#14 Wa’era – „Und ich erschien“
2. Mose 6,2-9:35
Hesekiel 28,25-29,21; Lukas 11,14-22
Als Mose von Gott berufen wurde, das Volk Israel aus der Knechtschaft in Ägypten herauszuführen, war Mose nicht wirklich begeistert. Er hatte große Zweifel, dass ihm überhaupt jemand zuhören würde. Wie sollte er, der er nur ein unbedeutender Hirte aus Midian und noch dazu kein begabter Redner war, die Hebräer aus der Hand des Pharao befreien? Würde der Pharao überhaupt auf ihn hören?
Und als Mose dann tatsächlich nach Ägypten ging, um die frohe Botschaft der Befreiung seines Volkes zu verkünden, sah er sich bestätigt, denn nicht einmal seine eigenen Brüder hörten ihm zu.
Und Mose sagte dies den Kindern Israels. Sie aber hörten nicht auf ihn vor Missmut und harter Arbeit. (2. Mose 6,9)
Doch JHWH hielt sich damit nicht länger auf, Er verfolgte Seinen Plan weiter und forderte Mose auf:
Geh hinein, sage dem Pharao, dem König von Ägypten, dass er die Kinder Israels aus seinem Land ziehen lassen soll! (2. Mose 6,11)
Nach der Erfahrung, dass nicht einmal die Israeliten ihm zuhörten, obwohl sie die Nachricht ihrer Befreiung doch mit Freuden aufnehmen sollten, ist Moses Reaktion nur zu verständlich:
Mose aber redete vor JHWH und sprach: Siehe, die Kinder Israels hören nicht auf mich; wie sollte der Pharao auf mich hören? Dazu habe ich unbeschnittene Lippen! (2. Mose 6,12)
JHWH wusste, dass Mose viel Ermutigung brauchte, um seinen Auftrag erfüllen zu können. Schließlich würde Mose vor dem mächtigsten Mann der damaligen Welt stehen. Und das Anliegen, welches Mose vor ihn tragen würde, konnte auf keine positive Resonanz treffen. Welchen Grund hätte Pharao überhaupt, Mose zuzuhören?
Und JHWH sprach zu Mose: Siehe, Ich habe dich dem Pharao zum Gott gesetzt und dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein. (2. Mose 7,1)
Welch gewaltige Aussage. Mose sollte für den Pharao wie Gott sein.
Dabei wurde Pharao in Ägypten selbst als Gott angesehen. Durch ihn wurden alle Regierungsentscheidungen in Ägypten getroffen. Doch in Mose sollte der Pharao seine Autorität finden. Wie war das möglich?
Durch den Einen, der auch den Messias Jeschua aus den Toten auferweckt hat und Ihn in die himmlischen Regionen zu Seiner Rechten gesetzt hat.
Die [Macht seiner Stärke] hat Er wirksam werden lassen in dem Messias, als Er Ihn aus den Toten auferweckte und Ihn zu Seiner Rechten setzte in den himmlischen [Regionen], hoch über jedes Fürstentum und jede Gewalt, Macht und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht allein in dieser Weltzeit, sondern auch in der zukünftigen; und Er hat alles unter Seine Füße unterworfen und Ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben. (Epheser 1,20-22)
Jeschua, der von Grundlegung der Welt an geschlachtet worden ist (Vgl. Offenbarung 13,8), lebte in Mose, denn das ist Seine Zusage an Seine Jünger, wenn wir Ihm gehorsam sind.
Jeschua antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand Mich liebt, so wird er Mein Wort befolgen, und Mein Vater wird ihn lieben, und Wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. (Johannes 14,23)
Indem Mose JHWH gehorsam war, konnte Er in ihm wohnen. Und dies bedeutete, dass nicht nur Mose vor dem Pharao stand, sondern Jeschua persönlich. Pharao stand also dem König der Könige und Herr der Herren gegenüber und weigerte sich ihm zu gehorchen. Mose war hier nur das Gefäß, welches sich gebrauchen ließ. So wurden JHWH und Mose eins.
Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um Seiner großen Liebe willen, mit der Er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Messias lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr errettet! – und hat und mitauferweckt und mitversetzt in die himmlischen [Regionen] in Messias Jeschua…(Epheser 2,4-6)
Im Gehorsam und im Einswerden mit Jeschua wurde Mose ebenfalls in die himmlischen Regionen, das heißt zur rechten Gottes, versetzt und vollstreckte in Ägypten die Gerichte Gottes. Mose war nicht länger von dieser Welt. Er war ein Bürger des Reiches Gottes. Und wo das Reich Gottes ist, muss das Reich Satans weichen.
Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen! (Matthäus 12,28)
Mose war letztlich ein ganz normaler Mensch. Es gab nichts besonderes an ihm und er wusste es. Er wusste, dass der Pharao keinen natürlichen Grund hatte, ihn überhaupt zu empfangen oder ihm sogar zu gehorchen. Doch Jeschua in Mose verschaffte dem Anliegen, welches Mose vortrug, Gehör. Denn es war Sein Anliegen.
In welche scheinbar unmöglichen Herausforderungen sind wir gestellt? In welcher Form will sich ein Pharao uns in den Weg stellen? Befinden wir uns dabei in Gottes Wegen und vertreten wir Sein Anliegen?
Auch wenn uns wie Mose anfängliche Zweifel plagen mögen, dürfen wir dennoch jubeln, denn wir haben gute Chancen, Wunder zu sehen! Alles, was es braucht ist unser Vertrauen in den Allmächtigen.
Denn wahrlich, Ich sage euch: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berg sprechen: Hebe dich weg von hier dorthin! Und er würde sich hinwegheben und nichts würde euch unmöglich sein. (Matthäus 17,20b)
JHWH ist nichts unmöglich! Wenn wir mit Ihm eins sind, ist uns nichts unmöglich! Lasst uns mit Zuversicht und Vertrauen an unsere Herausforderungen gehen und uns den Pharaonen in unserem Leben stellen! Sie werden ihre Macht verlieren!
Bildquelle: http://www.freebibleimages.org/illustrations/moses-pharaoh/
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