Wir sehen dies an der Generation, die mit Mose 40 Jahre durch die Wüste gegangen ist. Diese Kinder Israels (zumindest die Jüngeren von ihnen), waren nicht Lage, ihrer Entscheidung treu zu bleiben. YHWH gab Mose vor seinem Tod recht deutlich zu verstehen, dass auch die Generation, die das verheißene Land als Erste betrat, von den Geboten Gottes abfallen würde (Vgl. 5. Mose 31,16).
Die Zyklen der Endzeiten
Und so sehen wir, dass Israel in seiner Geschichte immer wieder in Zyklen von Fluch und Segen lebte. Insbesondere im Buch der Richter sind diese Zyklen eindrücklich beschrieben. Israel lebte eine Weile in den Geboten Gottes und empfing Segen. Mit der Zeit fiel es ab und entfernte sich immer weiter vom Allmächtigen. Dieser gab das Volk in die Hände eines fremden Volkes, wie er es angekündigt hatte.
Und sie sollen einer über den anderen fallen wie vor dem Schwert, obgleich sie niemand jagt; und ihr werdet vor euren Feinden nicht standhalten können, sondern ihr werdet unter den Heidenvölkern umkommen, und das Land eurer Feinde wird euch fressen. Und die Übriggebliebenen von euch, die sollen wegen ihrer Schuld dahinschwinden in den Ländern eurer Feinde; und auch wegen der Schuld ihrer Väter sollen sie mit ihnen dahinschwinden. (3. Mose 26,37-39)
Wann immer ein fremdes Volk über die Kinder Israels herrschte, litten sie. Dieses Leid spitzte sich so weit zu, bis sie zu YHWH schrien und sich ihres Ursprungs wieder besannen. Auch dies hatte YHWH angekündigt.
Dann werden sie ihre Schuld und die Schuld ihrer Väter bekennen samt ihrer Untreue, die sie gegen mich begangen haben, und dass sie sich mir widersetzten, weswegen auch ich mich ihnen widersetzte und sie in das Land ihrer Feinde brachte. Und wenn sich dann ihr unbeschnittenes Herz demütigt, sodass sie dann ihre Schuld annehmen, so will ich an meinen Bund mit Jakob gedenken, und auch an meinen Bund mit Isaak und auch an meinen Bund mit Abraham, und ich will an das Land gedenken. (3. Mose 26,40-42)
Das Ende eines solchen Zyklus – die Endzeit – war immer dann erreicht, wenn sich Israel seiner Schuld bewusst wurde. Dann rettete Gott sie aus der Hand der Heidenvölker.
Die kleinen Zyklen und der große Zyklus
Wir spüren alle, dass wir wieder am Ende eines solchen Zyklus stehen. Ob sich damit der große Zyklus – die Versöhnung Gottes mit der Welt und der Wiederkunft Jeschuas – zu Ende geht, wird sich zeigen.
Doch im Grunde spielt dies keine Rolle, denn die Zyklen von Segen und Fluch folgen immer dem gleichen Muster. Gott führt uns durch die äußeren Umstände in Form der Unterdrückung durch ein fremdes Volk in innere Prozesse. Wir werden mit unserer eigenen Schuld, mit unserer Verantwortung und unserer Berufung konfrontiert.
Er möchte uns herauslösen aus einem Glaubenssystem, welches uns die Usurpatoren dieser Welt eingetrichtert haben. Die Grundlage dieses Glaubenssystems ist die Lüge und damit die Rebellion gegen den Allmächtigen. Wir haben in der Welt nichts als Lügen geerbt (Vgl. Jeremia 16,19) und müssen die Wahrheit nicht nur kennen, sondern auch erfahren.
Damit wir unseren Weg aus diesem Labyrinth finden, müssen wir das Ausmaß dieses Systems verstehen und welchen Teil wir daran haben. Gott lehrt uns dies mit den Themen dieser Zeit. Und wir bemerken, dass wir uns tatsächlich nach Erlösung sehnen – nach einer Zeit in Frieden, in Wahrheit und in Freiheit.
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