#26 Tazria/Metzora – „Sie empfängt/Aussätziger“
3. Mose 12,1-15,33
2. Könige 7,3-20; Lukas 2,22-35; Markus 1,35-45
In der Paraschat Tazria begegnen wir der Thematik des Aussatzes und wie die Priester damit umzugehen hatten. In Zeiten einer propagierten Pandemie mit entsprechenden Quarantäne-Maßnahmen, Ausgangssperren und Kontaktverboten bietet sich diese Torahportion ganz besonders an, einmal Gottes Perspektive auf sogenannte Infektionserkrankungen anzuschauen.
Was ist der Aussatz
Der in Tazria ausführlich beschriebene Aussatz ist wohl die bedeutendste Erkrankung, die uns in der Bibel beschrieben wird. Doch wodurch entsteht sie?
Diese Frage können wir beantworten, indem wir uns anschauen, wie der Aussatz verhindert werden kann.
Hüte dich vor der Plage des Aussatzes, indem du eifrig alles befolgst und tust, was dich die Priester, die Leviten, lehren. Wie ich es ihnen geboten habe, so sollt ihr es befolgen und tun! (5. Mose 24,8)
Um den Aussatz zu verhindern, wies Gott Israel darauf hin, alle Weisungen und Lehren der Priester und Leviten zu befolgen. Und was lehrten die Leviten?
Nach dem Gesetz [Torah], das sie dich lehren, und nach dem Urteil, das sie dir fällen, sollst du handeln; du sollst von dem Urteilsspruch, den sie dir verkünden, weder zur Rechten noch zur Linken abweichen. (5. Mose 17,11; Einfügung in eckigen Klammern durch den Verfasser)
Der Ungehorsam gegenüber der Torah führt also zum Aussatz.
Ist Aussatz ansteckend?
Da der Aussätzige, wie wir in Tazria lesen, isoliert werden sollte, ist sehr wohl von einer Ansteckungsgefahr auszugehen. Allerdings bestand diese Gefahr nicht durch Viren, Pilze oder Bakterien sondern durch eine Verführung zur Sünde, die vom Aussätzigen ausgehen konnte.
Aus diesem Grund schrieb auch der Apostel Paulus an die Gemeinde in Korinth:
Jetzt aber habe ich euch geschrieben, dass ihr keinen Umgang haben sollt mit jemand, der sich Bruder nennen lässt und dabei ein Unzüchtiger oder Habsüchtiger oder Götzendiener oder Lästerer oder Trunkenbold oder Räuber ist; mit einem solchen sollt ihr nicht einmal essen. (1. Korinther 5,11)
Mit einem Hebräer, der selbst bewusst in Sünde lebt, sollte sich die Gemeinde nicht abgeben, denn ein wenig Sauerteig durchsäuert irgendwann den ganzen Teig.
Die Ursache vieler Erkrankungen
Die Bibel stellt unmissverständlich klar, worin die Ursache vieler Erkrankungen, welche nicht durch einen Unfall, Hungersnot oder eine Verletzung herbei geführt werden, liegt.
Viele dieser Erkrankungen haben ihren Ursprung in unserem Glauben und damit auch im Verhältnis zu unserem Schöpfer. Im Folgenden seien einige Beispiele genannt:
und er sprach: Wenn du der Stimme YHWH’s, deines Gottes, eifrig gehorchen wirst und tust, was vor ihm recht ist, und seine Gebote zu Ohren fasst und alle seine Satzungen hältst, so will ich keine der Krankheiten auf dich legen, die ich auf Ägypten gelegt habe; denn ich bin YHWH, dein Arzt! (2. Mose 15,26)
Hingehaltene Hoffnung macht das Herz krank; ein erfüllter Wunsch aber ist ein Baum des Lebens. (Sprüche 13,12)
Was der Gottlose fürchtet, das wird über ihn kommen, den Wunsch der Gerechten aber wird Er erfüllen. (Sprüche 10,24)
Und wo er in Dörfer oder Städte oder Gehöfte einkehrte, da legten sie die Kranken auf die freien Plätze und baten ihn, dass sie nur den Saum seines Gewandes anrühren dürften. Und alle, die ihn anrührten, wurden gesund. (Markus 6,56)
Wir sehen, dass die Gegenwart Gottes, der Frieden im Geist und der Gehorsam gegenüber seinen Geboten – kurz: die Aussöhnung mit YHWH – uns Heilung bringen.
Insofern sollten wir gerade in dieser Zeit den Schwerpunkt auf eben diese Aussöhnung legen – sowohl in unserem Leben aber auch als Botschafter für andere!
Bildquelle: Pixabay.de
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