#35 Chukkat – „Satzung“
#35 Chukkat – „Satzung“
4. Mose 19,1-22,1
Richter 11,1-33; Matthäus 21,1-17
Jeschua ist das lebendige Wort Gottes. Alles, was Jeschua während Seines Dienstes auf der Erde sagte, steht im Einklang mit dem offenbarten Wort Seines Vaters. Jeschuas Begehren war und ist es, den Willen des Vaters zu tun (Vgl. Psalm 40,8-9).
Der Wille des Vaters ist in der Torah deutlich ausgedrückt. Unter anderem sagt ER:
Ich, JHWH, bin euer Gott, der ich euch aus dem Land Ägypten herausgeführt habe, damit ihr nicht mehr ihre Knechte sei solltet; und ich habe die Stangen eures Joches zerbrochen und euch aufrecht gehen lassen. (3. Mose 26,13)
JHWH sagt uns in diesem Vers eindeutig, dass wir uns nicht von den schweren Lasten Ägyptens erdrücken lassen brauchen, denn Er hat uns von dort herausgeführt, damit wir aufrecht gehen können. Auch Jeschua spricht ähnlich, indem Er sagt:
Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht. (Matthäus 11,29-30)
Mit anderen Worten: Wann immer wir eine schwere Last tragen, sollten wir uns fragen, woher diese kommt. Jeschuas Last sollte leicht für uns sein und uns nicht erdrücken.
Doch wie passt dann folgende Aussage Jeschuas in dieses Bild?
Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. (Lukas 9,23)
Ich hatte immer wieder Probleme damit, die beiden Ideen der leichten Last und des aufzunehmenden Kreuzes zu verbinden. Ich konnte mir kein leichtes Kreuz vorstellen und auch nicht, wie jemand nach den Misshandlungen, die Jeschua hinter sich hatte, noch aufrecht gehen könne. Was bedeutet es also, mein Kreuz auf mich zu nehmen?
Einen Schlüssel zur Beantwortung dieser Frage finden wir in der Lesung dieser Woche.
An dem Holz, welches Jechua nach Golgatha trug, sollte Er später sterben. Ein Tod durch Kreuzigung. Er selbst sagte dazu:
Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Denn so hat Gott de Welt geliebt, dass Er Seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. (Johannes 3,14-16)
Jeschua vergleicht Seinen Tod am Kreuz mit der Aufrichtung der ehernen Schlange in der Wüste. Also schauen wir uns diese Stelle einmal genauer an und untersuchen, was da passiert ist.
Israel befand sich immer noch in der Wüste und war noch nicht im Land angekommen. Auf dem Weg wurde das Volk ungeduldig (Vgl. 4. Mose 21,4) und redete gegen Gott und gegen Mose:
…Warum habt ihr uns aus Ägypten herausgeführt, damit wir in der Wüste sterben? Denn hier gibt es weder Brot noch Wasser und unsere Seele hat einen Ekel vor dieser elenden Speise! (4. Mose 21,5b)
Nach nunmehr 40 Jahren in der Wüste meldet sich das Wort der Schlange, welche bereits Adam und Eva zur Sünde verführte, innerhalb des Volkes. Und ihre Methode ist immer noch dieselbe, sie sät Misstrauen gegenüber dem Wort Gottes und Seiner Versorgung. Sie reizt das Volk, sich gegen Seinen Schöpfer zu widersetzen.
Die Reaktion JHWH’s folgte prompt:
Da sandte JHWH Seraph-Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, sodass viel Volk in Israel starb. (4 Mose 21,6)
JHWH schickte feurige Schlangen ins Lager und hielt Israel damit einen Spiegel vor Augen. Sinngemäß bargen die Schlangen die Botschaft: Seht, es ist die Schlange, die aus euch spricht. Lasst ihr ihr freien Raum, wird sie euch töten.
Das Volk erkannte die Botschaft und bekannte seine Sünde. Außerdem bat es Mose, Gott für sie zu bitten, dass Er die Schlangen von Israel nehmen würde (Vgl. 4. Mose 21,7).
Doch JHWH hatte einen anderen Plan:
Da sprach JHWH zu Mose: Mache Dir eine Seraph[-Schlange] und befestige sie an einem Feldzeichen; und es soll geschehen, wer gebissen worden ist und sie ansieht, der soll am Leben bleiben. (4. Mose 21,8)
Er nahm die Schlangen nicht einfach weg, sondern gab Israel einen Weg, das Gift der Schlangen zu überwinden. Wer immer die eherne Schlange ansah, bekannte damit, dass er in Sünde war und der Stimme der Schlange aus dem Garten Eden folgte. Er bekannte, dass er seine innere Schlange nur durch die Hilfe des Allmächtigen bezwingen konnte. Er bekannte, dass er des Erlösungswerks Jeschuas bedurfte. Dadurch wurde er geheilt und das Gift der Schlangen konnte ihm nichts anhaben.
Jeschua hat uns durch Seinen Kreuzestod freigekauft. Durch Ihn sind wir frei von der Knechtschaft der Sünde (Vgl. Römer 6,6) und können tatsächlich als Seine Knechte aufrecht gehen. Trotzdem Satan, die alte Schlange (Vgl. Offenbarung 12,9) uns immer wieder zur Sünde reizen will, wissen wir doch, dass Jeschua uns durch Seinen Tod die Kraft gegeben hat, die Sünde zu überwinde. Somit steht die Schlange in der Wüste für genau diese Botschaft.
Doch wer auf die Schlage sah, sah auch auf ein Feldzeichen. Ein Feldzeichen oder Banner signalisiert den Lagerplatz eines Heeres.
Wenn wir bekennen, dass Jeschua für unsere Sünden gestorben ist und uns in Sein Volk eingepfropft hat, gehören wir auch zu Seinem Heer. Wir kennen die Kraft die Kreuzes. Wir wissen, dass jede Macht des Feindes durch den Tod und die Auferstehung Jeschuas gebrochen ist. Wir haben das Privileg, als das Heer Jeschuas, diese Botschaft auf einem Banner mit uns zu tragen.
Und so könnten wir Jeschuas Worte auch wie folgt lesen:
Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Banner auf sich täglich und folge mir nach. (Lukas 9,23b)
Möge Er uns die Kraft und Gnade schenken, unseren Platz in Seiner Streitmacht einzunehmen!
- #31 Nasso – „Erhebe!“ - 29. Mai 2023
- Schavuot und die Bedeutung der 50 - 22. Mai 2023
- #30 Bamidbar – „In der Wüste“ - 14. Mai 2023
Roswitha Avigal Schlaf
29. Juni 2017 @ 16:24
Wunderbar von Naphtali, genau in meine Stuation hinein gesprochen. Gewaltig das mit dem Banner.Danke u viel Shalom Avigal Schlaf
Naphtali
29. Juni 2017 @ 22:44
Liebe Roswitha,
es freut mich sehr, dass Du durch den Kommentar Segen empfangen hast und das hier mitteilst. Möge der Vater den Segen noch vermehren.
Liebe Grüße und Schalom
Naphtali
Ottmar
30. Juni 2017 @ 18:43
Shalom Naftalie,
Ich denke da immer an Lukas 10; 19
Sie werden auf Schlangen treten …..
Naphtali
2. Juli 2017 @ 6:31
Ja, das ist ein starker Vers.
Sei gesegnet, Ottmar!