#13 Schemot – „Namen“
2. Mose 1,1-6,1
Jesaja 27,6-28,13; 29,22-23; Matthäus 2,1-12
Unsere aktuelle Lesung Schemot ist auch gleichzeitig der Beginn des zweiten Buches Mose – das Buch Schemot. Wir verlassen damit die Geschichte der Erzväter, die im Buch Bereschit überwiegend erzählt wurde und lernen eine spätere Generation der Hebräer in Ägypten kennen.
Und so beginnt unsere Lesung mit folgenden Sätzen:
Und dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten gekommen waren; sie kamen mit Jakob, jeder mit seinem Haus: Ruben, Simeon, Levi und Juda; Issaschar, Sebulon und Benjamin; Dan und Naphtali, Gad und Asser. Und die ganze Nachkommenschaft Jakobs betrug damals 70 Seelen. Joseph aber war schon [vorher] in Ägypten. (2. Mose 1,1-5)
Mit diesen Worten wird der Übergang zum Buch Bereschit geschaffen, denn die Information, wer mit Jakob nach Ägypten gekommen ist, haben wir bereist ausführlich erhalten (Vgl. 1. Mose 46,8-27).
Nachdem wir also erneut erfahren haben, dass Jakob mit 70 Seelen nach Ägypten kam, lesen wir von der weiteren Entwicklung der Kinder Israels in Ägypten:
Und Joseph starb und alle seine Brüder und jene ganze Generation. Aber die Kinder Israels waren fruchtbar, regten und mehrten sich und wurden so zahlreich, dass das Land von ihnen voll wurde. Da kam ein neuer König auf über Ägypten, der nichts von Joseph wusste. (2. Mose 1,6-8)
Josephs Generation starb. Doch die Zahl der Kinder Israels wuchs an. Und mit dem Aufkommen eines neuen Königs, der nichts von Joseph wusste, ihn nicht kannte, begann endgültig eine neue Ära für die Hebräer.
Was die Zahl 70 (der 70 Seelen) bereits signalisierte, nämlich dass ein Zeitmaß voll war, eine Zeitperiode sich erfüllt hatte, wird auch in unserem Text deutlich. So wie auf den siebenten Tag der achte Tag folgt und eine neue Zeitperiode, eine neue Woche begründet, so folgte auch hier eine neue Ära.
Die Zeit der Knechtschaft der Kinder Israels ging auf ihr Ende zu. Die Zeit in Ägypten, einem Land welches Knechtschaft und Unterdrückung bedeutet, verflog.
Israel würde eine neue Zeit erleben. Israel würde in der Wüste zu einer heiligen Nation und zur Braut Jeschuas geformt werden (Vgl. 2. Mose 19,3-6).
In dieser Wüste würde Israel eine Begegnung mit dem lebendigen Gott haben. In dieser Wüste würde der Schöpfer von Himmel und Erde sich einem Volk von ehemaligen Sklaven vorstellen.
Und so ist es doch passend, dass Israel von Mizraim (Ägypten) in die Midbar (Wüste) zog. Midbar kommt von dem Wort dabar, was mit „Wort“ oder „sprechen“ übersetzt werden kann. In der Wüste möchte Gott mit seiner Braut sprechen – allein.
Darum siehe, ich will sie locken und in die Wüste führen und ihr zu Herzen reden; (Hosea 2,16)
Doch der Begegnung mit Gott ging die Erfahrung der Knechtschaft in Ägypten voraus. Diese Erfahrung hatte ein Maß, eine bestimmte Zeit, die sich erfüllen musste, damit an dessen Ende, Israel in die Wüste zur Begegnung mit YHWH geführt werden konnte.
Eine Facette der Knechtschaft in Ägypten, der Zeit vor der Begegnung mit Gott, war das Töten von Kindern in Ägypten.
Hier sehen wir ein Muster in der Bibel: Immer wenn eine Messiasfigur, ein Erlöser Israels, auftritt, kommt es zur massenhaften Tötung von Kindern.
Als Mose sich ankündigte, befahl der Pharao:
Da gebot der Pharao seinem ganzen Volk und sprach: Werft alle Söhne, die [ihnen] geboren werden, in den Nil; aber alle Töchter lasst leben! (2. Mose 1,22)
Als Jeschua sich ankündigte, befahl Herodes:
Als sich nun Herodes von den Weisen betrogen sah, wurde er sehr zornig, sandte hin und ließ alle Knaben töten, die in Bethlehem und in seinem ganzen Gebiet waren, von zwei Jahren und darunter, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erforscht hatte. (Matthäus 2,16)
Es muss uns nicht verwundern, wenn wir die Vorboten solcher, für Eltern wohl schlimmsten Erfahrungen, in unserer heutigen Zeit wieder sehen.
Vorschläge wie das Essen von Babies fürs Klima, einer Impfpflicht insbesondere für Kinder oder komplette Legalisierung von Abtreibungen sind Vorboten und Zeichen des Übergangs in eine neue Ära, die Ära, in der Gott mit seiner Braut allein sein wird. Eine Ära, die durch die ungestörte Gemeinschaft mit YHWH gekennzeichnet sein wird.
Im weiteren Verlauf des Buches Schemot werden wir genauer sehen, wie dieser Auszug funktioniert und wie YHWH sein Volk aus dem Wahnsinn Ägyptens befreit. Und alles, was hier geschrieben steht, ist auch ein Muster für uns, wie Paulus ausführt:
Alle diese Dinge aber, die jenen widerfuhren, sind Vorbilder, und sie wurden zur Warnung für uns aufgeschrieben, auf die das Ende der Weltzeiten gekommen ist. (1. Korinther 10,11)
Also lasst uns mit geöffneten Augen und Herzen durch den diesjährigen Zyklus von Schemot gehen!
Bildquelle: https://pixabay.com/de/illustrations/freiheit-pause-handschellen-gl%C3%BCck-4025802/
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