#22 Wajak’hel/Pekudei – „Und er versammelte/Zählung“
2. Mose 35,1-40,38
Hesekiel 36,16-38; Johannes 11,47-57
In dieser Woche haben wir eine Doppelportion Wajak’hel und Pekudei. In dieser Portion lesen wir vom tatsächlichen Bau der Stiftshütte durch die Kinder Israels.
Israel befand sich mitten in der Wüste, in einer eigentlich lebensfeindlichen Umgebung. Doch YHWH sorgte für sein Volk. Er beschützte es. Und er gab ihm eine Aufgabe: Den Bau der Stiftshütte.
Wenn wir uns vorstellen, dass Israel in der Wüste eigentlich keine anderen Aufgaben hatte, als das Manna zu sammeln, Wasser zu holen und die Angelegenheiten in der Familie und der Nachbarschaft zu regeln, erscheint der Bau und der spätere Betrieb der Stiftshütte unter anderem als eine willkommene Beschäftigung für ein so großes Volk in der Wüste.
Fern von jeder Ablenkung, die die Kinder Israels aus Ägypten gekannt haben mögen, waren sie nun in der Wüste. Hier gab es keine Zerstreuung. Hier gab es auch keine Arbeit, wie sie den Kindern Israels aus Ägypten bekannt war. Wie sollten die Israeliten hier ihre Zeit füllen?
Die Stiftshütte und das Anbetungssystem, welches YHWH in die Wüste und ins Zentrum des Lagers stellen ließ, bot Israel einen Sinn und eine Ausrichtung in dieser neuen Situation.
Wir leben heute in Zeiten, in denen wir mit einer generellen Ausgangsperre in der BRD rechnen müssen. Einige Deutsche sind bereits jetzt schon in Quarantäne und dürfen ihr Haus für 14 Tage überhaupt nicht verlassen.
In einigen europäischen Ländern, wie Italien oder Spanien, sind Ausgangssperren bereits Realität. Alle dort lebende Menschen dürfen ihre Häuser nur noch aus wichtigen Gründen verlassen. Diese wichtigen Gründe können im Einkauf von Lebensmitteln, dringenden Arztbesuchen oder dem Weg zur Arbeit begründet werden. Doch ein Familienspaziergang, Gemeinschaft mit Glaubensgeschwistern oder auch nur Bewegung an der frischen Luft für die Kinder, werden nicht als solche Gründe gezählt.
Als Folge dieser Maßnahmen werden Millionen von Arbeitsplätzen und die große Mehrheit der Produktions- und Diestleistungsbetriebe verschwinden. Selbst wenn die sogenannte Corona-Epidemie irgendwann verschwinden sollte, heißt das nicht, dass danach alles wieder ist wie bisher.
Niemand weiß, wie lang diese Zustände bestehen bleiben und wie sie konkret für die BRD aussehen werden. Die weitere Entwicklung ist ebenfalls völlig offen. Wir sehen aber, dass die Welt, in der wir leben, zunehmend lebensfeindlicher wird. Wir sehen, wie die Zerstreuungen um uns herum in Form des kulturellen Lebens zunehmend abgebaut werden.
Was ist nun unsere Aufgabe?
Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, damit ich in ihrer Mitte wohne! (2. Mose 25,8)
Spätestens jetzt ist es an der Zeit, dass wir ernsthaft damit beginnen, YHWH ein Heiligtum in unserem Leben zu bauen. Spätestens jetzt sollte unser Fokus voll und ganz auf Ihm liegen. Niemand anders wird uns durch diese Krise führen können. Wenn nicht YHWH, wer dann?
Lasst uns also die Zeit eines Shutdowns nutzen, unserem König und Herren ein prachtvolles Heiligtum zu bauen! Lasst uns Ihn anbeten und um seine Führung ersuchen!
Es wird alles gut: Dass YHWH die Welt derzeit auf den Kopf stellt, ist zum Segen für sein Volk! Wir wollen uns von Ihm in diese Entwicklungen hinein führen lassen!
Ich will sie strafen für die Festtage der Baale, an denen sie ihnen räucherte und sich mit ihren Ohrringen und ihrem Geschmeide schmückte und ihren Liebhabern nachlief und mich vergaß!, spricht der HERR. Darum siehe, ich will sie locken und in die Wüste führen und ihr zu Herzen reden; und ich will ihr von dort aus ihre Weinberge wiedergeben und ihr das Tal Achor zu einer Tür der Hoffnung machen, dass sie dort singen soll wie in den Tagen ihrer Jugend und wie an dem Tag, als sie aus dem Land Ägypten zog. (Hosea 2,15-17)
Bildquelle: Pixabay.de
- 24 Wajikra – “Und er rief” - 17. März 2024
- 23 Pekudei – “Zählung” - 10. März 2024
- Die Kraft der Trennung - 7. März 2024