#18 Mischpatim – „Rechtsordnungen“
2. Mose 21,1-24,18
2. Könige 12,1-17; Matthäus 17,22-27
Direkt nach der Gabe der Zehn Gebote folgt im Text der Bibel eine Aneinanderreihung verschiedener weiterer Rechtsordnungen, Mischpatim genannt. Jedes Einzelne von Gottes Geboten soll uns stärken und in Wachstum führen.
YHWH möchte uns zu erwachsenen, mündigen und starken Individuen formen. Und der Weg, wie wir dieses Zeil mit seiner Hilfe erreichen können, besteht im Gehorsam seinen Geboten gegenüber.
Eines der Gebote in Mischpatim wollen wir uns in diesem Kommentar genauer ansehen:
Du sollst kein falsches Gerücht verbreiten; du sollst nicht einem Schuldigen Beistand leisten, indem du als Zeuge Gewalt deckst. Du sollst der Menge nicht auf dem Weg zum Bösen folgen und nicht so antworten vor Gericht, dass du der Menge nachgibst und vom Rechten abweichst. Du sollst den Geringen nicht begünstigen in seiner Sache. (2. Mose 23,1-3)
Was Gott hier von jedem von uns erwartet, ist, dass wir auf keinen Fall etwas tun oder aussagen, nur weil es von uns verlangt wird. Oder weil die meisten Menschen, getrieben durch den Zeitgeist, es auch tun. Oder weil es uns bequemer ist.
Gott möchte, dass wir unsere Entscheidungen immer nach seinem Recht ausrichten. Wir sollen auf der Grundlage von Wahrheit und Gerechtigkeit handeln und sprechen und noicht auf Grund lage unserer Gefühle, Vorurteile, Einstellungen und Meinungen. Niemals sollte unser Handeln absichtlich von Gottes Gesetz abweichen.
Doch letztlich kann dies auch bedeuten, dass wir in verschiedenen Situationen gehörig unter Druck geraten können.
Gehorsam gegen die Mischpatim ist manchmal lebensgefährlich
Es gibt einige prominente Beispiele dafür, dass Menschen in der Bibel, ihr Leben dafür gegeben haben, dem Zeitgeist zu trotzen, um der Wahrheit – Jeschua – treu zu bleiben.
Einer der Bekannteren unter diesen Vertretern ist wahrscheinlich Daniel, der trotz des Verbots des Königs einfach weiter zu Gott gebetet hat (vgl. Daniel 6). Er riskierte sein Leben, indem er der Wahrheit folgte und sich nicht beirren ließ. Er kannte die Rechtsordnungen des Himmels, die Mischpatim, und war nicht bereit, von ihnen zu weichen.
Aber auch andere bewiesen ihren Mut und das Vertrauen, welches sie in YHWH setzten. So versteckte Obadja 100 Propheten zur Zeit des Königs Ahab (Vgl. 1. Könige 18,3-4) und Jojada und seine Frau Joscheba versteckten den jungen Prinzen Joas vor der bösen Königin Athalja (Vgl. 2. Könige 11,1-3). Sie retteten dadurch Menschenleben, standen aber auch bewusst dem königlichen Handeln entgegen. In den genannten Fällen hätte der Gehorsam gegenüber Gottes Mischpatim auch leicht den Tod nach sich ziehen können.
Doch Gott rettete seine Knechte und stärkte sie durch die Erfahrungen, die sie auf diesem Weg machen durften.
Würdest du dein Leben geben?
Wir leben in einer Welt, in der es nahezu illegal ist, die Wahrheit zu sprechen. Wir leben in einer Welt, in der Menschen, die anderer Meinung sind als es der linke Mainstream vorgibt, zensiert, ausgegrenzt oder wirtschaftlich geschädigt werden. Wenn dieser Trend so weiter geht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis Andersdenkende eingesperrt, verfolgt oder gar per Gesetz getötet werden.
Dies ist uns alles prophezeit und sollte uns nicht überraschen. Es ist wichtig für uns, zu realisieren, dass wir uns auf diese Zeiten zu bewegen.
Doch gleichzeitig dürfen wir wissen, dass Gott in all dem Erfahrungen für uns bereits hält, die uns zum Wachstum und in Heiligung führen.
Uns wird im Reich Gottes einmal die Aufgabe zufallen, die Welt, ja sogar Engel zu richten (Vgl. 1. Korinther 6,2-3). Für diese Aufgabe braucht YHWH unbestechliche Richter, die auch wenn sie großen Versuchungen oder starkem Druck ausgesetzt sind, immer noch bereit sind, ihr Urteil nach der Wahrheit auszurichten.
Es stellt sich uns also die Frage: Sind wir bereit den Preis dafür zu zahlen, in unsere Berufung hinein zu wachsen?
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