#17 Jethro – „Jethro“
Jethro
2. Mose 18,1-20,23
Jesaja 6,1-7,6; 9,5-6; Matthäus 19,16-26
Jethro ist die Wochenlesung, in der wir von einem der wichtigsten Ereignisse in der Menschheitsgeschichte erfahren. YHWH, der allmächtige Schöpfer, stieg spektakulär auf den Berg Sinai herab, um seinem Volk Israel die Torah zu geben.
Leider sind sowohl das Ereignis als auch die Torah im Geist vieler Menschen gar nicht präsent. Doch liegt soviel Weisheit und Kraft darin, dass wir uns in diesem Kommentar zu Jethro einmal einige Aspekte der Torah anschauen wollen.
Die Torah von der Wurzel her verstanden
Die Heilige Schrift weist uns darauf hin, dass die Torah nicht nur eine bloße Ansammlung von Gesetzen ist, sondern, dass sie ein Abbild des göttlichen Geistes darstellt.
Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. (Römer 7,14)
Es ging YHWH also nie darum, uns ins blinde Befolgen von Geboten zu führen. Vielmehr möchte Gott uns durch diese Gebote sein Herz offenbaren, damit wir lernen können, wie Er ist. Und so verwundert es auch nicht, dass das Wurzelwort jarah, von welchem das hebräische Wort Torah kommt, durchaus mit „lehren“ oder „unterweisen“ übersetzt werden kann.
Und YHWH sprach zu Mose: Steige zu mir herauf auf den Berg und bleibe dort, so will ich dir die steinernen Tafeln geben und das Gesetz und das Gebot, das ich geschrieben habe, um sie zu unterweisen! (2. Mose 24,12)
Doch jarah steht auch dafür, sich auf ein bestimmtes Ziel zu fokussieren und sich darauf zu zubewegen.
Er hatte aber den Juda vor sich her zu Joseph gesandt, damit er ihn zur Begegnung nach Gosen weise. Und sie kamen in das Land Gosen. (1. Mose 46,28)
Deshalb wird jarah auch mit Bogenschütze übersetzt.
Und der Kampf wurde hart gegen Saul; und die Bogenschützen erreichten ihn, und er zitterte vor den Schützen. (1. Samuel 31,3)
Die Torah soll also unseren Blick auf den Schöpfer richten, damit wir sein Herz kennen lernen. Im Befolgen der Torah wird sich unser Herz immer mehr dem Herzen Gottes angleichen, sodass wir am Ende die Torah auf dem Herzen tragen (Vgl. Jeremia 31,33).
Alles, was wir dafür tun müssen, ist, unseren Fokus ganz auf Gott zu legen.
Die Torah in der Gematria
Doch auch im Bereich der Gematria finden wir interessante Hinweise auf die tieferen Bedeutungen der Torah.
Jeder hebräische Buchstabe entspricht einem Zahlenwert. Wenn wir das Wort torah in Zahlenwerten ausdrücken, dann sieht das so aus:
400-6-200-5
In der Summe ergibt das Wort Torah 611.
Interessant wird es dann, wenn wir weitere Worte und Textstellen in der Heiligen Schrift suchen, in denen dieser Wert ebenfalls zu finden ist.
Das erste Vorkommen der 611 finden wir in folgendem Vers:
Da wurden ihnen beiden die Augen geöffnet, und sie erkannten, dass sie nackt waren; und sie banden sich Feigenblätter um und machten sich Schurze. (1. Mose 3,7)
Adam und Eva wollten sich mit Schurzen bedecken, nachdem sie in Sünde gefallen waren. Diese Schurze entsprechen im Hebräischen ebenfalls dem Zahlenwert 611. Es scheint, als wollten sich beide mit einem Gegenstand bedecken, der in ihren Augen gegenüber der Torah gleichwertig war.
Des Weiteren steckt die Idee von empfangen und gebären in der 611:
Und Adam erkannte seine Frau Eva; und sie wurde schwanger und gebar den Kain. Und sie sprach: Ich habe einen Mann erworben mit der Hilfe YHWH’s! (1. Mose 4,1)
Ist uns nicht auch gesagt, dass wir viel Frucht bringen, wenn wir unsere Lust an der Torah hätten (Vgl. Psalm 1)?
Darüber hinaus steht die 611 auch für Furcht:
Nach diesen Begebenheiten geschah es, dass das Wort YHWH’s an Abram in einer Offenbarung erging: Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn! (1. Mose 15,1)
Und ist nicht die Furcht YHWH’s der Beginn der Weisheit (Vgl. Psalm 111,10)?
Wir sehen, dass bereits im Wort torah viele geistliche Tiefen stecken, die im deutschen Wort Gesetz nicht zu finden sind.
Fazit
Lasst uns also darauf acht geben, unseren Blick auf das Wesentliche, auf Gott und sein Wort, zu richten. In Zeiten wie diesen brauchen wir die Torah, die Weisheit und die Furcht Gottes umso mehr.
YHWH hat uns ein riesiges Geschenk gemacht. Wir lesen in Jethro, wie er auf den Berg kam, um sich seinem Volk zu offenbaren. Lasst das Wort, welches er uns im Zuge dieser Offenbarung gegeben hat, in uns lebendig werden.
Bildquelle: Pixabay.de
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