#08 Wajischlach – „Und er sandte“
1. Mose 32,4-36,43
Obadja 1,1-21; Matthäus 2,13-23
Die Lebensläufe der Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob sind Vorbilder und Muster für unser Leben im Glauben an den allmächtigen Schöpfer von Himmel und Erde.
Insbesondere Jakobs Leben ist dabei von einigen Zeiten und Erlebnissen geprägt, die er sich sicher gern erspart hätte. Jakob hatte einen Bruder, Esau, der ihn hasste und töten wollte, er wurde gegen seinen Willen mit einer Frau verheiratet, die er nicht liebte, er diente Laban über 20 Jahre unter zum Teil unwürdigen Bedingungen, er verlor seine geliebte Frau Rahel bei der Geburt ihres zweiten Sohnes, er glaubte über 20 Jahre, dass sein geliebter Sohn Josef tot gewesen wäre und nicht zuletzt, erlebte er, wie seine einzige Tochter Dina in Sichem entführt und vergewaltigt wurde.
Der auserwählte Mann Gottes, Jakob, der die Linie auf den Messias hin weiterführen sollte, musste soviel ertragen und leiden.
Doch welchem Zweck dient das Leid? Welchen Zweck verfolgt YHWH, wenn er seine Kinder schmerzen und Leid aussetzt?
Über Jeschua, unser aller Meister, heißt es an einer Stelle:
Und obwohl er Sohn war, hat er doch an dem, was er litt, den Gehorsam gelernt; und nachdem er zur Vollendung gelangt ist, ist er allen, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden, von Gott genannt: Hoherpriester nach der Weise Melchisedeks. (Hebräer 5,8-10)
Auch der Sohn Gottes, Jeschua, ist durch Leid gegangen. Und er hat wahrscheinlich mehr erlitten, als wir uns vorstellen können. Doch alles, was Er litt, führte ihn zum Gehorsam gegenüber den Geboten seines himmlischen Vaters.
So ist es für jedes Kind Gottes. Leid sollte uns zum Gehorsam führen. Doch wie funktioniert das?
Über Gottes Umgang mit Israel in der Wüste wird uns gesagt:
Und er demütigte dich und ließ dich hungern und speiste dich mit dem Manna, das weder du noch deine Väter gekannt hatten, um dich erkennen zu lassen, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern dass er von all dem lebt, was aus dem Mund YHWH’s hervorgeht. (5. Mose 8,3)
Er ließ Israel hungern, weil der Hunger die hauptsächliche Motivation ist, sich auf die Suche nach Nahrung zu machen. Ohne Hunger brauchen wir auch nicht essen. Und indem Gott Israel hungern ließ, schuf er gleichzeitig das Manna, welches den Hunger des Volkes stillen konnte.
Dies sollte zu folgendem Ergebnis führen:
So erkenne nun in deinem Herzen, dass YHWH, dein Gott, dich erzieht, wie ein Mann seinen Sohn erzieht. (5. Mose 8,5)
Jeder Israelit sollte erkennen, dass er ein Kind eines liebevollen Vaters ist, der seinen Sprösslingen das Beste gibt, was er hat. Israel war somit in der Lage die väterliche Facette Gottes kennen zu lernen.
Welchen Zweck sehen wir also hinter Jakobs Leid und seinen Problemen?
Esau will ihn töten → Jakob erfährt YHWH als seinen persönlichen Beschützer
Er wird mit Lea verheiratet → YHWH lehrt Jakob unbedingte Liebe
20 Jahre harte Arbeit bei Laban → Jakob lernt Vergebung
Tod von Rahel, Trennung von Josef und Vergewaltigung Dinas → Jakob lernt YHWH las Tröster kennen
Natürlich sind Gottes Gedanken dazu viel facettenreicher, als ich sie hier abbilden kann. Aber wir sehen schon jetzt, jedes Leid hat seinen Sinn und Nutzen. Und nichts passiert, ohne Gottes Zustimmung.
Und tatsächlich sind wir dann, wenn wir mit unserem Verstand und unseren Fähigkeiten am Ende sind und eine Erfahrung oder Situation nicht mehr zu bewältigen glauben, hungrig nach Gottes Weisung. Dann sind wir wirklich motiviert, uns auf die Suche nach dem Brot des Lebens zu machen.
Und Gott weiß, dass, wenn wir hungrig sind und Ihn suchen, wir auch in der Lage sind, das Brot des Lebens bereitwillig anzunehmen.
So lasst und Erfahrungen des Leides in unserem Leben annehmen und das verborgene Manna darin suchen!
Bildquelle: Sweet Publishing / FreeBibleimages.org
https://freebibleimages.org/illustrations/jacob-esau-reunited/
(Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)
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