#04 Wajera – „Und er erschien“
1. Mose 18,1-22,24
2. Könige 4,1-37; Lukas 17,28-37
Bereits in der letzten Woche hatten wir uns mit Abraham und Sarah und ihrem innigen Wunsch eines eigenen Sohnes beschäftigt. Abraham war ein eigener Nachkomme lange verheißen. Doch war er damals mit etwa 75 Jahren (Vgl. 1. Mose 12,4.7) schon in einem Alter, in dem die meisten Menschen weniger übers Kinder zeugen nachdenken. Doch Gott hatte zu Abraham gesprochen und er glaubte.
Wir haben in der letzten Woche auch gesehen, dass Abraham und Sarah nicht immer stark im Glauben waren und hin und wieder auch Zweifel an der Kraft Gottes hatten, Sein Versprechen einlösen zu können (Vgl. 1. Mose 16,1-6).
Doch nach langer Wartezeit, im Alter von 100 und 90 Jahren (Vgl. 1. Mose 17,17), empfingen Abraham und Sarah ihren Sohn nun doch. Beide hatten die Hoffnung auf einen eigenen Erben schon fast aufgegeben. Doch YHWH blieb Seinem Versprechen treu.
Wie groß war die Freude von Abraham und Sarah?
Und Sarah sprach: Gott hat mir ein Lachen bereitet; wer es hören wird, der wird mir zulachen! (1. Mose 21,6)
Sarah konnte vor Freude nicht anders. Sie musste einfach lachen. Und jeder, der sie hörte, wurde von dieser Freude und von diesem Lachen angesteckt. Welche Atmosphäre musste um Sarah herum sein? Keine Sorge, kein Kummer, keine Angst konnte in ihrer Gegenwart bestehen. Sarah war eine Quelle echter Freude.
Außerdem sprach sie immer wieder davon, welches Wunder YHWH an ihr getan hatte.
Und sie sprach: Wer hätte das dem Abraham verkündet, dass Sarah Kinder stillt, dass ich ihm einen Sohn geboren habe in seinem Alter? (1. Mose 21,7)
Dass eine Frau in ihrem Alter ein Kind gebären konnte war schon ein Wunder für sich, dass sie dieses Kind dann aber noch ausreichend stillen konnte, setzte dem ganzen die Krone auf. Sarah war ein lebendiges Zeugnis für Gottes große Taten und lebte fortan als solches.
Auch Abraham hielt seine Freude nicht zurück.
Und das Kind wuchs heran und wurde entwöhnt. Und Abraham machte ein großes Mahl an dem Tag, als Isaak entwöhnt wurde. (1. Mose 21,8)
Abraham veranstaltete ein großes Fest, nachdem Isaak entwöhnt – d.h. abgestillt – war. Abraham sah das Wunder und wollte es mit all seinen Freunden und Bekannten teilen. Die jüdische Überlieferung besagt, dass zur Festgesellschaft unter anderem Schem, Eber, Abimelech mit seinem Heerführer und sogar Terach und Abrahams Bruder Nahor gehörten, welche dann noch einige Zeit mit ihm im Land Kanaan verbracht haben sollen.
Wer auch immer anwesend war, es war ein großes Fest. Abraham und Sarah hatten das Bedürfnis den Menschen, die sie kannten, von dem großen Wunder zu erzählen, welches Gott an ihnen getan hatte.
Sie hatten persönlich erlebt, wie YHWH in ihr Leben hineingewirkt hatte. Sie mussten keine Geschichten anderer erzählen. Sie selbst waren ein lebendiges Zeugnis für das Wirken des Allmächtigen.
Dabei war der Weg bis dahin nicht immer leicht. Wie viele Tränen mag es beide sie gekostet haben? Wie viele Enttäuschungen mag es für Sarah gegeben haben, doch nicht schwanger zu sein? Wie viele Sorgen wurden beiden durch Ischmael bereitet? Und wie viele schlaflose Nächte mögen beide durchwacht haben und mit dieser einen Frage im Kopf: Wann ist es endlich soweit?
Die Schrift sagt uns:
Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. (Psalm 126,5)
Und:
Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. (Römer 8,28)
Ich bin davon überzeugt, dass YHWH uns allen ein oder mehrere Wunder schenken möchte, die wir mit anderen teilen können. So wie Er es mit Abraham und Sarah tat, so handelt Er auch mit uns, denn es gibt bei Ihm kein Ansehen der Person (Vgl. Römer 2,11).
Somit dürfen wir uns auf die großen Taten Gottes in unserem Leben freuen. Auch wenn wir manchmal durch ein Tal der Tränen gehen, verbirgt sich in diesem Tal womöglich doch eine Quelle lebendigen Wassers (Vgl. Psalm 84,7).
So lasst uns in all den schwierigen und scheinbar unmöglichen Situationen und Herausforderungen unseres Lebens immer auf den einen Blicken, der unsere Mühen, Sorgen und Tränen in einen Segen verwandeln möchte!
Bildquelle: http://www.freebibleimages.org/illustrations/abraham-isaac/
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