#15 Bo – „Komm!“
Bo
2. Mose 10,1-13,16
Jeremia 46,13-28; Johannes 19,31-37
Mit der Lesung Bo schließen wir die Erzählung über den Aufenthalt der Kinder Israels in Ägypten ab. Die Knechtschaft der Hebräer fand ein fulminantes Ende mit der Einführung des Pessachfestes. Doch was war die Grundlage dafür, dass die Kinder Israel überhaupt in die Freiheit kamen?
Gottes Bündnistreue
Zunächst wissen wir, dass die Errettung Israels aus der Knechtschaft Ägyptens nur möglich war, weil YHWH einen Bund mit den Stammvätern Abraham, Isaak und Jakob geschlossen hatte. Er hatte ihnen und ihrem Samen das Land Israel versprochen und war an dieses Versprechen gebunden (Vgl. 1. Mose 12,7).
Als nun die Israeliten unter dem Leid in Ägypten zu YHWH schrien, gedachte dieser an seinen Bund mit den Vätern.
Und Gott erhörte ihr Wehklagen, und Gott gedachte an seinen Bund mit Abraham, Isaak und Jakob. Und Gott sah auf die Kinder Israels, und Gott nahm sich ihrer an. (2. Mose 2,24-25)
Indem Gott sich der Kinder Israels annahm, schickte er ihnen einen Erlöser, der sie aus dem Land Ägypten führen sollte.
Moses Beharrlichkeit
Als Mose berufen wurde, wusste er bereits, dass er den Pharao nicht würde überzeugen können. YHWH kündigte ihm noch vor seiner Mission nach Ägypten an, dass er das Herz des Pharao verstocken würde.
Aber ich weiß, dass euch der König von Ägypten nicht ziehen lassen wird, auch nicht durch eine starke Hand. (2. Mose 3,19)
Mose wusste nun, dass der Pharao die Kinder Israels nicht würde ziehen lassen, aber war er auch darauf vorbereitet, dass sich die Lage der Israeliten zunächst verschlimmern würde (Vgl. 2. Mose 5,4-9)?
In der Reaktion schrie auch Mose zu Gott:
Da wandte sich Mose an YHWH und sprach: Herr, warum lässt du dein Volk so schlecht behandeln? Warum hast du mich hergesandt? Denn seitdem ich hineingegangen bin zum Pharao, um in deinem Namen zu reden, hat er dieses Volk schlecht behandelt, und du hast dein Volk gar nicht errettet! (2. Mose 5,22-23)
Doch Mose blieb Israel, Gott und seiner Mission treu und trat immer wieder mit derselben Botschaft vor den Pharao. Dies tat er auch, weil YHWH ihn immer wieder aufforderte:
Da sprach YHWH zu Mose: Geh zum Pharao, denn ich habe sein Herz und das Herz seiner Knechte verstockt, damit ich diese meine Zeichen unter ihnen tue, und damit du vor den Ohren deiner Kinder und Kindeskinder verkündigst, was ich in Ägypten gewirkt und wie ich meine Zeichen unter ihnen vollführt habe, damit ihr erkennt, dass ich YHWH bin. (2. Mose 10,1-2)
Mose hielt also beharrlich und kompromisslos an seiner Forderung fest. Er gab damit nicht nur YHWH die Ehre, sondern ermöglichte damit auch vielen Ägyptern, sich Israel auf dem Weg zur Freiheit anzuschließen. Wie viele Ägyptern mögen erst durch den Auftritt von Mose und die Gerichte Gottes bemerkt haben, dass sich der Pharao zu keinem einzigen Zeitpunkt für das Wohl seines Volkes interessierte?
Das standhafte Ausharren
Oft werden wir in der Bibel aufgefordert, Geduld zu zeigen und trotz widriger Umstände standhaft auszuharren.
Gewinnt eure Seelen durch euer standhaftes Ausharren! (Lukas 21,19)
Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet, da ihr ja wisst, dass die Bewährung eures Glaubens standhaftes Ausharren bewirkt. (Jakobus 1,2-3)
Denn standhaftes Ausharren tut euch not, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung erlangt. (Hebräer 10,36)
In der Zeit, in der wir leben, entspricht unsere Forderung an das ägyptische System der Welt der Forderung Moses: Lass Gottes Volk ziehen!
Doch wenn wir sehen, dass der Exodus damals ein Vorbild für die Befreiung von Gottes Volk ist, dann dürfen wir auch erwarten, dass das neuzeitliche Ägypten sich ähnlich unnachgiebig gibt, wie das antike.
Doch wir wissen auch, dass diese Unnachgiebigkeit den Untergang Ägyptens besiegeln wird. Alles, was von uns erwartet wird, ist Beharrlichkeit und standhaftes Ausharren, bis der Zeitpunkt kommt und Gott unsere Forderung manifestieren wird.
So wünsche ich uns bei allen Entwicklungen der nächsten Monate viel Kraft, Weisheit, Geduld und vor allem Vertrauen in Gottes Plan. Der Tag der Freiheit wird kommen!
Denn ich bin überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll. (Römer 8,18)
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