#29 Behar/Bechukotai – „Auf dem Berg/In meinen Satzungen“
3. Mose 25,1-27,34
Jeremia 16,19-17,14; Matthäus 16,20-28; Lukas 4,14-22
Die Torahportion Bechukotai enthält einen sehr wichtigen Satz, der so etwas wie eine Leitlinie durch die gesamte Bibel sein könnte.
Es heißt:
Ich, YHWH, bin euer Gott, der ich euch aus dem Land Ägypten herausgeführt habe, damit ihr nicht mehr ihre Knechte sein solltet; und ich habe die Stangen eures Joches zerbrochen und euch aufrecht gehen lassen. (3. Mose 26,13)
Das Selbstverständnis eines Sklaven
Ägyptische Sklaven waren Menschen zweiter Klasse und dem Wohlwollen ihrer Herren ausgeliefert. Wir sehen das am Beispiel Josephs. Zwar war er geschätzt von seinem Herren Potiphar und wurde über sein ganzes Haus gesetzt (Vgl. 1. Mose 39,1-4), doch war es für Potiphar auch kein Problem, seinen Sklaven auf Grund einer Anschuldigungen seiner Frau ohne Gerichtsprozess ins Gefängnis zu stecken (Vgl. 1. Mose 39,19-20). Wir sehen, dass ein Sklave nicht frei und ohne Rechte war.
Auch über die Generationen der Kinder Israels, die nach Joseph in Ägypten lebten, wird berichtet:
Darum setzte man Sklaventreiber über sie, um sie durch Lasten zu bedrücken; und sie bauten dem Pharao die Vorratsstädte Pitom und Ramses. (2. Mose 1,11)
Ein Merkmal Israels in Ägypten ist die Sklaverei. Das Volk wird durch Lasten bedrückt und durch ägyptische Sklaventreiber bestimmt.
Das Reich Ägypten – Mitzraim
Das Hebräische Wort für Ägypten lautet מִצְרַיִם (Mitzraim) und kommt von der Wurzel צוּר (Tzur), was mit belagern oder bedrücken übersetzt wird.
Das Leben in Mitzraim ist daher nicht so sehr von dem Ort unseres Aufenthaltes, sondern vielmehr von unsere Lebensweise abhängig. Und genau darum geht es auch im obigen Vers aus Bechukotai.
Ägypter vs. Hebräer
Die Haltung eines Hebräers drückt niemals Bedrängnis aus. Der Hebräer kann aufrecht gehen, da er weiß, dass er niemlas wieder das schwere Joch aus Mitzraim, als Knecht der Menschen, tragen muss. Vielmehr liegt auf ihm das sanfte Joch und die leichte Last Jeschuas (Vgl. Matthäus 11,28-30).
Der Hebräer weiß, dass ihm ein Gesetz der Freiheit gegeben wurde (Vgl. Jakobus 1,25) und er im Geist Gottes, dem Gesetzgeber, wirklich frei ist (Vgl. 2. Korinther 3,17).
Insofern ist wirkliche Freiehit nur in der Gegenwart YHWH’s zu finden. Und diese Botschaft wird uns nicht nur in Bechukotai, sondern in der ganzen Bibel vermittelt.
Bildquelle: Pixabay.de
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