#48 Ki Tetze – „Wenn Du ziehst“
5. Mose 21,10-25,19
Jesaja 54,1-10; Matthäus 24,29-42
YHWH macht klare Aussagen darüber, wer in seine Gemeinde kommen darf und wer nicht. In unserer aktuellen Lesung sehen wir einen Liste von ausgeschlossenen Personen. Es heißt dort:
Es soll niemand mit zerstoßenen Hoden und auch kein Verschnittener in die Gemeinde YHWH’s kommen.Es soll auch kein Bastard in die Gemeinde YHWH’s kommen; auch die zehnte Generation seiner Nachkommen soll nicht in die Gemeinde YHWH’s kommen. Kein Ammoniter oder Moabiter soll in die Gemeinde YHWH’s kommen; auch die zehnte Generation ihrer Nachkommen soll nicht in die Gemeinde YHWH’s kommen auf ewig, weil sie euch nicht mit Brot und Wasser entgegenkamen auf dem Weg, als ihr aus Ägypten gezogen seid, und dazu Bileam, den Sohn Beors, aus Petor in Aram-Naharajim gegen euch in Lohn genommen haben, damit er dich verfluche. Aber YHWH, dein Gott, wollte nicht auf Bileam hören; sondern YHWH, dein Gott, verwandelte für dich den Fluch in Segen, denn YHWH, dein Gott, hat dich lieb. (5. Mose 23,2-6)
Es lassen sich aus dieser Liste im Wesentlichen zwei Merkmale erkennen, die zu einem Ausschluss der Gemeindezugehörigkeit führen.
Erstens wird eine körperliche Verstümmelung am männlichen Geschlechtsorgan genannt, der zu Unfruchtbarkeit führt.
Zweitens nennt YHWH die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Volksgruppe wie die Moabiter und die Ammoniter. Ein Bastard wird in der Regel als von einem hebräischen Vater und einer heidnischen Mutter (aus einem der Völker, in die kein Hebräer heiraten durfte – Vgl. 5. Mose 7,1-3) stammend definiert und zählt damit in meinen Augen, in die Selbe Kategorie.
Nun ist es ja so, dass keiner von uns seine Herkunftsfamilie ausgesucht hat und die meisten Jungen, die am Glied oder Hoden verstümmelt wurden, sich das auch nicht freiwillig ausgesucht haben.
Die Heilige Schrift sagt uns:
Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. (Johannes 3,16)
Und:
Denn ich habe kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muss, spricht GOTT, der Herr. So kehrt denn um, und ihr sollt leben! (Hesekiel 18,32)
YHWH gibt deutlich zum Ausdruck, dass es sein Ansinnen ist, niemanden in seiner Sünde sterben zu lassen. Er liebt die Welt so sehr, dass Er seinen Sohn als Sündopfer für die ganze Menschheit gegeben hat, sodass jeder, der an Jeschua glaubt, sein Vertrauen in Ihn setzt, ewiges Leben haben kann.
Doch was nun mit den Moabitern, Bastarden und Verschnittenen? Tatsächlich gibt YHWH an anderer Stelle die Zusage:
Und der Fremdling, der sich YHWH angeschlossen hat, soll nicht sagen: YHWH wird mich gewiss von seinem Volk ausschließen! Und der Verschnittene soll nicht sagen: Siehe, ich bin ein dürrer Baum! Denn so spricht YHWH: Den Verschnittenen, die meine Sabbate halten und erwählen, was mir gefällt, und an meinem Bund festhalten, denen will ich in meinem Haus und in meinen Mauern einen Platz und einen Namen geben, der besser ist als Söhne und Töchter; ich will ihnen einen ewigen Namen geben, der nicht ausgerottet werden soll. (Jesaja 56, 3-5)
Widerspricht sich Gott hier? Oder wie kann Er seinem Verbot der Aufnahme von Verschnittenen in die Gemeinde gerecht werden?
Was ist mit der Moabiterin Ruth? Hätte sie je ein teil von Israel werden dürfen?
Das Geheimnis liegt darin, dass Jeschua in uns etwas ganz Neues schafft.
Darum: Ist jemand in Messias, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden! (2. Korinther 5,17)
Der Prozess der Umkehr bedeutet auch, dass wir uns in einem Prozess der Wiederherstellung unserer Identität als Hebräer befinden. Gleichzeitig beinhaltet dieser Prozess die körperliche Wiederherstellung durch einen neuen Leib. YHWH macht uns komplett neu.
Insofern ist Gottes Verbot der Aufnahme von Verschnittenen, Bastarden etc. gleichzeitig eine Verheißung der Wiederherstellung an die Betroffenen. YHWH sagt durch sein Wort im Grunde: Ich möchte, dass Du in meine Gemeinde kommst, doch zuvor, möchte ich Deine Schande von Dir nehmen. Ich werde Dich von allem Unrat, von jedem Trauma und jeder falschen Identität reinigen, sodass Du rein zu mir kommen kannst.
Dieses Ansinnen hat Er für jeden, nicht nur für einen Betroffenen aus der obigen Aufzählung. Wir befinden uns in einem Prozess, in dem YHWH unser komplettes denken, einschließlich unserer Identität, verändert. Außerdem möchte er uns auch körperlich heilen – am Besten ganz ohne Arzt. Und die einzige Bedingung dafür ist es, in seinen Wegen zu wandeln und seine Gebote zu halten.
So lasst uns ermutigt, den Weg der Wiederherstellung weiter gehen!
Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/abenteuer-h%C3%B6he-klettern-berg-1807524/
- Vom Lamm zum Retter: Einblicke in den Dienst Jeschuas - 17. April 2024
- #28 Metzora – „Aussätziger“ - 14. April 2024
- #27 Tazria – “Sie empfängt” - 7. April 2024