#41 Ekew – „Sobald“
5. Mose 7,12-11,25
Jesaja 49,14-51,3; Matthäus 16,13-20
Auf welcher Grundlage stellt Gott Sein Volk in Seinem Land wieder her? Warum sollte ein Volk voller Sünder aus allen Nationen gesammelt und wieder ins Land Israel gebracht werden?
Diese Fragen könnten auf vielfältige Weise beantwortet werden. Eine dieser Antworten finden wir in unserer Wochenlesung Ekew.
Wenn sie [die Kanaaniter] nun YHWH, dein Gott, vor dir her ausgestoßen hat, so sprich nicht in deinem Herzen: Um meiner Gerechtigkeit willen hat YHWH mich hereingebracht, dass ich dieses Land in Besitz nehme!, da doch YHWH diese Heidenvölker wegen ihrer Gottlosigkeit vor dir her aus ihrem Besitz vertreibt. (5. Mose 9,4)
Eine der Gründe, die für den Einzug Israels ins verheißene Land angegeben wird, ist der Wunsch Gottes, ein gerechteres Volk in dieses, Sein Land, zu bringen. Die Kanaaniter, welche noch im Land lebten, bevor Israel es eroberte, waren gottlose Leute, die in Unzucht lebten und ihre eigenen Kinder den Götzen opferten (Vgl. 3. Mose 18,3.27-28). Israel sollte Seine Gesetze, die Gebote der Torah, in diesem Land etablieren. Ein gerechtes Volk sollte das ungerechte ersetzen.
Doch gab es ein Problem. Israel erfüllte diese Anforderung in keinster Weise. Gottes Volk konnte sich für diese Aufgabe nicht qualifizieren. Es wandelte nicht mit aufrichtigem Herzen in den gerechten Bestimmungen des Schöpfers.
Denn nicht um deiner Gerechtigkeit und um deines aufrichtigen Herzens willen kommst du hinein, um ihr Land in Besitz zu nehmen, sondern wegen ihrer Gottlosigkeit vertreibt YHWH, dein Gott, diese Heidenvölker aus ihrem Besitz, und damit Er das Wort aufrechterhalte, das YHWH deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat. So sollst du nun erkennen, dass YHWH, dein Gott, dir dieses gute Land nicht um deiner Gerechtigkeit willen gibt, damit du es in Besitz nimmst; denn du bist ein halsstarriges Volk! (5. Mose 9,5-6)
Israel war und ist ein halsstarriges Volk, welches später dieselben Gräuel verübte, die die Heidenvölker vor ihnen verübten. Sie lebten in Unzucht (Vgl. Jeremia 3,8-9), beteten die Götter der Kanaaniter an (Vgl. Richter 2,11-13) und ließen sogar ihre Kinder für den Moloch durchs Feuer gehen (Vgl. 1. Könige 11,7; Jeremia 32,35).
Damit Gott Israel mit der Mission, die Kanaaniter als gerechtes Volk zu ersetzen, ins Land bringen konnte, brauchte Er also noch eine weitere Voraussetzung, denn Israel war nicht gerecht als es ins Land kam.
Diese Voraussetzung war der Bund, den YHWH mit Abraham und seinen Nachfolgern geschlossen hat. Wir wollen uns diesen Bundesschluss noch einmal kurz vergegenwärtigen.
Abraham bekam in seinem 75. Lebensjahr folgendes Wort von Gott:
YHWH aber hatte zu Abram gesprochen: Geh hinaus aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das Ich dir zeigen werde! Und Ich will dich zu einem großen Volk machen und dich segnen und deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde! (1. Mose 12,1-3)
Abraham gehorchte und kam ins Land Kanaan. Dort angekommen ließ der Nachwuchs auf sich warten. Keine Spur von einem großen Volk, zu dem Abrahams Haus heranwachsen sollte. Dazu war Sarah, seine Frau, unfruchtbar. Wie sollte sich die Verheißung Gottes an Abraham dann erfüllen?
Abraham bekam Zweifel. Hatte er überhaupt richtig gehört? Würde er jemals einen erben bekommen? Oder hatte Gott ihn verlassen?
[Abram] aber sprach: Herr, YHWH, woran soll ich erkennen, dass ich es [das Land] als Erbe besitzen werde? (1. Mose 15,8)
Die Reaktion Gottes auf diese Frage musste Abraham direkt verstanden haben. Das Zerteilen der Tiere, wobei die Hälften gegenüber gelegt werden sollten, war eine klare Bündnishandlung (Vgl. Jeremia 34,18-19). YHWH bot Abraham ein Bündnis an, um Seine Zusage an ihn zu bekräftigen. Ein Bündnis dieser Art war eine Garantie des Allmächtigen gegenüber Abraham.
Auffällig ist nun, dass Abraham nicht durch die Tierhälften schritt.
Und es geschah, als die Sonne untergegangen und es finster geworden war — siehe, [da war] ein rauchender Glutofen und eine Feuerfackel, die zwischen den Stücken hindurchfuhr. An jenem Tag machte YHWH einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen habe Ich dieses Land gegeben, vom Strom Ägyptens bis an den großen Strom, den Euphrat: die Keniter, die Kenisiter, die Kadmoniter, die Hetiter, die Pheresiter, die Rephaiter, die Amoriter, die Kanaaniter, die Girgasiter und die Jebusiter. (1. Mose 15,17-21)
Die Feuerfackel bzw. der Glutofen, die durch die Tierstücke hindurchging war YHWH selbst – ist Er doch ein verzehrendes Feuer (Vgl. 5. Mose 4,24). Somit schloss YHWH diesen Bund mit Abraham, welcher die Übergabe des Landes Kanaan als Erbteil an ihn und seinen Samen beinhaltet, aus freiem Willen und komplett einseitig. YHWH machte sein Versprechen gegenüber Abraham durch diesen Bund rechtskräftig, ohne ihn an eine Bedingung zu knüpfen.
Das heißt nichts anderes als dass YHWH Abraham und seine Nachkommen, die Kinder Israel, so sehr liebt, dass Er ihnen das Land Kanaan unbedingt schenken möchte. Die Zusage an Israel, das Land Kanaan zu erben, ist unumstößlich und kann von keiner Macht der Welt annulliert werden.
Doch wie kann Israel die Berufung erfüllen, das Land als gerechtes Volk zu erben und das Reich Gottes darin aufzubauen?
Für unsere Gerechtigkeit gab YHWH Seinen Sohn als Sündopfer. Um Sein Reich aufbauen zu können gab Er uns die Torah und Seinen Geist, der uns in alle Wahrheit leiten soll (Vgl. Johannes 16,13).
Wir sehen, dass YHWH alles vorbereitet hat, damit wir unser verheißenes Erbe ergreifen können. Unsere Aufgabe liegt nun darin, dieses Erbe zu ergreifen, Jeschua als unseren König anzuerkennen, Seine Torah zu lernen und darin zu wandeln und unser Herz vom Geist Gottes umgestalten zu lassen, damit unsere Gesinnung, der des Messias entspricht (Vgl. Philipper 2,5).
Gott hat Großes für uns ungerechte Sünder getan! Er möchte uns nicht ohne Erbe lassen und hat alles vorbereitet, damit wir dieses Erbe antreten können.Wie anders als in Dankbarkeit könnten wir nach Hause zurück kehren?
Bildquelle: http://www.freebibleimages.org/illustrations/abraham-promise/
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