#02 Noach – „Noah“
1. Mose 6,9-11,32
Jesaja 66,1-24; Lukas 17,20-27
Die Geschichte Noahs berichtet uns von einer Zeit des Gerichts über die ganze Erde. JHWH fand Gottlosigkeit und Bosheit auf der ganzen Welt und beschloss, dass es so nicht weiter gehen konnte.
Im Folgenden wollen wir uns genauer anschauen, was JHWH so erzürnte und welche Botschaft Er in der Geschichte Noahs für uns bereit hält:
Als aber JHWH sah, dass die Bosheit des Menschen sehr groß war auf der Erde und alles Trachten der Gedanken seines Herzens allezeit nur böse, da reute es JHWH, dass Er den Menschen gemacht hatte auf der Erde, und es betrübte Ihn in Seinem Herzen. (1. Mose 6,5-6)
JHWH sah, dass die Bosheit des Menschen sehr groß war. Und wie drückte sich diese Boshaftigkeit aus? Im Trachten der Gedanken des Herzens!
JHWH zählte nicht jede einzelne Sünde, bis das Maß voll gewesen wäre, sondern stellte schlicht fest, dass die Herzen der Menschen fern von Ihm waren. Ihre Gedanken waren nicht auf himmlische, sondern irdische fleischliche Dinge gerichtet.
Paulus erläutert uns dies im Römerbrief:
Denn das Trachten des Fleisches ist Tod, das Trachten des Geistes aber Leben und Frieden, weil nämlich das Trachten des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist, denn es unterwirft sich dem Gesetz [der Torah] nicht, und kann es auch nicht. (Römer 8,6-7)
Das Fleisch ist nicht gewillt sich Gott und der Torah unterzuordnen. Es kämpft gegen Gott und versucht jeden von uns durch vielfältige Gedanken auf den Irrweg zu führen. Das fleischliche Trachten ist das effektivste Werkzeug Satans, uns vom Willen Gottes zu entfernen. Durch unreine Gedanken versucht er uns immer weiter in seine Hände zu bekommen.
Im Folgenden einige Beispiele:
Eigentlich ist die Frau des Nachbarn ja auch ganz schön. Ich begehe natürlich keinen Ehebruch, ich schau sie einfach gern an. Aber wenn ich noch einmal heiraten würde, wäre sie eine Kandidatin.
Die Schrift sagt: Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. (Matthäus 5,28)
Ich spiele einfach gern Computerspiele. Sie sind ein Teil meiner Persönlichkeit. Und Gott mag es doch, wenn ich mich freue. Und wenn ich hier und da Mal in die Bibel schaue, wird das schon passen.
Die Schrift sagt: Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm. (1. Johannes 2,15)
Naja, Maria ist zwar ein ganz netter Mensch, aber was sie da immer erzählt, wenn sie in die Gemeinde kommt. Ständig hat sie andere Probleme und eigentlich interessiert mich das alles gar nicht. Mich nervt es einfach nur. Doch ich lasse mir das nicht anmerken und bin einfach auch nett zu ihr.
Die Schrift sagt: Und das ist sein Gebot, dass wir glauben an den Namen Seines Sohnes Jeschua haMaschiach und einander lieben, nach dem Gebot, das Er uns gegeben hat. (1. Johannes 3,23)
In diesen Gedankenbeipielen können wir sehen, dass wir allerlei Argumente für unser Verhalten aufbringen können. Doch stimmen diese mit dem Wort Gottes überein? Befinden wir uns im Willen des Vaters?
JHWH richtete die Welt durch die Flut nicht allein auf Grund der Taten der Menschen – die waren am Ende vielleicht sogar noch gut gemeint. Sondern auf Grund des Trachtens ihrer Gedanken! Die Gedanken der Menschen stimmten nicht mit dem Willen Gottes überein und dies Erzürnte Ihn so sehr, dass Er die Menschheit fast gänzlich vernichtet hätte.
Doch Noah war eine Ausnahme unter diesem Geschlecht.
Dies ist die Geschichte Noahs: Noah, ein gerechter Mann, war untadelig unter seinen Zeitgenossen; Noah wandelte mit Gott. (1. Mose 6,9)
Noah war untadelig, er befleckte sich nicht mit der Gedankenwelt seiner Mitmenschen, sondern wandelte mit Gott. Er ging mit Ihm. Er kannte Ihn und suchte Seinen Willen. Und so trug JHWH dem Noah auf, eine Arche als Zuflucht vor dem Gericht zu bauen. Nur durch diese Arche würde Noah überleben können.
Wir wissen, dass die Torah auch immer in Gleichnissen spricht (Vgl. Psalm 78,1-2) und so ist die Arche auch ein Bild für uns, wie wir Gottes Gericht entgehen können.
Mache Dir eine Arche aus Tannenholz; in Räume sollst du die Arche teilen und sie innen und außen mit Pech überziehen. (1. Mose 6,14)
Die Arche war ein großes Bauwerk, welches durch die Räume genug Platz für die Tiere und jeden, der sich JHWH doch noch hätte anschließen wollen, bieten sollte. Wir wissen, dass letztlich nur Noah und seine Familie, also insgesamt acht Personen, in dieser Arche Zuflucht fanden. Dies war keine Masse, es war ein kleiner Überrest.
Noah sollte die Arche innen und außen verpichen. Warum? Wenn es nur darum gegangen wäre, sie wasserdicht zu machen, hätte die Verpichung äußerlich genügt. Möchte uns JHWH hier vielleicht noch etwas mehr sagen?
Das Wort für verpichen stammt von der hebräischen Wurzel כפר und bedeutet an anderen Stellen soviel wie vergeben oder sühnen (Vgl. 3. Mose 23,28). Die Sühnung einer Sünde geschieht immer durch ein Opfer und dessen Blut.
…und fast alles wird nach dem Gesetz mit Blut gereinigt, und ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung. (Hebräer 9,22)
Wir wissen, dass Jeschua unser vollkommenes Opfer ist und unsere Sünden durch Sein Blut vergeben sind. Doch gleichzeitig soll uns Sein Blut auch reinigen. Wie das?
Jeschua sagte einmal an die Pharisäer und Schriftgelehrte gerichtet:
Du blinder Pharisäer, reinige zuerst das Inwendige des Bechers und der Schüssel, damit auch ihr Äußeres rein werde! (Matthäus 23,26)
Die Pharisäer waren die geistliche Elite der damaligen Zeit in Juda. Sie waren die Schriftkundigen und kannten die damalige Bibel auswendig. Außerdem übten sie Werke der Gerechtigkeit. Und dennoch sagte Jeschua ihnen sinngemäß: Das allein ist nicht genug, denn das Trachten eurer Gedanken verurteilt euch. Bringt zunächst einmal eure Gedankenwelt in Ordnung, dann kommen die gerechten Werke von selbst.
Und so spricht der Heilige Geist auch zu uns: Reinigt euer Innerstes! Kehrt um zu Mir und nehmt jeden Gedanken gefangen zum Gehorsam gegen Gott (Vgl. 2. Korinther 10,5)!
Wir haben die Kraft dazu durch den Heiligen Geist. Wir sind nicht anders als Noah. Wir können zu diesem Überrest gehören, der durch das Gericht gerettet wird. Doch wir haben die Verantwortung uns durch die Kraft des Messias zu reinigen und zu heiligen!
Also worauf warten wir?
- Vom Lamm zum Retter: Einblicke in den Dienst Jeschuas - 17. April 2024
- #28 Metzora – „Aussätziger“ - 14. April 2024
- #27 Tazria – “Sie empfängt” - 7. April 2024
Uta
24. Oktober 2017 @ 9:29
Es dauerte nicht allzulange mit Noahs Tadellosigkeit, da hatte auch Noah ein Problem. Er hatte seinen ersten Wein zu ausgibig probiert und lag unbekleidet in seinem Zelt. Der oberkluge Ham fühlt sich berufen das auszuposaunen, was ihm eine Fluch zuzog. Ja, der Vater hat sich gewehrt, als der Sohn ihn entehrte. Und Sem und Japhet? Sie gehen rückwärts ins Zelt und bedecken die Blöße des Vaters und empfangen einen Segen. Diese Geschichte bewegt mich immer wieder. Diesmal in einer Sukkotkonferenz: Geschwister aus Afrika, die sich zu Ham zählen, taten tränenreich Buße für Hams Häme über seinen Vater. Und es geschah erstaunliches: Vergebung! Dieses Ereignis hatte Auswirkungen in Afrika: Eine dort wohnende Schwester teilte uns mit, dass sie einen Traum darüber hatte! Diese Buße wird Afrika aus seiner Vaterlosigkeit befreien. Auch die Europäer taten Buße über die Ersatztheologie in Afrika. Auch das wurde angenommen. Es wird sich etwas verändern. Das Leben ist freigesetzt und kann wieder gelingen. Es war ein großartiges Aha-Erlebnis, wie Buße sich auswirken kann wenn sie von Herzen stattfindet. Noahs Fluch hat an Kraft eingebüßt, weil sich Menschen gedemütigt haben. Jeshua hätte ihm gesagt du sollst nicht fluchen, aber seine Zeit war noch nicht gekommen. Jetzt aber ist seine Zeit! Kehrt um und tut Buße, denn der Herr ist sehr nahe.