#09 Wajeschew – „Und er wohnte“
Wajeschew
1. Mose 37,1-40,23
Amos 2,6-3,8; Matthäus 1,18-25
In den Zeiten, in denen wir leben, können wir jede Ermutigung gebrauchen. Mit der Lesung Wajeschew zeigt uns Gott, dass er auch da ist, wenn wir uns in einem tiefen Tal und in dichter Dunkelheit befinden.
Wir wissen nicht genau, wie sich Joseph gefühlt hat, als er an die Ismaeliter verkauft wurde (Vgl. 1. Mose 37,28). Doch wir können uns vorstellen, dass ihn ein tiefer Schmerz erfüllt haben mag. Joseph erlebte nicht nur die Enttäuschung über seine Brüder. Tatsächlich war sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt und er wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Ägypten war das Land, in dem auch sein Urgroßvater Abraham um sein Leben fürchtete (Vgl. 1. Mose 12,12).
Die Saat der Tränen
Josephs Situation lässt sich mit folgendem Vers gut darstellen:
Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Wer weinend hingeht und den Samen zur Aussaat trägt, der kommt gewiss mit Freuden zurück und bringt seine Garben. (Psalm 126,5-6)
Jede Aussaat ist auch ein Verlust. Wann immer ein Bauer Saatgut auf sein Feld streut, muss er auf einen Teil seiner Ernte verzichten. Hatte er eine geringe Ernte, ist der Verzicht bei der Aussaat umso tiefgreifender.
Dennoch bleibt dem Bauern nichts anderes übrig als zu verzichten und sich dem Verlust zu stellen, wenn er eine weitere Ernte einfahren möchte. Und dann wird die Freude über die reiche Ernte groß sein.
Die Geschehnisse um Joseph, wie sie uns in Wajeschew berichtet werden, passen sehr gut in diese Analogie. Josephs Verkauf nach Ägypten und ein großer Teil seines Aufenthalts als Sklave in diesem Land, müssen sehr schmerzhaft und wohl auch tränenreich für ihn gewesen sein. Doch letztlich fuhr er eine große Ernte ein.
Joseph sprach zu seinen Brüdern:
Aber Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Überrest zu sichern auf Erden, und um euch am Leben zu erhalten zu einer großen Errettung. (1. Mose 45,7)
Die Freude des Wiedersehens war groß und Joseph konnte seinen Brüdern vergeben. Doch hätte YHWH ihn nicht diesen Weg gehen lassen, so wären nicht nur er und seine Brüder sondern wahrscheinlich viel mehr Menschen in der Hungersnot umgekommen.
Die Führung Gottes
Manchmal verstehen wir nicht gleich, warum Gott uns den ein oder anderen Weg führt. Manchmal wollen wir den Weg auch gleich wieder verlassen, weil er uns zu unangenehm erscheint. Doch wir dürfen darauf vertrauen, dass wir mit Freude ernten werden, wenn wir in Tränenn säen!
Bildquelle: FreeBibleimages.org
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