#40 Ekew – „Sobald“
Ekew
5. Mose 7,12-11,25
Jesaja 49,14-51,3; Matthäus 16,13-20
Unsere aktuelle Lesung Ekew hält eine dringliche Warnung für uns bereit. Es ist die Warnung vor dem Trugbild des materiellen Wohlstands. Dieses Trugbild birgt die Gefahr in sich, das Volk Gottes zur Abkehr von ihrem König zu verführen. Damit wäre Israel nicht mehr als ein weiteres Heidenvolk.
Gott warnt sein Volk
Mose schließt in seine letzte Rede an das Volk Israel neben einigen Segnungen und Geboten auch eindeutige Warnungen ein. Eine dieser Warnungen lautete:
Und wenn du gegessen hast und satt geworden bist, dann sollst du YHWH, deinen Gott, loben für das gute Land, das er dir gegeben hat. Hüte dich, dass du YHWH, deinen Gott, nicht vergisst, sodass du seine Gebote, seine Satzungen und Rechtsbestimmungen, die ich dir heute gebiete, nicht hältst; (5. Mose 8,10-11)
Wenn Israel im Land Kanaan angekommen sein und sich eingerichtet haben würde, bestand die deutliche Gefahr, dass das Volk wieder ein Leben führte, welches es aus Ägypten kannte. Ein Leben dessen Fokus auf Erfolg und Konsum in der materiellen Sphäre basierte. In Ägypten hatte es doch funktioniert, warum nicht auch in Kanaan?
Trotz all der Wunder und der Versorgung, die das Volk über 40 Jahre in der Wüste erfahren hatte, sahen sowohl Mose als auch YHWH die Gefahr, dass das Volk ihren Schöpfer vergessen könnte. Die Herzen der Israeliten waren bereits auf den Abfall von Gott gerichtet, da waren sie noch gar nicht im Land (Vgl. 5. Mose 31,27-29).
Und so lesen wir in Ekew auch folgenden Satz:
und damit du nicht in deinem Herzen sagst: Meine eigene Kraft und die Stärke meiner Hand hat mir diesen Reichtum verschafft! (5. Mose 8,17)
Die Verführung des Wohlstands
Die Gefahr des Abfalls Israels von ihrem Gott war real. Aus der Geschichte wissen wir, dass das Volk Gottes das Land auch wieder verlassen musste, eben weil es seinen Gott vergessen hatte. YHWH hatte dies und Schlimmeres vorhergesagt:
Wenn du aber YHWH, deinen Gott, wirklich vergisst und anderen Göttern nachfolgst und ihnen dienst und sie anbetest, so bezeuge ich heute gegen euch, dass ihr gewiss umkommen werdet. Wie die Heiden, die YHWH vor eurem Angesicht ausrottet, so werdet auch ihr umkommen, weil ihr der Stimme YHWH’s, eures Gottes, nicht gehorsam seid. (5. Mose 8,19-20)
Wie wichtig war es also für die Kinder Israels, ihr Herz auf Gott gerichtet zu bewahren? Es war elementar, um im Land zu bleiben und als Volk zu überleben.
So gedenke doch an YHWH, deinen Gott — denn Er ist es, der dir Kraft gibt, solchen Reichtum zu erwerben —, damit er seinen Bund aufrechterhält, den er deinen Vätern geschworen hat, wie es heute geschieht. (5. Mose 8,19)
Achten wir auf unser Herz?
Wenn wir unser Leben überprüfen, stellen wir dann fest, dass unser Herz ganz auf YHWH gerichtet ist? Oder müssen wir die Warnung aus Ekew noch einmal für uns bewegen und unseren Fokus korrigieren?
Sind wir gut in der Welt eingerichtet? Vielleicht zu gut? Was wäre, wenn wir an einem Tag alles verlieren würden? Wo sehen wir unsere Hoffnung?
Wir sagen schnell, dass unsere Hoffnung und Kraft in Gott liegen und wir auf ihn vertrauen. Aber lasst uns doch einmal Zeit nehmen und überprüfen, ob wir das wirklich glauben – ob es wirklich fest in unserem Herzen verankert ist.
Und so möchte ich mit den Worten Paulus’ schließen:
Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist. (Römer 12,2)
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