#35 Chukkat – „Satzung“
4. Mose 19,1-22,1
Richter 11,1-33; Johannes 19,38-42
Nach nunmehr 40 Jahren Wüstenwanderung versammelte sich das Volk am Beginn des vierzigsten Jahres erneut um Mose.
Und die ganze Gemeinde der Israeliten kam in die Wüste Zin im ersten Monat, und das Volk lagerte sich in Kadesch. Und Mirjam starb dort und wurde dort begraben. (4. Mose 20,1)
Diese Generation, die hier zusammen kam, war zum großen Teil in der Wüste geboren oder war zum Zeitpunkt des Auszuges aus Ägypten nicht älter als 20 Jahre. Diese Generation hatte mehr Zeit ihres Lebens in der Wüste verbracht, als irgendwo sonst. Diese Generation kannte Ägypten nur noch aus fernen Erinnerungen oder gar nur von Erzählungen.
40 Jahre lang wurden diese Menschen von YHWH geführt (Vgl. 4. Mose 9,23), mit Manna ernährt (Vgl. 5. Mose 8,2-3), mit Wasser versorgt und von Ihm beschützt (Vgl. 5. Mose 32,10). Außerdem zerschlissen ihre Kleider über die gesamte Wüstenwanderung nicht (Vgl. 5. Mose 8,4).
YHWH sorgte sich treu um Seine Kinder.
Diese Kinder standen lange 40 Jahre unter dem Einfluss von Mose und Aaron, den Mittlern zwischen Gott und Israel. Diese Kinder, die sich hier in der Wüste Zin im 40. Jahr versammelten, hätten voller Freude sein sollen, dass ihre Erlösung und Heimkehr nahte. Sie hätten wissen müssen, dass YHWH ihnen auch noch über den Rest des Weges beistehen würde. Doch was lesen wir?
Und das Volk haderte mit Mose und sprach: Ach dass wir umgekommen wären, als unsere Brüder umkamen vor YHWH! Warum habt ihr die Gemeinde YHWH’s in diese Wüste gebracht, dass wir hier sterben mit unserm Vieh? Und warum habt ihr uns aus Ägypten geführt an diesen bösen Ort, wo man nicht säen kann, wo weder Feigen noch Weinstöcke noch Granatäpfel sind und auch kein Wasser zum Trinken ist? (4. Mose 20,3-5)
Wie kann das sein? Wie kann eine ganze Generation, die in der Wüste aufgewachsen ist und die Wunder YHWH’s hautnah miterlebt hat, auch im 40. Jahr noch dieselben Vorwürfe an Gott und Mose stellen, wie zu Beginn ihrer Reise?
Die einzige Antwort, die wir darauf geben können, liegt im freien Willen des Menschen begründet. Gott hat jeden Menschen, also auch die Israeliten, mit einem freien Willen ausgestattet. Dadurch kann sich jeder Mensch entscheiden, sein Herz für YHWH und Jeschua zu öffnen oder eben nicht.
Jeder Mensch kann sich entscheiden, dankbar für die Dinge zu sein, die er empfangen hat oder noch empfangen wird. Er kann sich aber auch entscheiden, nach Dingen zu trauern, die in der Vergangenheit liegen oder für ihn unerreichbar sind.
So gibt Gott jedem von uns eine große Verantwortung. Wir dürfen wählen, worauf wir unseren Fokus richten. Und dabei dürfen wir auch erkennen, dass wir nicht Opfer unserer Lebensumstände sind, sondern wir lediglich die Konsequenzen unserer Wahl tragen.
Israel hatte sich freiwillig entschieden, Ägypten zu verlassen und den Weg mit YHWH in die Wüste zu gehen. Auch die nachfolgende Generation hätte ja schon längst nach Ägypten zurückkehren können, wenn sie es denn wirklich gewollt hätte. Stattdessen kam das Volk in der Wüste Zin zusammen, um erneut gegen Mose zu murren.
Die Kinder Israels entschieden sich für Undankbarkeit und Streit. Sie hätten sich auch für eine konstruktive Problemlösung im Einklang mit YHWH entscheiden können. Sie hätten den Wassermangel auch ohne Murren beheben können. Doch sie entschieden sich, ihre Herzen zu verschließen.
Und so zeigt sich erneut der Wahrheitsgehalt der Worte von Jeschuas Jünger Jakobus:
ihr bittet und empfangt’s nicht, weil ihr in übler Absicht bittet, nämlich damit ihr’s für eure Gelüste vergeuden könnt. (Jakobus 4,3)
Da entscheiden wir uns doch lieber für Dankbarkeit angesichts all der guten Gaben, die YHWH uns gegeben und verheißen hat und laden Ihn ein, uns zu zeigen, wie wir Seine Gaben einsetzen und darin wachsen können.
Jeschua, wir laden Dich ein, dass Du unser Leben nach Deinem Vorbild veränderst! Amen!
Bildquelle: http://www.freebibleimages.org/illustrations/moses-serpent/
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