#31 Emor – „Rede!“
3. Mose 21,1-24,23
Hesekiel 44,15-31; Matthäus 26,59-66
Die Torah ist das einzige vollkommen gerechte Gesetz, welches es gibt. Keine Regierung und kein König dieser Welt hat es je geschafft, ein besseres Rechtskonstrukt zu erschaffen als das Recht Gottes. Durch die Gebote der Torah ist es YHWH gelungen, das Zusammenleben eines ganzen Volkes zu ordnen. Durch einige einfache Gesetze schuf Er Gerechtigkeit für jedermann.
Der Herr aber ist der Geist; und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. (2. Korinther 3,17)
Nun ist es aber auch so, dass Freiheit und Gerechtigkeit auch Grenzen brauchen. Die persönliche Freiheit des einzelnen hat seine Grenzen dort, wo er in die Freiheit des anderen eingreift.
Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso; denn dies ist das Gesetz und die Propheten. (Matthäus 7,12)
Nur wenn jeder die Freiheit des anderen achtet, ist ein Volk in der Gesamtheit frei. Und somit hat YHWH klare Grenzen durch Seine Gebote gesetzt. Anweisungen wie „du sollst nicht morden“ oder „du sollst nicht ehebrechen“ zielen darauf ab, jedem einzelnen Israeliten einen sicheren Rahmen zu geben.
YHWH geht sogar soweit, dass Er sagt:
Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn im Bild Gottes hat Er den Menschen gemacht. (1. Mose 9,6)
Das Morden eines Menschen soll mit dem Tod bestraft werden.
Doch in unserer Torahlesung wird uns noch ein anderes Vergehen aufgezeigt, welches zum Tode führt.
Zunächst schauen wir uns das Vergehen an:
Und der Sohn einer israelitischen Frau — er war aber der Sohn eines ägyptischen Mannes — ging unter den Kindern Israels aus und ein. Dieser Sohn der israelitischen Frau und ein Israelit stritten im Lager miteinander. Da lästerte der Sohn der israelitischen Frau den Namen [YHWH’s] und fluchte [Ihm]. Daraufhin brachte man ihn zu Mose. Seine Mutter aber hieß Selomit und war die Tochter Dibris, vom Stamm Dan. Und sie behielten ihn in Gewahrsam, bis ihnen ein Bescheid gegeben würde durch den Mund YHWH’s. (3. Mose 24,10-12)
Es gab also zwei Männer im Lager, die miteinander stritten – ein Israelit und einen Sohn eines ägyptischen Mannes und einer israelitischen Frau. Nun wurde in diesem Streit der Name YHWH’s geflucht.
In diesem Zusammenhang bedeutet Fluchen, das Gewicht Seines Namens bzw. Seiner Autorität zu schmälern.
Es war dem Volk nun nicht ganz klar, wie mit dem Flucher zu verfahren war und so wurde er für einige Zeit in Gewahrsam genommen, bis Gott weitere Anweisungen in dieser Sache gab. Folgendes ließ YHWH verlauten:
Führe den Flucher hinaus vor das Lager und lass alle, die es gehört haben, ihre Hand auf sein Haupt stützen, und die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. Und rede zu den Kindern Israels und sprich: Wer seinem Gott flucht, der soll seine Sünde tragen; und wer den Namen YHWH’s lästert, der soll unbedingt getötet werden! Die ganze Gemeinde soll ihn unbedingt steinigen, sei es ein Fremdling oder ein Einheimischer; wenn er den Namen lästert, so soll er sterben! (3. Mose 24,14-16)
Jeder, der Namen Gottes lästert, d.h. Seine Autorität schmälert oder ihn verleumdet, soll des Todes sterben. YHWH duldet es nicht, wenn Er von irgendjemandem verflucht oder verlästert wird.
Tatsächlich stellt Er in diesem Zusammenhang sogar eine Verbindung zu Mord her.
Und wenn jemand einen Menschen erschlägt, so muss er unbedingt getötet werden. (3. Mose 24,17)
Mit anderen Worten weist YHWH darauf hin, dass das Töten eines Menschen, was ja mit dem Tod des Mörders bestraft werden soll, dem Lästern Seines Namens gleich kommt.
Wenn irgendjemand den Namen des Schöpfers von Himmel und Erde nicht ehrt und fürchtet, so verbreitet er auch selbst eine Atmosphäre um sich, die den Namen Gottes lästert oder flucht. Und damit verbreitet er eine Atmosphäre des Todes – die dann auch seine Mitmenschen direkt beeinflusst.
Das Fluchen und Lstern Gottes kann als feindseliger Akt gegen Ihn betrachtet werden. Und Feinde Gottes werden nicht im Reich Gottes sein, denn sie können Gott nicht gefallen.
Denn das Trachten des Fleisches ist Tod, das Trachten des Geistes aber Leben und Frieden, weil nämlich das Trachten des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist; denn es unterwirft sich dem Gesetz Gottes nicht, und kann es auch nicht; und die im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen. (Römer 8,6-8)
Insofern sind wir aufgefordert, auf unser Herz zu achten und uns nicht zur Lästerung gegen Ihn hinreißen zu lassen, sondern Seinen Namen und Seine Ehre wann immer es geht zu verteidigen. Niemals sollten wir meinen, dass Er nicht zu fürchten sei. Seine Furcht sollte uns immer vor Augen sein.
Der Lohn der Demut und der Furcht YHWH’s ist Reichtum, Ehre und Leben. (Sprüche 22,4)
Auf der anderen Seite können wir aber auch Gewiss sein, dass YHWH niemanden in Sein kommen lassen wird, der Ihm feindlich gesinnt ist. Die Kämpfe und Nöte, die wir in dieser Weltzeit durch unseren Glauben erleben, werden dann vergangen sein. Niemand wird uns mehr für unseren Glauben verfolgen, lästern oder töten können.
Wenn Jeschua Sein Reich auf der erde errichtet haben wird, dann werden wir endgültig in Freiheit leben.
Denn ich bin überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll. (Römer 8,18)
Amen!
Bildquelle: https://beta.freelyphotos.com/Collections/Worship/i-3DtBt2G/A (Bild wurde bearbeitet)
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