#24 Wajikra – „Und er rief“
3. Mose 1,1-5,26
Hesekiel 45,16-46,18; Lukas 22,1-13
Wir sind Menschen und als solche seit dem Fall unserer Vorfahren Adam und Eva unter die Sünde verkauft. Wir leben mit einer sündigen Natur, die in sich feindlich gegen Gott gestimmt ist (Vgl. Römer 8,6-8).
Wir erleben, genau wie Paulus es beschreibt, dass zwei Kräfte in uns wirken. Einerseits wollen wir den Willen Gottes tun. Andererseits widerstrebt unser Fleisch, unsere sündige Natur, diesem Wunsch.
Denn ich habe Lust an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen; ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das gegen das Gesetz meiner Gesinnung streitet und mich gefangen nimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. (Römer 7,22-23)
Auf Grund dieses Kampfes ist es nur natürlich, dass wir hin und wieder fallen und der Sünde nachgeben. Auch wenn das Opfer Jeschuas kein Freifahrtsschein für Sünde darstellt, so hat YHWH doch in Seinem Wort dafür Sorge getragen, dass wir, sollten wir doch sündigen, einen Ausweg haben.
Die Sündopfer in der Torah sprechen genau von diesem Ausweg.
Wenn wir uns diese Opfer etwas genauer ansehen, fällt auf, dass sie sich je nach Sünder, der das Opfer darbringt, voneinander unterscheiden. Der Hohepriester soll ein anderes Opfer bringen als zum Beispiel ein Fürst unter den Israeliten.
Doch es gibt auch Gemeinsamkeiten. So ist das geforderte Sündopfer des Hohepriesters exakt das Selbe wie ein Sündopfer, welches von der gesamten Gemeinde dargebracht werden soll.
In beiden Fällen soll es ein makelloser Jungstier sein (Vgl. 3. Mose 4,3.14), in beiden Fällen soll das Blut des Stieres ins Innere des Zeltes gebracht, sieben Mal an den Vorhang zum Allerheiligsten gesprengt und an die Hörner des Räucheraltars gestrichen werden (Vgl. 3. Mose 4,5-7.16-18) und das restliche Blut soll an den Fuß des Brandopferaltars geschüttet werden (Vgl. 3. Mose 4,7.18).
Außerdem sollen das Fett und die Eingeweide auf dem Brandopferaltar in Rauch aufgehen (Vgl. 3. Mose 4,8-10.19-20) und alle nicht verwertbaren Teile wie Fell oder Unrat außerhalb des Lagers verbrannt werden (Vgl. 3. Mose 4,11-12.21).
Was ist also die Botschaft für uns darin? Warum identische Opfer sowohl für die Gemeinde als auch für den Hohepriester, sollten diese sündigen?
Der Zustand der Gemeinde vor Gott ist direkt mit dem Hohepriester verbunden. Nur wenn der Hohepriester rein ist, kann auch das Volk Israel rein sein.
Der Hohepriester ist das Vorbild. Nur wenn er zwischen rein und unrein, heilig und unheilig unterscheiden kann und sein Volk entsprechend lehrt, kann auch das Volk rein bzw. heilig wandeln. Ist der Hohepriester ein schlechtes Vorbild und sündigt, so wird sich dies auch auf die Gemeinde auswirken.
Wir wissen, dass wir in Jeschua einen Hohepriester haben, der nie gesündigt hat (Vgl. Hebräer 4,15) und somit qualifiziert ist, uns ein heiliges Leben vor YHWH zu lehren.
Doch was ist mit uns als Gemeinde? Wir haben die Berufung, Sein Abbild auf der Erde zu sein. Verzerren wir da nicht Sein Abbild, wenn wir sündigen?
Welche Konsequenz hat es denn, wenn Sein Abbild nicht gut durch uns repräsentiert wird?
Jeschua sagte einmal:
So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. (Matthäus 5,16)
Unsere guten Werke, also die Werke, die auch Jeschua während Seines irdischen Dienstes tat, sollen eine Brücke für andere Menschen sein, ihren himmlischen Vater und Sein Wesen kennen zu lernen.
Wenn wir also sündigen, was Jeschua nie getan hat, so verzerren wir das Bild des himmlischen Vaters und Seines Sohnes. Somit verwaschen wir den Unterschied zwischen einem gerechten und heiligen Gott und der Welt.
Wie sollte ein Gott, welcher sich nicht von der Welt unterscheidet, die Probleme der Welt lösen können?
Nein, es ist an uns, auf ein reines Leben zu achten, damit unser Licht tatsächlich hell strahlen kann und wir der Welt einen Gott vorstellen können, der mit allen Problemen der Welt fertig wird – sogar mit dem Schlimmsten: Der Sünde.
Also auch wenn wir einmal sündigen, können wir gewiss sein, dass Jeschuas Opfer auch dafür ausreicht, doch haben wir keine freie Lizenz zu sündigen. Das ewige Leben unserer noch nicht erretteten Lieben hängt auch davon ab, wie klar wir den Schöpfer von Himmel und Erde repräsentieren.
Lasst uns den Auftrag also ernst nehmen und die Sünde in unserem Leben hinter uns lassen!
Bildquelle: http://www.freebibleimages.org/illustrations/moses-tabernacle/
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