#28 Emor – „Rede!“
3. Mose 21,1-24,23
Hesekiel 44,15-31; Matthäus 26,59-66
Emor klärt uns insbesondere über einige Gebote der aaronitischen Priester auf. Da YHWH keine überflüssigen Informationen in die Heilige Schrift gepackt hat, aber die meisten Hebräer keine Söhne Aarons sind, wollen wir zunächst einmal den Bezug zu uns klären.
Das Priestertum in der Bibel
YHWH hat für ganz Israel das Amt des Priestertums vorgesehen. Jeder einzelne Hebräer hat die Berufung eines Priesters.
ihr aber sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein! Das sind die Worte, die du den Kindern Israels sagen sollst. (2. Mose 19,6)
Der Apostel Petrus uns darüber hinaus auf:
Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht (1. Petrus 2,9)
Aus dem Brief von Petrus wird klar, dass er nicht ausschließlich an Söhne Aarons schrieb.
So schrieb er eben nicht an aaronitische Priester, sondern an Priester nach der Ordnung Melchisedeks. Und dieses Priestertum ist durch unseren Herrn Jeschua auch für uns verfügbar.
Das Priestertum nach der Ordnung Melchisedeks
Jeschua wurde durch seinen Vater in die Stellung des Hohepriesters nach der Ordnung Melchisedeks berufen (Vgl. Hebräer 5,5-6). Dadurch ist er Hohepriester des himmlischen Heiligtums in Ewigkeit.
Das aaronitische Priestertum ist eine irdische Kopie des himmlischen, denn es heißt:
Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, damit ich in ihrer Mitte wohne! Genau so, wie ich dir das Vorbild der Wohnung und das Vorbild aller ihrer Geräte zeigen werde, so sollt ihr es machen. (2. Mose 25,8-9)
Somit sind die Gebote für die aaronitischen Priester, wie wir sie unter anderem in Emor finden, ebenfalls dem himmlischen Priestertum entnommen.
Nun lesen wir also in Emor:
Und YHWH sprach zu Mose: Rede mit den Priestern, den Söhnen Aarons, und sprich zu ihnen: [Ein Priester] soll sich nicht wegen eines Toten unter seinem Volk verunreinigen, (3. Mose 21,1)
Einem Priester ist es verboten, sich durch einen Toten zu verunreinigen. Doch wie könnte er sich verunreinigen?
Jeder, der einen Toten anrührt, die Leiche irgendeines Menschen, der gestorben ist, und sich nicht entsündigen will, der hat die Wohnung YHWH’s verunreinigt: Ein solcher soll aus Israel ausgerottet werden, weil das Reinigungswasser nicht über ihn gesprengt worden ist, und er bleibt unrein; seine Unreinheit ist noch an ihm. Das ist das Gesetz, wenn ein Mensch im Zelt stirbt: Wer in das Zelt hineingeht, und jeder, der im Zelt ist, soll sieben Tage lang unrein sein. Und jedes offene Gefäß, auf dem nicht ein Deckel festgebunden ist, ist unrein. Auch wer auf freiem Feld einen mit dem Schwert Erschlagenen anrührt oder sonst einen Toten oder das Gebein eines Menschen oder ein Grab, der ist sieben Tage lang unrein. (4. Mose 19,13-16)
Das Berühren eines Toten, das Betreten eines Raumes, in dem ein Toter ist, oder das Überqueren einer Grabstelle führen zur Unreinheit. Es ist einem Priester also nicht gestattet, einen Toten aufzusuchen und sich durch den Tod zu verunreinigen.
Wie ist also Jeschua als Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks gewandelt?
Das Priestertums des Lebens
Wann immer Jeschua mit einem Toten in Berührung kam, wurde dieser lebendig. Ob Lazarus (Vgl. Johannes 11), die Tochter des Hauptmanns Jairus (Vgl. Markus 5,35-42) oder der Tote aus Nain (Vgl. Lukas 7,11-15), Jeschua ließ keinen Tod in seiner Nähe zu. Sie alle standen auf und wurden lebendig.
Mit anderen Worten: In der Nähe eines Priesters Gottes befindet sich kein Tod, es sei denn, er verunreinigt sich bewusst durch Sünde. Doch dann ist er nicht mehr für den Dienst tauglich.
Emor konfrontiert uns mit folgenden Fragen, auch wenn wir keine Söhne Aarons sind:
Wie ist es also in unserem Leben? Sind wir Priester, die Leben überall dahin bringen, wo wir uns befinden? Oder sind wir Botschafter des Todes? Reinigen oder Verunreinigen wir?
Bildquelle: Pixabay.de
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