#04 Wajera – „Und er erschien“
1. Mose 18,1-22,24
2. Könige 4,1-37; Lukas 17,28-37
Unsere aktuelle Lesung beginnt mit folgendem Vers:
Und YHWH erschien ihm [Abraham] bei den Terebinthen Mamres, während er am Eingang seines Zeltes saß, als der Tag am heißesten war. (1. Mose 18,1)
YHWH sucht den wundkranken Abraham auf, der sich nach seiner Beschneidung im Schatten einer Terebinthe kurierte. In der Folge dieser Begegnung sollte Abraham den genauen Zeitpunkt der geburt seines lang verheißenen Sohnes erfahren.
Doch warum sollte er diese Verheißung bei den Terebinthen Mamres erhalten? Welche Bedeutung hatte dieser Ort für Abraham? Und welche Bedeutung hatte er für Gott? Wir werden sehen, dass YHWH die Orte der Begegnungen mit Abraham nicht zufällig wählte.
Zunächst wissen wir, dass der Ort bei Hebron bzw. sogar im Regierungsbezirk von Hebron lag.
Da brach Abram auf, kam und wohnte bei den Terebinthen Mamres in Hebron und baute dort YHWH einen Altar. (1. Mose 13,18)
Hebron ist der höchste Ort im zentralen israelischen Bergland Samaria und Judäa. Das Lager Abrahams am höchsten Ort des Landes signalisierte, dass er dieses Land eines Tages regieren würde. Die Höhe ermöglichte Schutz vor Feinden und stellte prophetisch auch den zukünftigen Regierungsanspruch des Samens Abrahams dar. Nicht ohne Grund wählte David zunächst Hebron als seinen Regierungssitz, bevor er nach Jerusalem zog (Vgl. 2. Samuel 2,11).
Aus der hebräischen Sprache abgeleitet bedeutet Hebron soviel wie (Bündnis-)Gemeinschaft oder Freundschaft. Und tatsächlich war Hebron wohl auch der Ort, an dem YHWH das Bündnis mit Abraham bezüglich des verheißenen Sohnes schloss (Vgl. 1. Mose 15).
Außerdem lebte Abraham in Hebron in guter Nachbarschaft, war doch Mamre einer seiner irdischen Bündnispartner.
Es kam aber ein Entflohener und sagte es Abram, dem Hebräer, der bei den Terebinthen Mamres wohnte, des Amoriters, der ein Bruder von Eschkol und Aner war; diese waren Abrams Bundesgenossen.…Nichts für mich! Nur was die Knechte gegessen haben, und den Teil der Männer Aner, Eschkol und Mamre, die mit mir gezogen sind — sie sollen ihren Anteil nehmen! (1. Mose 14,13.24)
Der Name Mamre leitet sich von Fettigkeit, oder fett sein ab und könnte sich auf fruchtbares Land beziehen. Was die Schlachter 2000 mit Terebinthen übersetzt, könnte auch mit Ebenen übersetzt werden. Also die Ebenen Mamres – die fetten fruchtbaren Ebenen. Insofern steht Hebron auch für die Fruchtbarkeit des Erbes, welches Abraham seinem Samen vererben wird.
Wir sehen also, dass YHWH die Orte, an denen Er Abraham erschienen ist, nicht zufällig wählte. Sorgfältig wählte er jede Begegnung und führte ihn prophetisch in seine Bestimmung und die Bestimmung seiner Nachfahren.
Hätte es einen besseren Ort geben können, als Hebron, an dem YHWH dem Abraham seinen sehnlichsten Wunsch nach einem eigenen Sohn erfüllen sollte? Der Ort, der für die Bündnis-Gemeinschaft, fruchtbares Land und die zukünftige Königswürde dieses Nachkommens stehen sollte?
Verwundert es uns, dass Abraham ausgerechnet eine Höhle in Hebron zum Erbbegräbnis kaufen wollte (Vgl. 1. Mose 23)? Gab es sonst keine Höhlen in Kanaan oder hatte er die Botschaft Gottes für ihn verstanden?
Abraham ist uns in vielerlei Hinsicht ein Vorbild (Vgl. Römer 4,16). Er ist uns auch Vorbild darin, wie Gott Individuen in prophetischen Bahnen führt.
Wie leben wir also unser Leben? Halten wir die Augen für Gottes prophetische Zeichen in unserem Leben offen? Sind wir in Erwartung des Redens Gottes zu uns? Kennen wir unsere Bestimmung und wandeln wir darin?
Möge Jeschua uns also immer mehr die Augen und Ohren für seine Botschaften öffnen und uns offenbaren, was er mit jedem von uns konkret vorhat!
Bildquelle: Sweet Publishing / FreeBibleimages.org
(https://freebibleimages.org/illustrations/abraham-strangers/)
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/
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